Ölscheich - Milchscheich

Antworten: 12
  11-09-2007 23:04  donauprinz
Ölscheich - Milchscheich
was man so liest, wenn der Tag lang ist ...


Quelle: orf.at
Vor dem Hintergrund von Rekordölpreisen nahe 80 Dollar haben die OPEC-Ölminister nach langem Widerstand reagiert: Die Ölfördermenge wird nun leicht um eine halbe Million Fass pro Tag erhöht. Ob dieser Schritt dazu beiträgt, den Markt zu beruhigen, wird dennoch bezweifelt. Die Erhöhung gilt als "Tropfen auf den heißen Stein". Und die Ölpreise kletterten auch nach der Entscheidung weiter in die Höhe.
.... Damit setzten sich die Golfstaaten und allen voran Saudi-Arabien mit ihrer Forderung nach der als symbolisch geltenden Anhebung durch. Denn dass die Maßnahmen ausreichen, wird bezweifelt. Unmittelbar nach der Entscheidung stiegen die internationalen Ölpreise am Dienstagabend weiter an.......




Quelle: landwirt.com
.....finanziell, für den einzelnen Bauern, sind die fast 200 Euro natürlich keine Alternative. Vor allem wenn ich bedenke dass nur solche Betriebe teilnehmen können, die ihre Quote nicht überliefert haben. Schon eine kleine Menge überliefern bringt da mehr Geld.
.....Bei 20 Cent habe ich beim Überliefern mit 1000 Litern die 200 Euro beisammen ....Quotendisziplin bedeutet also: Bei 30 Cent Milchpreis: Auf jeden Fall weniger Einnahmen wenn die Quote um mehr als 667 Liter (200 Euro / 30 Cent) unterschritten wurde.


soviel zur "Psychologie" von Ölscheich und Milchscheich ;-)


lg ausm Donautal


  12-09-2007 06:59  theres
Ölscheich - Milchscheich
Hallo Donauprinz,
schon wieder einmal etwas von dir zu lesen.
Ein Unterschied besteht zwischen Ölscheich und Milchscheich
der Ölscheich dreht den Hahn weiter auf, das Öl wurde von der Natur in Jahrmillionen zuvor geschaffen,
der Milchscheich mus erst seine Kühe zur Mehrleistung erfüttern und bei den derzeitgen Kraftfutterpreisen schaut die Rechnung ganz schnell anders aus.
Aber eines verstehe ich überhaupt nicht- bei solchen Ölpreisen wäre doch endlich auch von Seiten der Landtechnik schnellstens dafür Sorge zu tragen, dass es energiesparende Landwirtschaft geben kann.
So rauscht uns jeder Mehrerlös für MIlch und Getreide wieder zu den Ölscheichs.
Ich bin mir auf der Rieder Messe wie ein Ausserirdischer mit meiner Suche nach energiesparender Technik vorgekommen.
Bei der IAA scheint im Autobereich wenigstens schon ein Ansatz geschaffen worden sein-
bei der Landtechnik döst noch alles.


  12-09-2007 07:08  biolix
Ölscheich - Milchscheich
schön von dir zu hören !!!

Danke für diesen tollen Vergleich, ja die Symbolik macht oft viel aus, und ich hab immer wieder hier geschrieben keine Molkerei wird auf Quotendisziplin jemals hinweisen, denn sie wollen über die Menge auch Marktanteile gewinnen inkl. ihre Fixkosten senken....
das allen nochmals ins stammbuch geschrieben die meinen nach einer Quotenabschaffung werden das die Molkereien regeln !

lg ins donautal biolix

  12-09-2007 07:48  theres
Ölscheich - Milchscheich
Hallo biolix,
man kann auch von den Molkerein nicht verlangen, dass sie aus der Sicht der Landwirtde denken und handeln. Sie haben ihre Interessen im Blick- wir müssen die unseren in den Blick nehmen.
Leider gibts noch immer viel zu viele, die uns lieber eine schwarze Brille geben würden, damit wir ja schön blind bleiben.



  12-09-2007 08:09  helmar
Ölscheich - Milchscheich
.......da stimme ich euch dreien voll zu, schön dass du wieder aufgetaucht bist, Eminenz!
Mfg, helmar

  12-09-2007 08:30  Christoph38
Ölscheich - Milchscheich
Ich möchte dazu sagen, dass mir die wörtliche Gegenüberstellung Ölscheich - Milchscheich gefällt.

