milchlieferstreik war wettbewerbswidrig

Antworten: 16
  13-11-2008 18:27  ANDERSgesehn
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig

bonn - mit seinenm aufruf zum milchlieferstreik hat der bdm gegen das boykottverbot verstoßen. dies hat das bundeskartellamt in bonn entschieden.

sollte der bdm erneut gegen das karellrecht verstoßen, wollen die wettbewebshüter unverzüglich ein bußgeldverfahren einleiten. das bundeskartellamt wirft dem bdm vor, weder eine kartellrechtskonforme kooperation auf ebene der milchviehhalter noch auf eben der molkereien anzustreben. außerdem sei der geforderte einheitliche mindestpreis von 43 cent/kg zu hoch. milchviehhalter könnten auch unterhalb dieses preises kostendeckend produziern, stellte die behörde fest. insbesondere die "im wesentlichen fiktiv angesetzten arbeitskosten" seien überhöht.

das kartellamt bemerkt, ein bundes weiter einheitspreis hätte zu einer flächendeckenden kartellierung über alle marktstufen geführt. dies hätte zu einer kartellrechtlichen unzulässigen ausschaltung des wettbewerbs un höheren verbraucherpreisen geführt. strukturpolitische probleme dürften jedoch keinesfalls mit kartellrechtswidrigen mitteln gelöst werden. die entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. sie soll in wenigen tagen im internet veröffentlicht werden. (dlz 13.11.08)

ANDERSgesehn.



  13-11-2008 18:34  vidoursprung
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
Ist echt bedrückend. Die selbe Wettbewerbsbehörde, die es zugelassen hat das sich die Lebensmitteleinzelhändler so stark konzentrieren das sie den Herstellern den Preis diktieren können sieht im Lieferboykott ein Problem.

Ich hab die Nase voll, morgen kauf ich hundert Kühe, trete aus allen Vereinen aus und richt mir mein Wohnzimmer im Melkstand ein.

  13-11-2008 18:40  ANDERSgesehn
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig

ich glaube im bundeskartellamt sitzen nur sozis oder echte bauernhasser, die neidig oder hassend auf die bauern herabsehen, in zeiten der technischer rezession, die es schon in deutschland gibt, um ihren sozi-freunden urlaube im ausland zu ermöglichen!!!!!

kopfschüttelnder
ANDERSgesehn.



  13-11-2008 18:48  vidoursprung
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
So kenn ich dich ja gar nicht!



  13-11-2008 20:34  naturbauer
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
Der BDM hat nicht aufgerufen.

  13-11-2008 20:54  helmar
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
Gab es da nicht den Satz von Schaber...ab morgen lass ich meine Milch daheim...oder so ähnlich? Und so haben es halt mehrere gemacht(oder machen sollen oder gar müssen?)
Mfg, helmar

  13-11-2008 20:59  iderfdes
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
Dann ist jeder Streik gesetzeswidrig und die EU könnt auch mal die OPEC verklagen, wenn sie nicht immer mit zweierlei Maß messen würde.

  13-11-2008 21:16  BSE1
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
Die "EU" ist eine Wirtschaftsgemeinschaft, und die tut aber schon "Alles", was die Konzerne und die Wirtschaft anschafft. Sie versuchen nur immer und überall einen kleinen Funken zu finden, der sich als "günstig" für die Allgemeinheit verkaufen lässt.
Aber tut doch nicht so, als ob Ihr dies nicht wüsstet - die paar Bauern bringen keine Wähler.
Die Wirtschaft braucht billige Rohstoffe für die Verarbeitung, und die werden mit allen Mitteln gesichert. Aber genauso wichtig ist, die "Bevölkerung" mit billigen Nahrungsmitteln satt zu machen.
Nach dem "sattsein" soll der Konsument noch Geld haben, um bei der "Wirtschaft" einzukaufen.
Aber manche glauben immer noch an die "Sozial - EU"

  13-11-2008 23:06  Fadinger
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
Hallo!

Ja, und das Bundeskartellamt handelt verfassungswidrig ....
Das Grundgesetz steht nun mal über wirtschaftlichen Interessen, danach haben sich auch die Ämter zu richten. Sollen sie halt ein Verfahren einleiten, die Verfassungshüter werden die Wettbewerbshüter schon entsprechend vorführen. Wäre ja nicht das erste Mal, das es derartige Verfahren vor dem VfGH aufplattelt. Auch bei der Bahn hat es geheißen, es darf nicht gestreikt werden. Aber das hat es nicht gespielt. Schließlich hat man Kleinbei geben müssen ....

