Antworten: 10
Durchforstung Fichtenbestand
Ich habe einen 15 jährigen Fichtenbestand, der 2 mal 2 Meter gepflanzt wurde. Die Bäume sind 10 bis 13 Meter hoch und haben einen Brustdurchmesser von etwa 13 bis 15 cm. Wieviel sollte jetzt herausgeschnitten werden?
Durchforstung Fichtenbestand
Hallo. Bin jetzt zwar nicht der absolute Forstexperte, ich handhabe das bei mir immer so.
Ich schneide die Fichten welche irgendeinen Fehler haben raus. Weiters kommen die weg welche andere Nadelbäume oder Laubbäume (Eiche, Buche, Ahorn sonstiges Laubholz welches Wertholz werden könnte) bedrängen weg.
Von dem was noch zueng steht Versuche ich den Abstand soweit aufzumachen das wieder etwas Licht auf den Boden kommt, also auf ca. 4x4 m teilweise mehr.
Ich mache jedoch lieber öfters Durchforstungen welche nicht ganz so stark ausfallen.
Durchforstung Fichtenbestand
Hab es bisher auch wie BreiHu gemacht, in Zukunft würde ich da gleich Buche, Tanne unterpflanzen und etwas lichter machen.
Wenn Du Pech hast, wird Dein Fichtenbestand in 10 bis 15 Jahren ein Kahlschlag wegen Borkenkäfer ….
mfg
Durchforstung Fichtenbestand
hallo, als erstes machst du alle 20 Meter eine Rückegasse. mindestens 4 Meter breit. dann ist es mal ziemlich hell. da tust du dich beim Rest beim auszeigen leichter. Mfg
Durchforstung Fichtenbestand
Habe jeden 2. Baum versetzt herausgenommen du darfst da den Baum aber nicht nach dem aussehen beurteilen habe damit gute Erfahrung gemacht hat mir ein Förster so gesagt war auch auf 2x2 gesetzt ob du dann Rückegasse brauchst siehst du dann selber denn sie sind schräg und nicht gerade!
Durchforstung Fichtenbestand
Bei einem Abstand von 4x4m bist sehr gut dabei. Rückegassen usw. kommt auch auf das Gelände, Steine, Hanglage, usw. drauf an. Bei einem ebenen befahrbaren Bestand ist das sicher Sinnvoll, diese gleich anzulegen.
Wichtig ist auf alle Fälle, wie schon erwähnt das die Sonne bis zum Boden durchkommt, somit kommt auch Regen u.. Schnee durch. Im Frühjahr gibt es dann einen Bewuchs ( Moos, Gras, Stauden,....) dort u. Wasser / Feuchtigkeit kann wieder gespeichert werden.
Bei den großflächigen Borkenkäfer Gebieten ist ja sehr oft das Problem, dass dort die Böden "Tot" sind.
Dort ist nur brauner Boden sichtbar, dieser speichert keine Feuchtigkeit, und somit sind die Flachwurzler durch die Trockenheit sehr betroffen u. sterben eben ab.
Der Waldboden muss immer grün bewachsen sein, dass ist das um und auf, und da wird auch eine Fichte wieder im Mischwald überleben.
Durchforstung Fichtenbestand
Ich würde wie schon oben beschrieben, gleich auf einmal die Hälfte rausschneiden. Momentan denkt man dann, jetzt sind grosse Lücken im Bestand, man glaubt aber nicht, wie schnell die wieder zugewachsen sind, und man wieder rausschneiden kann/muss.
Durchforstung Fichtenbestand
Hallo!
Wenn du jetzt erst die Erstduchforstung machst solltest du nicht zu viel auf einmal rausschneiden. Erstens besteht die Gefahr das das Holz ringschälig wird da aufgrund des plötzlichen Platzangebotes der Jahreszuwachs abrupt steigt und zweitens, da das H/D- Verhältnis durch die Bewuchsdichte vermutlich sehr hoch ist, sind die Bäume dann viel anfälliger für Wind und Schneebruch (dann kann passieren das es mit dem Borkenkäfer gleich mal losgeht).
Ich habe in diesen Beständen bei der Erstduchforstung zuerst die Z-Bäume (sind jene die im Endbestand erhalten bleiben sollen) markiert und ca. 1/4 der Bäume umgeschnitten. Im weiteren Verlauf habe ich dann im Abstand von 3-5 Jahren nach und nach die anderen Bäume entnommen. Habe vor 2 Jahren jetzt zwar erst das 3. Mal durchforstet aber das Ergebnis sieht vielversprechend aus. Ausserdem fällt dann ab der Zweitdurchforstung schon marktfähiges Holz an.
Mfg Franz
Durchforstung Fichtenbestand
Vielen Dank für die sehr aufschlussreichen Antworten. Ich denke ich werde so zwischen 25 und 50 % herausschneiden. Mfg. Manfred
Durchforstung Fichtenbestand
Was ist der Unterschied zwischen Wald und Fichtenforst?
Fichtenforst wird wie die Schweinemast im Rein-Raus-Prinzip bewirtschaftet.
Im Gegensatz zum WALD. Dieser wird ähnlich einer Milchviehherde bewirtschaftet.
Da gibt es produktive Kühe, Färsen/Kalbinnen, Kuhkälber und Stierkälber.
In einem (Plenter-)Wald werden DICKE Bäume geerntet (alte Kühe). Alle Bäume, die keine Zukunftsbäume (Milchkühe/Färsen) sind, werden als Feuerholz entnommen (Stierkälber), wenn sie die anderen Bäume bedrängen.
Es ist unlogisch, 2500 bis 4000 Fichteln zu pflanzen, um arbeitsintensiv 90 % davon herauszusägen.
Wald ist produktiver.
Probiere es selbst aus. Stelle deinen Milchviehstall voll Kälbchen. Wenn sie etwas gewachsen sind, schlachtete du jedes zweite. Bein nächsten Platzmangel dasselbe. Bis du deinen Endbestand an Milchkühen hast. Die anfallenden Kälbchen werden verkauft, weil ja irgendwo wieder ein Milchviehstall voll Kälbchen gestellt wird.
Keiner würde das machen. Außer beim Fichtenforst. Weil man das schon immer so gemacht hat. Dabei ist Wald mit Naturverjüngung produktiver.
Hoffe geholfen zu haben.
Durchforstung Fichtenbestand
Alleine die Rückegasse alle 40m macht schon fast 10% aus... Eher 50% rausschneiden. Wichtig ist, dass die Krone noch zu 60% da ist...
Das Forum wurde am 21.01.2021 geschlossen und ist für unsere User als Archiv einsehbar.
Das neue Forum der Fachzeitschrift LANDWIRT finden sie hier!
Wir bitten um Ihr Verständnis!