Berufslamatierer?
Antworten: 19
13-06-2020 19:27 irgbauer
Berufslamatierer?
WAS ist das für ein Begriff?Nein,bin auch kein Lamentierer sondern zeige nur auf wie die Realität aussieht.Schön wenn einer sogar einen höheren Fleischpreis bekommen hat,das ist aber leider eine grosse Ausnahme.Und der Holzmarkt ist im Eimer,der Preis nicht akzeptabel gemessen an unseren Abgaben und Versicherungsbeiträgen.Natürlich trifft es,eh zum Glück,nicht alle aber doch viele.
WAS ist das für ein Begriff?Nein,bin auch kein Lamentierer sondern zeige nur auf wie die Realität aussieht.Schön wenn einer sogar einen höheren Fleischpreis bekommen hat,das ist aber leider eine grosse Ausnahme.Und der Holzmarkt ist im Eimer,der Preis nicht akzeptabel gemessen an unseren Abgaben und Versicherungsbeiträgen.Natürlich trifft es,eh zum Glück,nicht alle aber doch viele.
14-06-2020 00:30 Harpo
Berufslamatierer?
Der Begriff hat doch einen realen Hintergrund?
Wie soll gross der Opttimissmuss durchkommen wenn die Verkaufspreise seit 1995 fast gleich geblieben sind und die Einkaufspreise massiv gestiegenen sind die Ausgleichszahlungen weniger werden und nicht an die Inflation angepasst werden von Einheitswerterhöhung und SVB gar nicht zu reden. Wie soll da bei vielen Bauern Freude aufkommen.?????
Der Begriff hat doch einen realen Hintergrund?
Wie soll gross der Opttimissmuss durchkommen wenn die Verkaufspreise seit 1995 fast gleich geblieben sind und die Einkaufspreise massiv gestiegenen sind die Ausgleichszahlungen weniger werden und nicht an die Inflation angepasst werden von Einheitswerterhöhung und SVB gar nicht zu reden. Wie soll da bei vielen Bauern Freude aufkommen.?????
14-06-2020 07:51 Roz98
Berufslamatierer?
und welches KMU trifft das nicht ? wer hat keine neuen Zertifizierungskosten? Nur beim Elektriker ists wurscht ob der durch Corona arbeitslos war oder nicht. Der kriegt auch keine Ausgleichszahlungen nach Betriebsgröße. Der kriegt dafür das er 5 bis 20 Leute bei sich beschäftigt (-welcher LW Betrieb leistet das?) eine vom Finanzamt am Deckel wenn die Lohnabgaben auch nur einen Tag zu spät abgeführt werden. Von Mautfreiheit, Steuerbegünstigung bei Fahrzeutversicherung , und jährliche Zuschüsse träumt der.
Ob jetzt die Menschen mit essen versorgen oder dafür sorgen das sich 5 bis 20 Menschen Essen kaufen können..soll man das echt gewichten?
Die Lw Situation ist bei Gott nicht einfach - sonst würds ja jeder machen. Aber auch sehr sehe viele andere ruacheln und nicht schon diverse Erleichterungen haben!
Das trübt das Bild und lässt halt solche Begrifflichkeiten entstehen.
und welches KMU trifft das nicht ? wer hat keine neuen Zertifizierungskosten? Nur beim Elektriker ists wurscht ob der durch Corona arbeitslos war oder nicht. Der kriegt auch keine Ausgleichszahlungen nach Betriebsgröße. Der kriegt dafür das er 5 bis 20 Leute bei sich beschäftigt (-welcher LW Betrieb leistet das?) eine vom Finanzamt am Deckel wenn die Lohnabgaben auch nur einen Tag zu spät abgeführt werden. Von Mautfreiheit, Steuerbegünstigung bei Fahrzeutversicherung , und jährliche Zuschüsse träumt der.
Ob jetzt die Menschen mit essen versorgen oder dafür sorgen das sich 5 bis 20 Menschen Essen kaufen können..soll man das echt gewichten?
Die Lw Situation ist bei Gott nicht einfach - sonst würds ja jeder machen. Aber auch sehr sehe viele andere ruacheln und nicht schon diverse Erleichterungen haben!
Das trübt das Bild und lässt halt solche Begrifflichkeiten entstehen.
14-06-2020 09:11 179781
Berufslamatierer?
Gut geschrieben Roz, so ist es. Die Lage in der LW ist nicht einfach, aber sehr viele andere Selbständige haben auch ordentlich zu kämpfen und können nicht allerlei Vergünstigungen wie die Bauern in Anspruch nehmen.
