Milchlieferboykott
Antworten: 58
18-11-2005 08:27 helmar
Milchlieferboykott
BAUERN WOLLEN UNS MIT DER MILCH AUSHUNGERN! oder so ähnlich würden die Schlagzeilen lauten, und du würdest dich wundern wieviele Leute sich daran erinnern würden wie es war als sie nach dem Krieg frierend stundenlang für einen halben Liter verwässerte Milch anstehen mußten. Wenn es um Lebensmittel geht, kann man die Stimmmung über die Medien ganz leicht steuern, und der erste Vorschlag wäre dann von manchen, die Ausgleichszahlungen, den ÖPUL etc. für die Bauern zu streichen......auch ohne Lieferboykott hat Dr. Gusenbauer solche Vorschläge (wenn er auch nur halbieren würde) gemacht! Und welche Kampagnen für das Bundestierschutzgesetz gegen die Bauern gelaufen sind hast du wohl vergessen!
Nix für ungut, helmar
BAUERN WOLLEN UNS MIT DER MILCH AUSHUNGERN! oder so ähnlich würden die Schlagzeilen lauten, und du würdest dich wundern wieviele Leute sich daran erinnern würden wie es war als sie nach dem Krieg frierend stundenlang für einen halben Liter verwässerte Milch anstehen mußten. Wenn es um Lebensmittel geht, kann man die Stimmmung über die Medien ganz leicht steuern, und der erste Vorschlag wäre dann von manchen, die Ausgleichszahlungen, den ÖPUL etc. für die Bauern zu streichen......auch ohne Lieferboykott hat Dr. Gusenbauer solche Vorschläge (wenn er auch nur halbieren würde) gemacht! Und welche Kampagnen für das Bundestierschutzgesetz gegen die Bauern gelaufen sind hast du wohl vergessen!
Nix für ungut, helmar
18-11-2005 08:46 kst
Milchlieferboykott
an helmar!
So unterschiedlich sind die Meinungen, der "wecker", in einem anderen Beitrag, bezeichnet das Tierschutzgesetz als Erfolg der " Grünen" Opposition! mfg.
an helmar!
So unterschiedlich sind die Meinungen, der "wecker", in einem anderen Beitrag, bezeichnet das Tierschutzgesetz als Erfolg der " Grünen" Opposition! mfg.
18-11-2005 08:56 theres
Milchlieferboykott
Mit dem Milchlieferboykott habe ich auch so meine Schwierigkeiten.
Melken - und dann die Milch in die Gülle???
Es sind doch nur einige Prozente zuviel, die den Preis kaputt machen,
warum eigentlich um jeden Preis die Milch produzieren, um sie dann, weil zuviel, in die Gülle zu schütten.
Es macht ja nur die Milch Probleme, die zuviel auf den Markt ist.
Was macht es für einen Sinn, zuerst zuviel Milch zu produzieren, um dann eine Woche alles wegzuschütten.
Da wäre es doch sinvoller - einfach weniger Milch zu produzieren,
aber bisher scheint sich nur der Milchstreik als Lösung durchzusetzen.
Ich wäre für einen Kaufstreik, einfach nur noch das Lebensnotwendige kaufen- da wäre ganz schnell auch eine ganze Schar anderer, die für uns mit protestieren würden.
Aber nach den Umfrageergebnissen der Agritechnika sind die Bauern inzwischen wieder sehr investitionsbereit.
Wenn sich Bauern hier einmal ausnahmsweise einig wären, dann könnte ohne Streik sehr viel bewirkt werden.
Ist vermutlich weniger spektakulär, aber bestimmt sehr wirkungsvoll.
Es hätte zu dem den Vorteil, dass sich auch andere Branchen bewusst würden, dass sie im selben Boot sitzen.
frdl. Grüsse
regi
Mit dem Milchlieferboykott habe ich auch so meine Schwierigkeiten.
Melken - und dann die Milch in die Gülle???
Es sind doch nur einige Prozente zuviel, die den Preis kaputt machen,
warum eigentlich um jeden Preis die Milch produzieren, um sie dann, weil zuviel, in die Gülle zu schütten.
Es macht ja nur die Milch Probleme, die zuviel auf den Markt ist.
Was macht es für einen Sinn, zuerst zuviel Milch zu produzieren, um dann eine Woche alles wegzuschütten.
Da wäre es doch sinvoller - einfach weniger Milch zu produzieren,
aber bisher scheint sich nur der Milchstreik als Lösung durchzusetzen.