Eventuell wäre zu bedenken, dass sich der Ölscheich sicher nicht selber als Arbeiter am Erdölfeld betätigt. So gesehen könnte man die Schlussfolgerung ziehen, dass der Bauer als Arbeiter am "Milcherdölfeld" (=Kuh) auch nicht der Milchscheich ist, sondern diese Position wer anderer einnimmt.

  14-09-2007 09:15  Posch
Ölscheich - Milchscheich
Hallo!
Zur energiesparenden Technik in der LW möchte ich anmerken dass man nahezu alle Neutraktore mit Biodiesel bzw. auch Pflanzenöl betreiben kann. Dass ein Hybridantrieb in der Landtechnik wenig vorteile bringt versteht man glaube ich. Das Problem ist nur dass man mit naturnäheren Treibstoffen vielleicht nicht ganz so hohe Leistungen hat wie mit normal raffiniertem Diesel, und dadurch die Mehraufwände nicht gedeckt werden. Auch der Struckturwandel in der Landwirtschaft bringt eine sehr hohe CO2-Einsparung, da dass Leistungsverhältnis in Bezug auf die Fläche abnimmt.
An theres: Ich lese deine text sehr gerne und bin oft deiner Meinung. Nur frage ich mich nach welcher Art von Inovationen du auf der Rieder Messe gesucht hast? Wenn es Fortschritte diesbezüglich gibt, dann sind sie 2 Jahre zuvor auf der Agritechnica zu sehen! (Ich freue mich schon sehr darauf!)
mfg Posch

  14-09-2007 09:35  theres
Ölscheich - Milchscheich
Hallo Posch,
bei der Fütterungstechnik- der Energieverbrauch bei Futtermischwagen?????
Fütterung insgesamt??????
im Ackerbau- energiesparende Technik- z.B. Wenz ,
Traktoren brauchen zwar nicht mehr, aber sie werden mit der Technik immer schwerer und mir graut vor dem Bodendruck, trotz der Breitreifen usw.
Intaktes Bodenleben erspart einige PS - absolut kein Thema.
Reichen die Beispiele?
Das Problem ist, aus welcher Sichtweise man Landwirtschaft sieht-
aus der Sicht der Technik oder aus der Sicht der Natur.
Jede Arbeit gegen die Natur verbraucht mehr Energie.
Die steigenden Energiekosten belasten einen landwirtschaftlichen Betrieb in immer steigenderen Maße.
Auf der IAA überschlagen sich die Autofirmen mit Energiesparversionen, aber das Grundproblem der Wirkungsgrade ist hier auch noch ein Zukunftsproblem.
In der Landwirtschaft wird zwar die Energieerzeugung ganz klar gefördert,
aber ich wäre sehr dankbar für Hinweise auf Energieeinsparung.
Man muss sich das ganz mühsam, Stück für Stück selbst zusammensuchen.
Wenn man googelt, Energiesparen im Haushalt - gibt es viele Beiträge,
habe ich vielleicht den falschen Begriff eingegeben, aber Energieeinsparung in der Landwirtschaft???????


  14-09-2007 10:05  walterst
Ölscheich - Milchscheich
Mehr Kühe gegen Milch-Knappheit
Molkereien werden langsam nervös: Es gibt keine Milchseen und Butterberge mehr, Milch könnte knapp werden. Konsumenten merken es an höheren Preisen.
Die Unwörter "Butterberg" und "MiLchsee" sollte man künftig aus dem Vokabular streichen. Denn beides gibt es längst nicht mehr. Bei der Österreichischen Milchwirtschafts-Tagung in Spittal schlugen der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter Günther Geislmayr und der Chef der Kärntnermilch, Helmuth Petschar Alarm: Der weltweite Milch-Engpass, hervorgerufen durch Trockenheit, leergefegte Lager, geänderte Konsumgewohnheiten auf neuen Märkten und höhere Rohstoffpreise, könnte schon bald auch auf die Insel der Seligen, namens Österreich, übergreifen.