In der Beziehung kommt sogar die Bauernbund Lieblingsausrede "es hätte noch schlimmer kommen können" einmal der Realität nahe.
Gottfried
Gut geschrieben Roz, so ist es. Die Lage in der LW ist nicht einfach, aber sehr viele andere Selbständige haben auch ordentlich zu kämpfen und können nicht allerlei Vergünstigungen wie die Bauern in Anspruch nehmen.
In der Beziehung kommt sogar die Bauernbund Lieblingsausrede "es hätte noch schlimmer kommen können" einmal der Realität nahe.
Gottfried
14-06-2020 09:15 Neudecker
Berufslamatierer?
Hallo Harpo
Es dürfte der Realität sehr nahe sein, wenn du behauptest, dass die Verkaufspreise seit 1995 beinahe gleich, und die Einkaufspreise massiv gestiegen sind.
Leider wird kaum beachtet, dass es bis dahin kaum Flächenprämien und kaum Ausgleichszahlungen für umweltschonende Bewirtschaftungsmetoden gab.
Leider glaubten vor dem Beitritt zur EU so manche Bauern, die Verkaufspreise blieben wie vorher. Leider spielte zu diesem Thema eine andere Musik.
Bereits im Frühjahr 1994 hatten wir einen massiven Rückgang bei den Kälberpreisen. Damals fragte ich einen Viehhändler, warum dies jetzt schon so sei. Ja meinte er, die Bauern sollten den Schock zum erstem Jänner, leichter verkraften wenn die Direktzahlungen kämen und die Erzeugerpreise herunterpurzeln.
Es stimmt auch, dass die Prämienzahlungen für die SVB seither immer gestiegen sind.
Wo liegt aber die Ursache? Könnte die Deckelung der Beiträge zur SV dafür verantwortlich sein. Es haben ja haben viele Eigentümer, wegen Mangels an Betriebsnachfolgern, ihren Betrieb an Solche verpachtet, die bereits die Höchstbeitragsgrundlage erreicht haben. (Viele Bauerskinder haben nämlich einen anderen Beruf erlernt, weil zuhause kein Bedarf für sie war)
Gewisse Veränderungen innerhalb der Betriebe, haben zur Erhöhung von Einheitswerten und in der Folge zur Erhöhung der SV- Beiträge geführt. (Bei uns machte sich dies nicht wegen einer etwaigen Erhöhung der Bodenzahl, sondern wegen einiger Verbesserungen der inneren Verkehrslage ganz leicht bemerkbar)
Zu übersehen wäre auch nicht die erweiterte Palette von Leistungen aus dem Budget der SVB. Wer mit offenen Augen die Einträge im Forum betrachtet, wo es vorwiegend darum geht, wie kann ich die Zahlungen zur SVB in irgend einer Weise abschütteln, braucht sich nicht zu wundern , wenn es eines Tages heißt: Wir müssen die Leistungen kürzen.
Ich habe schon öfters versucht nach neuen Regeln Ausschau zu halten. Aber eine gerechte Lösung für Alle, dürfte es mit einiger Sicherheit niemals geben.
Wer sich mit Geschichte in irgend einer Weise befasst, der wird auch feststellen können, dass es in der angeblich so guten Zeit für die Bauern, auch solche gegeben hat, die einige Jahre mit der Fruchtfolge ganz gut gelebt haben . Andererseits konnten andere in der gleichen Periode ihren Betrieb durch Fleiß und guter Bewirtschaftungsmetoden aufstocken.
Ich hab schon einmal von den zwei Fröschen geschrieben, die in eine Milchrain gefallen sind. Wegen der Aktualität möchte ich mich ausnahmsweise wiederholen: Also, der Erste war ein Pessimist - Er dachte, jetzt ist es mit mir aus und ging unter. Der zweite war ein Optimist. Er strampelte und strampelte bis er unter seinen Boden einen festen Boden (Butter) verspürte und ihn dazu benutzte, sich mit einem Sprung aus der Rain zu befreien. Es stimmt auch, dass es für die kleineren Bauern immer enger wird. Aber jammern würde ich nur, wenn ich krank wäre. Liebe Grüße vom Neudecker
Hallo Harpo
Es dürfte der Realität sehr nahe sein, wenn du behauptest, dass die Verkaufspreise seit 1995 beinahe gleich, und die Einkaufspreise massiv gestiegen sind.
Leider wird kaum beachtet, dass es bis dahin kaum Flächenprämien und kaum Ausgleichszahlungen für umweltschonende Bewirtschaftungsmetoden gab.
Leider glaubten vor dem Beitritt zur EU so manche Bauern, die Verkaufspreise blieben wie vorher. Leider spielte zu diesem Thema eine andere Musik.