Ich wäre für einen Kaufstreik, einfach nur noch das Lebensnotwendige kaufen- da wäre ganz schnell auch eine ganze Schar anderer, die für uns mit protestieren würden.
Aber nach den Umfrageergebnissen der Agritechnika sind die Bauern inzwischen wieder sehr investitionsbereit.
Wenn sich Bauern hier einmal ausnahmsweise einig wären, dann könnte ohne Streik sehr viel bewirkt werden.
Ist vermutlich weniger spektakulär, aber bestimmt sehr wirkungsvoll.
Es hätte zu dem den Vorteil, dass sich auch andere Branchen bewusst würden, dass sie im selben Boot sitzen.
frdl. Grüsse
regi
18-11-2005 09:13 biolix
Milchlieferboykott
Hallo !
Kann stb voll zustimmen aber natürlich regi hat auch recht..
Nur eines dazugesagt, würden endlich alle Milchbauern wenigstens der Überzeugung das diese Rute "Milchlieferboykott" wirklich gebraucht wird, denn welches Mittel gibt es sonst für die Milchlieferanten, wäre das ja schon was. ob man ihn dann durchzieht ode rnicht, aber alleine das Mittel des Streiks bzw. Ihre Androhung in der Arbeitnehmerschaft hat schon über Jahrzehnte viel erreicht, und das sollten sich die Bauern bewusst sein..
WEiters helmar, ein GUsenbauer wird nciht schreien, denn 1. wird das mit allen Parteien abgestimmt ( bis auf die ÖVP ) inkl . der AK die mit ins Boot muß und schön langsam umdenkt, auch ein verdienst der IG und anderen Organisationen die seit jahrzehnten für eine Fairen Markt und faire Preise sich den Mund wassrig reden und schreiben...
also steht dem positiv gegenüber und solange es nciht total bergab geht mit dem Preis, ist aber nach den neuen WTO einigungen zu befürchten, wir d nicht mal die IG Milch ihr "Druckmittel" auspacken..
lg biolix
Hallo !
Kann stb voll zustimmen aber natürlich regi hat auch recht..
Nur eines dazugesagt, würden endlich alle Milchbauern wenigstens der Überzeugung das diese Rute "Milchlieferboykott" wirklich gebraucht wird, denn welches Mittel gibt es sonst für die Milchlieferanten, wäre das ja schon was. ob man ihn dann durchzieht ode rnicht, aber alleine das Mittel des Streiks bzw. Ihre Androhung in der Arbeitnehmerschaft hat schon über Jahrzehnte viel erreicht, und das sollten sich die Bauern bewusst sein..
WEiters helmar, ein GUsenbauer wird nciht schreien, denn 1. wird das mit allen Parteien abgestimmt ( bis auf die ÖVP ) inkl . der AK die mit ins Boot muß und schön langsam umdenkt, auch ein verdienst der IG und anderen Organisationen die seit jahrzehnten für eine Fairen Markt und faire Preise sich den Mund wassrig reden und schreiben...
also steht dem positiv gegenüber und solange es nciht total bergab geht mit dem Preis, ist aber nach den neuen WTO einigungen zu befürchten, wir d nicht mal die IG Milch ihr "Druckmittel" auspacken..
lg biolix
18-11-2005 09:16 gfb
Milchlieferboykott
Entscheidend ist ein sachliches Eintreten für eine flächendeckende Landwirtschaft (Milchproduktion aber auch
andere Bereiche der Landwirtschaft). Wichtig ist der Kontakt
zu den Konsumenten aber auch zu den Milchverarbeitern.
Ein zentraler Punkt ist eine gute Medienarbeit und ein einheitliches europäisches Auftreten.
Wie es eine OPEC für die erdölerzeugenden Länder gibt sollte es auch eine einheitliche Vereinigung der europäischen Milcherzeuger geben. Milch ist kostbarer als Erdöl!
Man muß den Wert der Lebensmittel wieder erkennen.
Jedes Land soll das Recht auf landwirtschaftliche Selbstversorgung haben, das sichert viele Arbeitsplätze auch
außerhalb der Landwirtschaft im verarbeitenden Bereich.
Erst wenn gewisse Produkte im Land fehlen soll importiert werden. Das Fundament jedes Landes ist eine funktionsfähige Landwirtschaft. Das gleiche gilt für Länder außerhalb Europas.
Die IG Milch sollte einen eigenen Weblog ins Internet stellen.
Dort könnten alle Interessierten (Bauern, Verarbeiter, Konsumenten ....) kontruktiv miteinander kommunizieren.
