Zu viel Alzon für den Mais

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  27-07-2020 22:24  Bernhard H.6962
Zu viel Alzon für den Mais
Hallo zusammen

Ich bin momentan sehr unglücklich mit unserem Mais. Und zwar ist dieser farblich eher hell, untenrum teilweise eher gelb bis orange und in vereinzelten Feldern auch recht spitzig, also die Blätter eher eingedreht. In allen aber den Nachbarn im Höhenwachstum (Ich weiß, das das nicht unbedingt einen guten Mais ausmacht) hinterher. Meine Vermutung ist, das ich es mit dem Dünger Alzon übertrieben habe!?
Aber vllt. habt ihr ja andere Erklärungen oder Fehler die ich gemacht haben könnte.

Deshalb zur Produktionstechnik:
Sorten: Pioneer P8888, Agromais Agrogant, Agromais Amaveritas und LG 31.256
Alle samt mit Korit gebeizt wg. Krähenfraß
2 Felder waren mit abgefrorener Zwischenfrucht bestellt 1 davon gepflügt (Agrogant) 1 gegrubbert (P8888) 5 weitere waren mit Grünschnittroggen bestellt wovon 3 abgefahren wurden und 2 wg. Mäßig gutem Bestand eingearbeitet. 2 der Grünroggenfelder wurden Gegrubbert die anderen gepflügt.
Zur Düngung:
Überall wurde 1-2 dt/ha KornKali ausgebracht, je nach Bodenuntersuchung. Dann wurden noch je nachdem wie die Berechnung ausfiel 1-1,5 dt/ha Alzon ausgebracht bevor dann die Gülle kam (Bewusst so, sodass die Gülle stabilisiert wird)
25 m3/ha Rinder-BiogasGülle wurden überwiegend mit Gülleselbstfahrer und Scheibenegge eingebracht.

Dann Saatbeetbereitung mittels Kreiselegge auf ca 5-8 cm eingestellt, sodass es eben wird. Trapezringpackerwalze an Kreiselegge zur Rückverfestigung.

Gesät wurde mit 6-reihigem Monosem Mulchsaatgerät auf 4,5 cm Saattiefe mit Andruckrolle sprich fester Bodenschluss.
Unterfußdünger war ein N/P 20/20 allerdings bestehend aus überwiegend Alzon und Diammonphosphat! Dazu noch Schwefel, Bor, Mangan und Zink. Menge 1,5 dt/ha.
Aussaattermin war zwischen 16. April und 5. Mai.
Auflauf war Spitzenklasse, weils wirklich schön warm war und die Bodenbedingungen sehr gut.

Pflanzenschutz war überbetrieblich, da müsste ich die Mittel nochmal nachschauen aber ich hab mich recht gefreut, das es sehr gut funktioniert hat und man dem Mais nach dem Spritzen nichts angekannt hat und der Acker sauber ist.

Jetzt zu meiner Vermutung: Da der ganze Stickstoff fast ausschließlich bis auf den DAP Anteil in der Unterfußdüngung aus Alzon war und dieser die Gülle noch zusätzlich stabilisieren soll, ist der Mais verhungert? Grund dafür wahrscheinlich das nass eher kühle Wetter und damit die viel zu langsame Umwandlung vom stabilisierten Stickstoff des Alzon hin zum Nitratstickstoff?
Wie seht ihr das? Würde mich über andere konstruktive Meinungen freuen.





  28-07-2020 08:00  Steyrdiesel
Zu viel Alzon für den Mais
Hallo,
wenn ich jetzt richtig gerechnet habe hat dein Mais vor bzw. zur Saat 200kg N bekommen.
Da Mangelt es eher an was anderem, Ca zum Beispiel...

mfg

  28-07-2020 08:07  Lendl00
Zu viel Alzon für den Mais
Wieviel SChwefel (kg/ha) hat der Mais bekommen?
Ich hätte eher auf SChwefelmangel getippt, Oder Staunässe? Wieviel Regen hattet ihr die letzten Wochen?

  28-07-2020 21:06  179781
Zu viel Alzon für den Mais
Merkt man zwischen den verschiednen Arten der Bodenbearbeitung einen Unterschied? Und wenn du auf den Flächen ein paar Düngefenster angelegt hättest, wo auf 10 oder 20 m Länge nichts hinkommt, dann könntest du dort sehen, welche Wirkung die ausgebrachten Dünger entfalten (oder nicht).
Auf jeden Fall gibt es genug Hinweise, dass Biogasgülle auf das Pflanzenwachstum einen größeren negativen Einfluß hat als normale Gülle. Ob und wie das bei deinem Mais der Fall ist kann man aber so nicht sagen.

Gottfried



  28-07-2020 22:34  FeSt
Zu viel Alzon für den Mais
K-Düngung nach welcher Bodenuntersuchungsmethode?
Gottfried ist schon z.T. auf der richtigen Fährte, und weiß um die individuell eintretende Toxizität zu Unfruchtbarkeit des Bodens mit BGA-Gülle durch überschreitende gemeinsame Grenze von K-ak (Kalium-Austauschkapazität) und Na-ak (Natrium-Austauschkapazität).
Weiters wie stehts um H+ ?
Ca kann da ein Weg sein, doch hier immer wieder (trotz oben Auflistung sogar einzelner Fabrikate), ist das nur ein im Dunkeln tappen ohne Angabe Verhältnisse der Kationen, und doch gehe ich unbedarft aufgrund der Klage an nicht umgesetzten fast voller Menge an Stickstoff und nur grob beschriebenen zeichnendem Mangel der Blätter, einen Schritt weiter, und erwähne wieder mal folgendes Zitat von Europas erfolgreichsten Direktsäer:
"Wenn Mg-ak (Magnesium-Austauschkapazität) nicht passt, kannst N (Stickstoff) düngen bis du pleite bist."
(Das ist auch z.T. ein wesentliches Problem unserer Norddeutschen Freunde beim Arbeiten auf Sandkiste.)

Das i-Tüpfelchen können dann noch die N-Stabilistoren (außerdem "Nervengift fürs Bodenleben") zusätzlich zur schlechten N-Effizienz durch unpassendes Mg-ak mit Hintanhaltung der vollen N-Wirkung sein - "Die" Mais (eine Sie #Diva - verzeiht keine Fehler)
verhungert bei vollem Barrn.

Darum, welche TEC/KAK (Kationenaustauschkapazität) haben diese Flächen, entscheidend ob kleine oder große oder sehr große Baustelle?



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