Bereits im Frühjahr 1994 hatten wir einen massiven Rückgang bei den Kälberpreisen. Damals fragte ich einen Viehhändler, warum dies jetzt schon so sei. Ja meinte er, die Bauern sollten den Schock zum erstem Jänner, leichter verkraften wenn die Direktzahlungen kämen und die Erzeugerpreise herunterpurzeln.
Es stimmt auch, dass die Prämienzahlungen für die SVB seither immer gestiegen sind.
Wo liegt aber die Ursache? Könnte die Deckelung der Beiträge zur SV dafür verantwortlich sein. Es haben ja haben viele Eigentümer, wegen Mangels an Betriebsnachfolgern, ihren Betrieb an Solche verpachtet, die bereits die Höchstbeitragsgrundlage erreicht haben. (Viele Bauerskinder haben nämlich einen anderen Beruf erlernt, weil zuhause kein Bedarf für sie war)
Gewisse Veränderungen innerhalb der Betriebe, haben zur Erhöhung von Einheitswerten und in der Folge zur Erhöhung der SV- Beiträge geführt. (Bei uns machte sich dies nicht wegen einer etwaigen Erhöhung der Bodenzahl, sondern wegen einiger Verbesserungen der inneren Verkehrslage ganz leicht bemerkbar)
Zu übersehen wäre auch nicht die erweiterte Palette von Leistungen aus dem Budget der SVB. Wer mit offenen Augen die Einträge im Forum betrachtet, wo es vorwiegend darum geht, wie kann ich die Zahlungen zur SVB in irgend einer Weise abschütteln, braucht sich nicht zu wundern , wenn es eines Tages heißt: Wir müssen die Leistungen kürzen.
Ich habe schon öfters versucht nach neuen Regeln Ausschau zu halten. Aber eine gerechte Lösung für Alle, dürfte es mit einiger Sicherheit niemals geben.
Wer sich mit Geschichte in irgend einer Weise befasst, der wird auch feststellen können, dass es in der angeblich so guten Zeit für die Bauern, auch solche gegeben hat, die einige Jahre mit der Fruchtfolge ganz gut gelebt haben . Andererseits konnten andere in der gleichen Periode ihren Betrieb durch Fleiß und guter Bewirtschaftungsmetoden aufstocken.
Ich hab schon einmal von den zwei Fröschen geschrieben, die in eine Milchrain gefallen sind. Wegen der Aktualität möchte ich mich ausnahmsweise wiederholen: Also, der Erste war ein Pessimist - Er dachte, jetzt ist es mit mir aus und ging unter. Der zweite war ein Optimist. Er strampelte und strampelte bis er unter seinen Boden einen festen Boden (Butter) verspürte und ihn dazu benutzte, sich mit einem Sprung aus der Rain zu befreien. Es stimmt auch, dass es für die kleineren Bauern immer enger wird. Aber jammern würde ich nur, wenn ich krank wäre. Liebe Grüße vom Neudecker
14-06-2020 09:37 stef0901
Berufslamatierer?
Neudecker hat mit vielen Punkten wie immer sicher Recht.
Mit "Fruchtfolge" meinte Er wahrscheinlich Baugrundverkäufer.
Aber wenn jemand Fakten aufzählt, die der Wahrheit entsprechen, dann ist das kein Jammern, sondern leider Realität.
Grüner Bericht mit 16.445,--€ Jahreseinkommen, wovon noch die Sozialversicherungsbeiträge zu bezahlen sind, beweist dies !
Bitte dazu auch Rede von der EU Abgeordneten Simone Schmidbauer anhören. Sie sagt gegen Ende der Rede, dass fast alle Bauern derzeit ROTE Zahlen haben !
https://www.facebook.com/watch/?v=2940464576073277
Neudecker hat mit vielen Punkten wie immer sicher Recht.
Mit "Fruchtfolge" meinte Er wahrscheinlich Baugrundverkäufer.
Aber wenn jemand Fakten aufzählt, die der Wahrheit entsprechen, dann ist das kein Jammern, sondern leider Realität.
Grüner Bericht mit 16.445,--€ Jahreseinkommen, wovon noch die Sozialversicherungsbeiträge zu bezahlen sind, beweist dies !
Bitte dazu auch Rede von der EU Abgeordneten Simone Schmidbauer anhören. Sie sagt gegen Ende der Rede, dass fast alle Bauern derzeit ROTE Zahlen haben !
https://www.facebook.com/watch/?v=2940464576073277
14-06-2020 10:06 179781
Berufslamatierer?