Weblogs sind günstig und rasch zu installieren.
ein österreichischer Anbieter ist z.B.
www.twoday.net
Nähere Infos auf Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Weblog
Eine empfehlenswerte Seite ist auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Kohr und
http://www.oberndorf.co.at/museum/dorfzeitung/kohrdorf.htm
Leopold Kohr (* 5. Oktober 1909 in Oberndorf bei Salzburg, † 26. Februar 1994 in Gloucester, England) war Nationalökonom, Jurist, Staatswissenschaftler und ausübender Philosoph.
Kohr ist ein Vordenker der Grünen- und Ökologiebewegung. Er erhielt 1983 den Alternativen Nobelpreis.
"Alles ist Gift. Ausschlaggebend ist nur die Dosis." - Dieser von Kohr oft zitierte Spruch von Paracelsus ist grundlegend für seine "Philosophie der Größe". Die Größe - Kohr meint nicht die absolute, sondern die relative, die zu große Größe - "[...] scheint das zentrale Problem der Schöpfung zu sein. Wo immer etwas fehlerhaft ist, ist es zu groß. [...] Die Größe - und nur die Größe! - ist das zentrale Problem der menschlichen Existenz, im sozialen und im physischen Sinn." (Leopold Kohr: "Das Ende der Großen". Zurück zum menschlichen Maß, Salzburg 2003, Einleitung). Folglich gibt es für Kohr auch nur eine Rettung: "[...] die Idee und das Ideal der Kleinheit als einziges Serum gegen die krebsartige Wucherung der Übergröße [...]." (a.a.O.) Darüber hinaus prägte Kohr in seiner Geschwindigkeitstheorie den Slogan "slow is beautiful", weil in der Langsamkeit auch die Massenwirkung abnimmt. Während die Straßen einer Stadt zu normalen Tageszeiten völlig ausreichen, steht während der Stoßzeiten der Verkehr, während die Theater- und Kinoausgänge am Ende der Vorstellung völlig ausreichen, sind sie im Falle einer Panik zu eng. Leopold Kohrs Philosophie betont die Würde und Vernunft des Individuums, befähigt kreativ zu sein und seinen Willen zu gestalten. Eine Masse aus Individuen aber zerstört die Freiheit und verhält sich nicht wie vernünftige Wesen sondern wie leblose Teilchen, die statistischen Gesetzen gehorchen. Begibt sich der freie Mensch in die Masse degeneriert er vom Kulturwesen zum Teil einer physikalischen Gesetzen unterliegenden Einheit. Kohrs Philosophie ergänzt idealerweise die soziologischen Analysen von Elias Canetti ("Masse und Macht") und Lewis Mumfords Technikphilosophie ("Mythos der Maschine").
Leopold Kohr rehabilitiert den Anarchismus als politische Theorie. "Anarchisten die Gewalt anwenden sind eigentlich Lustmörder". Anarchismus ist für Kohr die gewaltfreie Form des Zusammenlebens, jeder Mensch Kraft der Vernunft in der Lage, jedem anderen Menschen mit Würde und Respekt zu begegnen, gemeinsam eine Gesellschaftsform zu praktizieren in der die gegenseitige freie Anerkennung auf so hohem Niveau praktiziert wird, dass eine äußere (3.) Ordnungsmacht überflüssig ist. Kohr widerspricht damit diametral den Theorien der Großgruppenordnung wie z.B. Thomas Hobbes und David Hume. Natürlich ist dieses Ziel des Anarchismus utopisch und wird nie ganz erreichbar sein. Das ist zugleich seine Kraft und seine Sicherung gegen Mißbrauch durch kapitalistische und kommunistische Ideologien: Behauptet ein Führer/Partei/Staatsmacht das Ziel des Anarchismus sei erreicht ist er/sie apriori als Mißbraucher entlarvt, da dieses Ziel immer nur angestrebt werden, nie aber als historisch erreicht gelten kann.
Buchtipp
Leopold Kohr: "Das Ende der Großen". Zurück zum menschlichen Maß, Salzburg 2003
Entscheidend ist ein sachliches Eintreten für eine flächendeckende Landwirtschaft (Milchproduktion aber auch
andere Bereiche der Landwirtschaft). Wichtig ist der Kontakt
zu den Konsumenten aber auch zu den Milchverarbeitern.
Ein zentraler Punkt ist eine gute Medienarbeit und ein einheitliches europäisches Auftreten.
Wie es eine OPEC für die erdölerzeugenden Länder gibt sollte es auch eine einheitliche Vereinigung der europäischen Milcherzeuger geben. Milch ist kostbarer als Erdöl!
Man muß den Wert der Lebensmittel wieder erkennen.
