Getreide Trocknung mittels Kaltluft erbitte hilfe

Antworten: 2
  07-09-2006 17:18  Rizla
Getreide Trocknung mittels Kaltluft erbitte hilfe
Hallo,

Haben Roggen mit 18% Feuchtigkeit im Silo Temperatur 17°c
erbitte Ratschlag für weitere Trocknung mittels Kaltluft.
Welche Luft-Temperaturen sind bei welcher Getreide-Temperatur erforderlich?
Hörte mal was von 5°c Unterschied.
Stimmt das so?

Bitte um baldige Antworten.

Mit freundlichen grüßen Rizla


  08-09-2006 21:45  6629930
Getreide Trocknung mittels Kaltluft erbitte hilfe
Wer Belüftungstrocknung ernsthaft betreiben will, muss die Bedingungen hierfür im Griff haben. Eine der Voraussetzungen hierfür ist das Wissen über die Vorgänge im Getreidestapel im Hinblick auf die Wechselbeziehung von Kornfeuchte und Stapelerwärmung.
Wird bei reiner Getreidebelüftung empfohlen, das Getreide vor dem Belüften etwas schwitzen zu lassen, so sollte dieser Empfehlung entschieden nur mit den hierfür erforderlichen Messinstrumenten nachgegangen werden.
Mit dem Stechthermometer)° wird die Temperatur tief im Getreidestapel gemessen (schräge Tauchhülsen - an den Wandungen des Getreidelagers mündend - hierfür vorsehen). Hat eine Erwärmung des Getreides eingesetzt, so begünstigt dies einerseits den Trocknungsvorgang durch die Wärmeerzeugung und die Feuchteverlage-
rung zum Kornmantelbereich, andererseits ist die Belüftung dann allerdings auch unerlässlich, um ein weiteres Ansteigen der Temperatur zu vermeiden.
In diesem Zusammenhang ist es erforderlich, mit Hilfe eines Thermohygrometers den Zustand der Außenluft zu bestimmen. Auf sein Einschätzungsvermögen kann man sich hier nur selten verlassen. Vielmehr ist abstraktes Denken erforderlich, um sich vor Augen zu führen, dass eine vermeintlich feuchte Luft einer kühlen Sommer-
nacht letztlich eine weitaus geringere Feuchtigkeitsfracht haben kann als eine für trocken gehaltene warme Luft an einem entsprechend schönen Sommertag.
Weist das Thermohygrometer bei kühler Außenluft auf eine vergleichsweise niedrige relative Luftfeuchte hin und geht man davon aus, dass diese Luft bei dem Durchdringen des Getreidestapels wegen des Schwitzens des Erntegutes leicht erwärmt wird, so kann diese vermeintlich nicht geeignete Luft dennoch mit gutem Erfolg für
eine reine Getreidebelüftung verwendet werden.
Zeigt das Stechthermometer einen bereits ausgekühlten Getreidestapel, das Stechhygrometer aber noch eine relative Feuchte der Luft zwischen den Körnern von mehr als 65 % an, weil das Gut noch nicht genügend trocken ist, so ist es nicht ratsam mit warmer und damit sehr wahrscheinlich feuchter Außenluft zu belüften, weil die Feuchte der warmen Luft im kalten Getreidestapel auskondensieren und das Ernte-
gut befeuchten statt trocknen würde !
Schließlich ist es notwendig, mit Hilfe des Stechhygrometers zu ermitteln, ab wann das Feuchtigkeitsgleichgewicht im Getreidestapel aufgrund des Belüftens oder Belüftungstrocknens bei kühlem Getreidestapel mit einer relativen Luftfeuchte des
Kleinklimas zwischen den Körnern von 65 - 70 % eingetreten ist.
Hält man es für notwendig, das Getreide nochmals zu belüften, so kann dies mit einer solchen Außenluft geschehen, die 5 und mehr Kelvin kälter ist als der Getreidestapel.
Zeigt der Thermohygrometer an, dass die kalte (Nacht-)Luft gleichzeitig sehr trocken ist, so kann es bei langer Belüftung sogar zu einer Untertrocknung des Lagergutes kommen.

  10-09-2006 14:39  Rizla
Getreide Trocknung mittels Kaltluft erbitte hilfe
Vielen dank für die schnelle antwort



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