Vielleicht sollte man zu der Überschrift unterscheiden zwischen Leuten, die Fakten aufzeigen, wie in den vorigen Beiträgen schon erwähnt wurde und solchen die lauthals eine Weltuntergangsstimmung verbreiten. Davon gibt es halt auch welche und im Extremfall sind solche sogar so verbohrt, dass sie über Andere, die auch positives am Bauersein aufzeigen schimpfen. Letztere würde ich unter Berufslamentierer verstehen.
Gottfried
Vielleicht sollte man zu der Überschrift unterscheiden zwischen Leuten, die Fakten aufzeigen, wie in den vorigen Beiträgen schon erwähnt wurde und solchen die lauthals eine Weltuntergangsstimmung verbreiten. Davon gibt es halt auch welche und im Extremfall sind solche sogar so verbohrt, dass sie über Andere, die auch positives am Bauersein aufzeigen schimpfen. Letztere würde ich unter Berufslamentierer verstehen.
Gottfried
14-06-2020 10:14 michael.s(4em255)
Berufslamatierer?
Es ist alles ein Sicht aus der persönlichen Perspektive
Es ist alles ein Sicht aus der persönlichen Perspektive
14-06-2020 11:59 michael.s(4em255)
Berufslamatierer?
Es ist alles ein Sicht aus der persönlichen Perspektive
Es ist alles ein Sicht aus der persönlichen Perspektive
14-06-2020 15:12 holodrio
Berufslamatierer?
Gut das es den Neudecker hier gibt, tut richtig gut eine solche Einstellung zu lesen.
Gut das es den Neudecker hier gibt, tut richtig gut eine solche Einstellung zu lesen.
14-06-2020 15:25 xaver75
Berufslamatierer?
Seh ich auch so, hätte noch schlimmer kommen können.
Also Hände falten, Gosche halten. ,-)
mfg
Seh ich auch so, hätte noch schlimmer kommen können.
Also Hände falten, Gosche halten. ,-)
mfg
14-06-2020 15:56 jakob.r1
Berufslamatierer?
Grüß Dich Neudecker, Deine Aussage das es für die kleineren Bauern immer enger wird sehe ich nicht so. Diese Bauern haben in der Regel ein zusätzliches Standbein oder gehen einen Nebenerwerb nach und stecken je nach Hobbylaune mehr oder weniger ausserlandwirtschaftlich verdientes Geld in die Landwirtschaft. Wenn dann keine Lust darauf mehr vorhanden ist, wird die Landwirtschaft ohne Substanzverluste verpachtet oder zu einem Gewerbe umstrukturiert.
Beim "großen" Bauern der sich durch künstliche Aufblähung des Betriebes mittels Pachtflächen, riesige Gebäude- und Maschineninvestitionen auf Kredit --- ein Hamsterrad geschaffen hat, der muss weiterproduzieren damit die Bank Umsatz sieht und mit dem großen Knall noch etwas wartet. So eine arme Sau hat dann nur noch mit Erbschaft oder Lottogewinn oder Betriebsbeteiligung seiner reichen Frau eine Möglichkeit das Überleben des Betriebes zu sichern. Was glaubt Ihr was passiert wenn die Zinsen wieder steigen...… …. und das hat nichts mit Lamentieren zu tun.
Beste Grüße
Jakob
Grüß Dich Neudecker, Deine Aussage das es für die kleineren Bauern immer enger wird sehe ich nicht so. Diese Bauern haben in der Regel ein zusätzliches Standbein oder gehen einen Nebenerwerb nach und stecken je nach Hobbylaune mehr oder weniger ausserlandwirtschaftlich verdientes Geld in die Landwirtschaft. Wenn dann keine Lust darauf mehr vorhanden ist, wird die Landwirtschaft ohne Substanzverluste verpachtet oder zu einem Gewerbe umstrukturiert.
Beim "großen" Bauern der sich durch künstliche Aufblähung des Betriebes mittels Pachtflächen, riesige Gebäude- und Maschineninvestitionen auf Kredit --- ein Hamsterrad geschaffen hat, der muss weiterproduzieren damit die Bank Umsatz sieht und mit dem großen Knall noch etwas wartet. So eine arme Sau hat dann nur noch mit Erbschaft oder Lottogewinn oder Betriebsbeteiligung seiner reichen Frau eine Möglichkeit das Überleben des Betriebes zu sichern. Was glaubt Ihr was passiert wenn die Zinsen wieder steigen...… …. und das hat nichts mit Lamentieren zu tun.
Beste Grüße
Jakob
14-06-2020 16:10 holodrio
Berufslamatierer?