Appell.Petschar und Geislmayr appellieren daher an die Milchbauern, mehr Milch auf den Markt zu schütten, um die Versorgung sicherstellen zu können. Anders als in der Vergangenheit würde es sich für dieBauern auszahlen, mehr Milchkühe einzustellen. Denn so hoch wie jetzt war der Milchpreis nur vor dem EU-Beitritt vor 12 Jahren. Und er dürfte aus den genannten Gründen noch weiter steigen.

Erstmals zufrieden. Im Gegensatz zu den Konsumenten, auf die eine höhere Preiswelle bei Milchprodukten zuschwappt - auch Butter und Käse werden um 20 Prozent teurer - sind die milchverarbeitenden Betriebe und die Bauern erstmals zufrieden mit der Preisentwicklung. Immerhin wurde der Bauernmilchpreis innerhalb eines Jahres um 23 Prozent gesteigert. Die Kärntnermilch wird zum letzten Quartal erhöhen, damit können die Oberkärntner Bauern über 40 Cent einstreifen.

Noch sinnvoll? In diesem Lichte sei zu hinterfragen, ob die Milchkontingentierung, die bis 2015 festgeschrieben ist, in dieser Form noch sinnvoll sei. "Nur sechs von 27 EU-Ländern übersteigen die Milchquote. Darunter auch Österreich", so Gaislmayr. Wenn die Quote überschritten wird, drohen saftige Strafen.

Durch den Zusammenschluss von Adeg und Rewe, ist die Kärntnermilch-Marke Bio+ bei Adeg abgezogen worden. Für Petschar keine Katastrophe: "Wir können im gleichen Maße vier neue Ja!Natürlich-Käsesorten an Rewe liefern".

Zeitgeist. Ein neu gestyltes Milchprodukt der Kärntnermilch, das durch Leichtigkeit und weniger Kalorien den Zeitgeist trifft, ist der Luftikuss-Shake (geschüttelt, nicht gerührt) in den Sorten Erdbeer und Marille.


  14-09-2007 10:18  donauprinz
Ölscheich - Milchscheich


wollt mit diesem beitrag nur ein bisschen zum nachdenken anregen.

während die ölscheichs (gut aufgestellt und organisiert durch die OPEC) trotz boomendem absatz und rekordpreis den förderhahn NUR DER SYMBOLIK WEGEN ganz bescheiden aufdrehn - höre und lese ich von den milchscheichs von forderungen nach quotenabschaffung, überliefern bringts(kraftfutter kost fast nix ggg) -pfeif auf superabgabe , IG-BB hick-hack, etc etc...

und wenn ich dann noch das produkt / die produkte der ölscheichs und der Milch(Lebensmittel)scheichs in punkto wichtigkeit für die menschheit vergleiche und ich dann noch sehe dass die Ölscheichs zB inseln im meer aufschütten müssen um im reichtum nicht ersticken zu müssen - dann kommt mir das ganze ganz schön komisch vor ;-)


lg ausm donautal

  14-09-2007 10:53  theres
Ölscheich - Milchscheich
Hallo Donauprinz,
deinem Beitrag ist nichts mehr hinzuzufügen.

  14-09-2007 20:44  theres
Ölscheich - Milchscheich
Jetzt hab ich doch noch was dazu-
der etas höhere Milchpreis ist gerade mal auf dem Konto angekommen, da wird schon wieder Panik gemacht- dass man als Unternehmer wieder aufstocken und erweitern sollte-
Holzauge sei wachsam-
mehr Milch um jeden Preis und natürlich auch wieder mehr Arbeit.
Hab noch Töne aus Versammlungen im Ohr, wenn ein höherer Milchrpeis erzielt werden kann, dann gibts auf den Höfen wieder mehr Lebensqualität, man kann auch Arbeit auslagern und hat mehr Zeit für die Familie.
Jetzt soll wieder kräftig investiert und aufgestockt werden, um am Ende wieder mit dem gleichen Ergebnis dazustehen.
Nichts gegen Kühe und gegen Arbeit- aber gleich wieder Vollgas geben, nein danke.


  14-09-2007 21:07  muk
Ölscheich - Milchscheich
bitte nicht wieder den selben fehler machen.

vollgas mit milchkühen ? ?

jeder kann sich an die waldoffensive im vorjahr erinnen und hat hoffentlich mitbekommen welch ein resultat herauskam.

bitte jetzt keine milchoffensive. der politik könnte sowas sehr schnell einfallen.

ich hoffe die ig-milch bleibt wachsam.



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