Gruß F

  13-11-2008 23:12  Christoph38
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
Wenn alle Handelsketten synchron im Abstand von ein paar Tagen den Milchpreis senken und alle Molkereien binnen kurzer Zeit den Bauernmilchpreis senken, wo sind da die Wettbewerbshüter vom Kartellamt ?

Wahrscheinlich in einem Bauerndorf, wo sich die letzten 3 Bauern abgesprochen haben an einer Protestmassnahme teilzunehmen, was ja kartellrechtlich untersucht werden muss.

  14-11-2008 08:27  walterst
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
Christoph, Du berücksichtigst zu wenig, dass in einigen Dörfern die Milchbauern schon Monopolisten sind. Diese Monopolisten können sich dann unter den rund 100 Milchabnehmern die Rosinen herauspicken. Da muss natürlich eingeschritten werden von den Wettbewerbshütern, das seh sogar ich ein.

Walter

  14-11-2008 08:39  naturbauer
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
Helga, müssen hat keiner.

  14-11-2008 09:16  Christoph38
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
Walter, weil du gerade das Thema Monopol anschneidest, so weit hergeholt ist das gar nicht.
Habe gerade gestern in der Zeitung gelesen, dass sich der Präsident der AK Siegfried Pichler darüber beschwert, dass die Bauern eine Monopolstellung bei Baugründen hätten.

So gesehen ist ohnehin alles ein Monopol, weil es gar nicht mehr darauf ankommt, ob innerhalb einer Gruppe ganz unterschiedliche Einschätzungen und Handlungsweisen bestehen.

Bin schon gespannt, wann für die Milchbauern der Kontrahierungszwang mit der Molkerei zu 15 ct/kg Milch kommt, damit die Bauern endlich ihre Monopolstellung nicht mehr ausnützen oder wettbewerbsfeindliche Kartelle bilden unter Einrechnung überhöhter fiktiver Arbeitskosten.

Ein kartellrechtliches Schmankerl liegt auch vor, wenn man daran denkt, dass der österr. lw. Produktionswert von 6,4 Mrd durch Einrechnung der überhöhten Arbeitskosten von 156.800 Jahresarbeitseinheiten zustande kommt, also ca. € 40.000/Arbeitskraft, während die Autofirmen kartellrechtlich unbeanstandet ca. € 350.000/Arbeitskraft dem Endkunden in Rechnung stellen dürfen.

Bekanntlich wurde der Sklavenaufstand des Spartacus im alten Rom 71 vChr. mit Waffengewalt niedergeschlagen. Heute würde man den Sklaven womöglich ein Kartellverfahren anhängen, wenn sie wettbewerbswidrig in einen Gladiatorenstreik treten, anstatt sich gegenseitig abzustechen.

  14-11-2008 12:17  walterst
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
@christoph

Für die Wirtschaftswissenschaft müsste es doch interessant sein, wie die Österreichischen Milchverarbeiter es geschafft haben, sich dem massiven Milchbauernkartell so erfolgreich zu Wehr zu setzen, dass praktisch gar kein Strukturwandel bei den Molkereien erfolgt und die Mitarbeiterzahl sogar zugenommen hat (wahrscheinlich braucht jede Molkerei zusätzliche "Kartellfighter")

Walter

  14-11-2008 12:44  gerim84
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
ich finds nur lustig dass z.B. bahnmitarbeiter streiken dürfen und bauern nicht. bei den bahnern bricht aber eine ganze nation zusammen,bei den bauern: trinkt man halt mal wasser statt milch. wir werden noch komplett bestraft dass wir unser eigenes kapital einsetzen und andere bekommen eine saftige lohnerhöhung oder dürfen vorzeitig in pension treten.


  17-11-2008 20:59  tch
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
€ 350.000/Arbeitskraft dem Endkunden in Rechnung stellen dürfen.

Hallo Christoph

kleiner Tippfehler....? :-)

lg
tch

  17-11-2008 21:09  Christoph38
milchlieferstreik war wettbewerbswidrig
VW als Beispiel

im Jahr 2007: ca. 108.897 Mio € Umsatz durch 329.309 Mitarbeiter = ca. 330.000
Daimler liegt bei ca. 360.000



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