Jakob, es wird sicher Bauern geben die sich beim investieren übernehmen, aber die hat es schon immer gegeben. Größeren Bauern zu unterstellen, daß sie arme Schweine sind und auf einen Lottogewinn warten müssen, ist eine Beleidigung für aktiv wirtschaftende Betriebe und ein Zeichen von Unkenntnis und Neidkomplexen.
Wer sachlich diskutieren will, soll einmal die Grünen Berichte über die Landwirtschat in Österreich durchackern.
Jakob, es wird sicher Bauern geben die sich beim investieren übernehmen, aber die hat es schon immer gegeben. Größeren Bauern zu unterstellen, daß sie arme Schweine sind und auf einen Lottogewinn warten müssen, ist eine Beleidigung für aktiv wirtschaftende Betriebe und ein Zeichen von Unkenntnis und Neidkomplexen.
Wer sachlich diskutieren will, soll einmal die Grünen Berichte über die Landwirtschat in Österreich durchackern.
14-06-2020 16:57 jakob.r1
Berufslamatierer?
Grüß Dich holodrio, wo bitte findest Du bei mir einen Neidkomplex? Hier im Forum ist ja bekannt, das ich 70 Euro Stundenlohn erwarte wo wie eben bei anderen Selbsttändigen auch. Ich könnte sofort losstarten mit Milchviehhaltung in einem neuen Stall (Ackerbau ist bei uns nicht möglich) und die neuesten Maschinen kaufen
und Grund pachten usw. wie Du es eben von aktiv wirtschaftenden Betrieben kennst. Aber schön blöd wäre ich-- weil ich nur auf meinen Stundenlohn komme wenn ich
extensiv wirtschafte und die maximale Staatsknete heraushole. Der grüne Bericht ist ja ganz lustig, aber er sagt nichts über die Arbeitsbelastung des Betriebsleiters.... aus.
Warum soll ich für einen Stundenlohn arbeiten der noch geringer ist, als wenn ich Mitbürger ohne Immobilienbesitz wäre und mein Geld in Form von Grundsicherung wie bei uns Hartz IV bekäme (und den Rest durch Schwarzarbeit oder Dealen aufstocke)?
Deshalb ist die Bezeichnung armes Schwein natürlich nur im Verhältnis zu mir zu sehen. Viele aktiv wirtschaftende Betriebe (was bin dann ich?) haben tatsächlich die Denke "Es hätte noch schlimmer kommen können" und haben sich halt abgefunden mit niedrigem Einkommen bei höchster Arbeitsbelastung. Die kommen aber aus dem Korsett nicht mehr raus, ohne Substanzverluste. Bei mir müsste der Liter Milch 5 Euro für den Bauern Erlös bringen damit ich wieder anfangen würde, weil der Milchpreis 1988 schon höher war als heute. Mit Inflationsausgleich, den höheren Anforderungen an Tierwohl, Aufzeichnungspflicht, den seither gestiegenen Lebenshaltungs- und Betriebsmittelpreisen, Versicherungsprämien, dem am 1.April 2015 wertlos ausgelaufenen Milchkontigent,.... komme ich auf diese Zahl. Also, es tut mir leid, wenn ich aktiv wirtschaftende Betriebe die mit ca.35 Cent Milchpreis die obersten Stellen im Grünen Bericht bekleiden als arme Schweine tituliere. Aber man lebt nur einmal!
Beste Grüße
Jakob
Grüß Dich holodrio, wo bitte findest Du bei mir einen Neidkomplex? Hier im Forum ist ja bekannt, das ich 70 Euro Stundenlohn erwarte wo wie eben bei anderen Selbsttändigen auch. Ich könnte sofort losstarten mit Milchviehhaltung in einem neuen Stall (Ackerbau ist bei uns nicht möglich) und die neuesten Maschinen kaufen
und Grund pachten usw. wie Du es eben von aktiv wirtschaftenden Betrieben kennst. Aber schön blöd wäre ich-- weil ich nur auf meinen Stundenlohn komme wenn ich
extensiv wirtschafte und die maximale Staatsknete heraushole. Der grüne Bericht ist ja ganz lustig, aber er sagt nichts über die Arbeitsbelastung des Betriebsleiters.... aus.
Warum soll ich für einen Stundenlohn arbeiten der noch geringer ist, als wenn ich Mitbürger ohne Immobilienbesitz wäre und mein Geld in Form von Grundsicherung wie bei uns Hartz IV bekäme (und den Rest durch Schwarzarbeit oder Dealen aufstocke)?
Deshalb ist die Bezeichnung armes Schwein natürlich nur im Verhältnis zu mir zu sehen. Viele aktiv wirtschaftende Betriebe (was bin dann ich?) haben tatsächlich die Denke "Es hätte noch schlimmer kommen können" und haben sich halt abgefunden mit niedrigem Einkommen bei höchster Arbeitsbelastung. Die kommen aber aus dem Korsett nicht mehr raus, ohne Substanzverluste. Bei mir müsste der Liter Milch 5 Euro für den Bauern Erlös bringen damit ich wieder anfangen würde, weil der Milchpreis 1988 schon höher war als heute. Mit Inflationsausgleich, den höheren Anforderungen an Tierwohl, Aufzeichnungspflicht, den seither gestiegenen Lebenshaltungs- und Betriebsmittelpreisen, Versicherungsprämien, dem am 1.April 2015 wertlos ausgelaufenen Milchkontigent,.... komme ich auf diese Zahl. Also, es tut mir leid, wenn ich aktiv wirtschaftende Betriebe die mit ca.35 Cent Milchpreis die obersten Stellen im Grünen Bericht bekleiden als arme Schweine tituliere. Aber man lebt nur einmal!
Beste Grüße
Jakob
14-06-2020 17:29 holodrio
Berufslamatierer?
Jakob, deinen Betrieb könntest du uns ja einmal hier vorstellen, vielleicht mit einigen Bildern und mit was verdienst du 70 Euro in der Stunde.
Jakob, deinen Betrieb könntest du uns ja einmal hier vorstellen, vielleicht mit einigen Bildern und mit was verdienst du 70 Euro in der Stunde.
14-06-2020 17:50 Century
Berufslamatierer?
Mit allerlei Staatsknete, etwas Forstwirtschaft und Ferienwohnungen finanziert er sich. Er hat allerdings den netten Umstand, dass er flächenmässig einiges an Eigengrund vorweisen kann, so dass es auch noch funktioniert.
Und grundsätzlich kann man ihn verurrteilen wie man will, ich persönlich halte von so einer Wirtschaftsweise auch nix, aber die Politik ermöglicht ihm auf die Art ein gutes Auskommen- wie er gesagt hat, wär er schön blöd wenn ers nicht ausnützen würde.
Zu seinem Glück denken die allermeisten Bauern anders, wenns nämlich jeder so machen würde, würde die Politik da sofort ne Menge ändern.
Mit allerlei Staatsknete, etwas Forstwirtschaft und Ferienwohnungen finanziert er sich. Er hat allerdings den netten Umstand, dass er flächenmässig einiges an Eigengrund vorweisen kann, so dass es auch noch funktioniert.
Und grundsätzlich kann man ihn verurrteilen wie man will, ich persönlich halte von so einer Wirtschaftsweise auch nix, aber die Politik ermöglicht ihm auf die Art ein gutes Auskommen- wie er gesagt hat, wär er schön blöd wenn ers nicht ausnützen würde.
Zu seinem Glück denken die allermeisten Bauern anders, wenns nämlich jeder so machen würde, würde die Politik da sofort ne Menge ändern.
14-06-2020 18:32 holodrio
Berufslamatierer?
Jakob schrieb im Forum 2019: " Wenn Du in einer Bergbauernregion lebst, wo kein Schwein die steilen und/oder kupierten Flächen gegen Geld pachten möchte, dann mache einfach Staatsknetenoptimierung, also Bio ohne Produktion und auf die Flächen maximale Naturschutzflächenpflegeverträge. Ich komme z.B. in Bayern auf rd. 900 Euro/Hektar
Staatsknete und arbeite in der Landwirtschaft ca.650 Stunden im Jahr. Durch den geringen Aufwand an Betriebsmittel ist der Gewinn dementsprechend hoch und die Arbeitsstundenentlohnung eben auch."
Alles klar, da darf man sich nicht wundern, wenn die Ausgleichszahlungen in den Medien in Diskussion stehen.
Jakob schrieb im Forum 2019: " Wenn Du in einer Bergbauernregion lebst, wo kein Schwein die steilen und/oder kupierten Flächen gegen Geld pachten möchte, dann mache einfach Staatsknetenoptimierung, also Bio ohne Produktion und auf die Flächen maximale Naturschutzflächenpflegeverträge. Ich komme z.B. in Bayern auf rd. 900 Euro/Hektar
Staatsknete und arbeite in der Landwirtschaft ca.650 Stunden im Jahr. Durch den geringen Aufwand an Betriebsmittel ist der Gewinn dementsprechend hoch und die Arbeitsstundenentlohnung eben auch."
Alles klar, da darf man sich nicht wundern, wenn die Ausgleichszahlungen in den Medien in Diskussion stehen.
14-06-2020 19:30 jakob.r1
Berufslamatierer?
Grüß Dich holodrio, wenn Du meine Beiträge also zurückverfolgst merkst Du, das ich nicht heute so und morgen so schreibe weil ich denke doch etwas über den Tellerrand zu blicken, auch was das Leben ausserhalb der Landwirtschaft angeht. Nach Erwerb des LKW Scheines mit 21 habe ich ein wenig in den Fernverkehr reingeschnuppert als angestellter Fahrer und festgestellt das dies nichts für mich ist und ich künftig selbstständig arbeiten möchte. In meiner Gegend bin ich mit rd. 110 Hektar Eigenfläche ein mittelgroßer Betrieb und die Hofübernehmer auch der größeren Betriebe haben alle ausserlandwirtschaftlich gearbeitet. Auch ich bin im Nebenerwerb vor Hofübernahme und noch ca. 15 Jahre nach Übernahme geblieben. Am Anfang tagsüber für andere im Forst gearbeitet und abends im Strukturvertrieb
Lebensversicherungen verkauft. Die letzten 7 Jahre meiner ausserlandwirtschaftlichen Tätigkeit habe ich in den Bergen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz als Flughelfer unter einem Hubschrauber verbracht. Die höchste Abrechnung war mal ein Stundenzettel mit 110 Stunden in einer Woche. Habe also schon früh einen Mindestverdienst für mich festgesetzt und lasse mich mit meinen bald 62 Lenzen auch nun als faule Sau betiteln. Wie Century schon geschrieben hat, haben bei mir die Ferienwohnungen einen hohen Stellenwert, und wenn ich auch heuer wegen des Vermietungsverbotes von Mitte März bis Ende Mai nicht auf meinen angestrebten Gewinn komme, kratzt mich das nicht besonders. Die Einsparungen an Einkommenssteuer machen schon wieder einiges wett. Eigentlich arbeite ich ja auch zu Gunsten der produzierenden Betriebe, weil ich meine Flächen komplett aus der Milchproduktion rausgenommen habe. Die Ausgleichszahlungen kann ich jedem Medienvertreter gerne vorbringen, vor ein paar Jahren war mal u.a. über mich ein Artikel im "Spiegel" zum Thema Landwirtschaft 2.0 drin, da ging es hauptsächlich über meinen Motormäher. Den Redakteur habe ich dann zur Arbeit im Steilhang mitgenommen und genau aufgedröselt für welche Erschwernis ich welche Staatsknete bekomme.
Der hat den Einsatz dieser Steuermittel dann auch gleich verstanden. Auch Politiker bzw. deren Zuträger lesen in diversen Foren mit, da habe ich keine Sorge das die Staatsknete für Leistungen "Pflege der Kulturlandschaft" zurückgefahren werden, -- aber für die Produktion von Massenware wird es sicher keine Programme mehr geben.
Gut, habe ich auch schon öfters geschrieben, -- Milchproduktion würde ich mir ab 5 Euro/Liter für den Bauern wieder überlegen weil ich 1988 schon einen höheren Milchpreis hatte als heute und in der Zwischenzeit die Betriebsmittelpreise, die Lebenshaltungkosten, die Vorschriften für Tierwohl und andere Aufzeichnungsvorschriften, der wertlose Wegfall des Milchkontigentes 2015, und die Inflation eben gefühlt diesen Mehrwert bringen müssten.
Der grüne Bericht ist übrigens lustig zu lesen, weil darin keine Arbeitsstunden aufgeführt sind. Deshalb ist es lustig mir Neid zu unterstellen -, wenn die Vorzeigebetriebe des grünen Berichtes für ca.35 Cent Milchpreis teilweise über 3Tausend Stunden pro Arbeitskraft im Jahr malochen müssen, --- ich könnte sofort wieder einsteigen wenn ich wollte!
Beste Grüße
Jakob
Grüß Dich holodrio, wenn Du meine Beiträge also zurückverfolgst merkst Du, das ich nicht heute so und morgen so schreibe weil ich denke doch etwas über den Tellerrand zu blicken, auch was das Leben ausserhalb der Landwirtschaft angeht. Nach Erwerb des LKW Scheines mit 21 habe ich ein wenig in den Fernverkehr reingeschnuppert als angestellter Fahrer und festgestellt das dies nichts für mich ist und ich künftig selbstständig arbeiten möchte. In meiner Gegend bin ich mit rd. 110 Hektar Eigenfläche ein mittelgroßer Betrieb und die Hofübernehmer auch der größeren Betriebe haben alle ausserlandwirtschaftlich gearbeitet. Auch ich bin im Nebenerwerb vor Hofübernahme und noch ca. 15 Jahre nach Übernahme geblieben. Am Anfang tagsüber für andere im Forst gearbeitet und abends im Strukturvertrieb
Lebensversicherungen verkauft. Die letzten 7 Jahre meiner ausserlandwirtschaftlichen Tätigkeit habe ich in den Bergen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz als Flughelfer unter einem Hubschrauber verbracht. Die höchste Abrechnung war mal ein Stundenzettel mit 110 Stunden in einer Woche. Habe also schon früh einen Mindestverdienst für mich festgesetzt und lasse mich mit meinen bald 62 Lenzen auch nun als faule Sau betiteln. Wie Century schon geschrieben hat, haben bei mir die Ferienwohnungen einen hohen Stellenwert, und wenn ich auch heuer wegen des Vermietungsverbotes von Mitte März bis Ende Mai nicht auf meinen angestrebten Gewinn komme, kratzt mich das nicht besonders. Die Einsparungen an Einkommenssteuer machen schon wieder einiges wett. Eigentlich arbeite ich ja auch zu Gunsten der produzierenden Betriebe, weil ich meine Flächen komplett aus der Milchproduktion rausgenommen habe. Die Ausgleichszahlungen kann ich jedem Medienvertreter gerne vorbringen, vor ein paar Jahren war mal u.a. über mich ein Artikel im "Spiegel" zum Thema Landwirtschaft 2.0 drin, da ging es hauptsächlich über meinen Motormäher. Den Redakteur habe ich dann zur Arbeit im Steilhang mitgenommen und genau aufgedröselt für welche Erschwernis ich welche Staatsknete bekomme.
Der hat den Einsatz dieser Steuermittel dann auch gleich verstanden. Auch Politiker bzw. deren Zuträger lesen in diversen Foren mit, da habe ich keine Sorge das die Staatsknete für Leistungen "Pflege der Kulturlandschaft" zurückgefahren werden, -- aber für die Produktion von Massenware wird es sicher keine Programme mehr geben.
Gut, habe ich auch schon öfters geschrieben, -- Milchproduktion würde ich mir ab 5 Euro/Liter für den Bauern wieder überlegen weil ich 1988 schon einen höheren Milchpreis hatte als heute und in der Zwischenzeit die Betriebsmittelpreise, die Lebenshaltungkosten, die Vorschriften für Tierwohl und andere Aufzeichnungsvorschriften, der wertlose Wegfall des Milchkontigentes 2015, und die Inflation eben gefühlt diesen Mehrwert bringen müssten.
Der grüne Bericht ist übrigens lustig zu lesen, weil darin keine Arbeitsstunden aufgeführt sind. Deshalb ist es lustig mir Neid zu unterstellen -, wenn die Vorzeigebetriebe des grünen Berichtes für ca.35 Cent Milchpreis teilweise über 3Tausend Stunden pro Arbeitskraft im Jahr malochen müssen, --- ich könnte sofort wieder einsteigen wenn ich wollte!
Beste Grüße
Jakob
15-06-2020 08:00 holodrio
Berufslamatierer?
Okay Jakob, jetzt haben wir deine Lebensbeichte gehört, meinen Respekt wenn du in deiner Situation für dich deiner Meinung nach, das Beste gemacht hast.
Aber eins möchte ich dir bayerischer Staatsknetenkünstler schon mitgeben, jene Landwirte in Österreich die auch das Beste aus ihren verschieden Wirtschaftsbereichen machen und tolle Betriebe haben, lassen sich nicht von dir als arme Schweine titulieren.
Okay Jakob, jetzt haben wir deine Lebensbeichte gehört, meinen Respekt wenn du in deiner Situation für dich deiner Meinung nach, das Beste gemacht hast.
Aber eins möchte ich dir bayerischer Staatsknetenkünstler schon mitgeben, jene Landwirte in Österreich die auch das Beste aus ihren verschieden Wirtschaftsbereichen machen und tolle Betriebe haben, lassen sich nicht von dir als arme Schweine titulieren.
15-06-2020 08:43 jakob.r1
Berufslamatierer?
Grüß Dich holodrio, damit wir uns nicht im Kreise drehen lies bitte nochmal mein Schreiben vom 14.6. 16:57 durch.
Beste Grüße
Jakob
Grüß Dich holodrio, damit wir uns nicht im Kreise drehen lies bitte nochmal mein Schreiben vom 14.6. 16:57 durch.
Beste Grüße
Jakob
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