Jedes Land soll das Recht auf landwirtschaftliche Selbstversorgung haben, das sichert viele Arbeitsplätze auch
außerhalb der Landwirtschaft im verarbeitenden Bereich.
Erst wenn gewisse Produkte im Land fehlen soll importiert werden. Das Fundament jedes Landes ist eine funktionsfähige Landwirtschaft. Das gleiche gilt für Länder außerhalb Europas.
Die IG Milch sollte einen eigenen Weblog ins Internet stellen.
Dort könnten alle Interessierten (Bauern, Verarbeiter, Konsumenten ....) kontruktiv miteinander kommunizieren.
Weblogs sind günstig und rasch zu installieren.
ein österreichischer Anbieter ist z.B.
www.twoday.net
Nähere Infos auf Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Weblog
Eine empfehlenswerte Seite ist auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Kohr und
http://www.oberndorf.co.at/museum/dorfzeitung/kohrdorf.htm
Leopold Kohr (* 5. Oktober 1909 in Oberndorf bei Salzburg, † 26. Februar 1994 in Gloucester, England) war Nationalökonom, Jurist, Staatswissenschaftler und ausübender Philosoph.
Kohr ist ein Vordenker der Grünen- und Ökologiebewegung. Er erhielt 1983 den Alternativen Nobelpreis.
"Alles ist Gift. Ausschlaggebend ist nur die Dosis." - Dieser von Kohr oft zitierte Spruch von Paracelsus ist grundlegend für seine "Philosophie der Größe". Die Größe - Kohr meint nicht die absolute, sondern die relative, die zu große Größe - "[...] scheint das zentrale Problem der Schöpfung zu sein. Wo immer etwas fehlerhaft ist, ist es zu groß. [...] Die Größe - und nur die Größe! - ist das zentrale Problem der menschlichen Existenz, im sozialen und im physischen Sinn." (Leopold Kohr: "Das Ende der Großen". Zurück zum menschlichen Maß, Salzburg 2003, Einleitung). Folglich gibt es für Kohr auch nur eine Rettung: "[...] die Idee und das Ideal der Kleinheit als einziges Serum gegen die krebsartige Wucherung der Übergröße [...]." (a.a.O.) Darüber hinaus prägte Kohr in seiner Geschwindigkeitstheorie den Slogan "slow is beautiful", weil in der Langsamkeit auch die Massenwirkung abnimmt. Während die Straßen einer Stadt zu normalen Tageszeiten völlig ausreichen, steht während der Stoßzeiten der Verkehr, während die Theater- und Kinoausgänge am Ende der Vorstellung völlig ausreichen, sind sie im Falle einer Panik zu eng. Leopold Kohrs Philosophie betont die Würde und Vernunft des Individuums, befähigt kreativ zu sein und seinen Willen zu gestalten. Eine Masse aus Individuen aber zerstört die Freiheit und verhält sich nicht wie vernünftige Wesen sondern wie leblose Teilchen, die statistischen Gesetzen gehorchen. Begibt sich der freie Mensch in die Masse degeneriert er vom Kulturwesen zum Teil einer physikalischen Gesetzen unterliegenden Einheit. Kohrs Philosophie ergänzt idealerweise die soziologischen Analysen von Elias Canetti ("Masse und Macht") und Lewis Mumfords Technikphilosophie ("Mythos der Maschine").
Leopold Kohr rehabilitiert den Anarchismus als politische Theorie. "Anarchisten die Gewalt anwenden sind eigentlich Lustmörder". Anarchismus ist für Kohr die gewaltfreie Form des Zusammenlebens, jeder Mensch Kraft der Vernunft in der Lage, jedem anderen Menschen mit Würde und Respekt zu begegnen, gemeinsam eine Gesellschaftsform zu praktizieren in der die gegenseitige freie Anerkennung auf so hohem Niveau praktiziert wird, dass eine äußere (3.) Ordnungsmacht überflüssig ist. Kohr widerspricht damit diametral den Theorien der Großgruppenordnung wie z.B. Thomas Hobbes und David Hume. Natürlich ist dieses Ziel des Anarchismus utopisch und wird nie ganz erreichbar sein. Das ist zugleich seine Kraft und seine Sicherung gegen Mißbrauch durch kapitalistische und kommunistische Ideologien: Behauptet ein Führer/Partei/Staatsmacht das Ziel des Anarchismus sei erreicht ist er/sie apriori als Mißbraucher entlarvt, da dieses Ziel immer nur angestrebt werden, nie aber als historisch erreicht gelten kann.
Buchtipp
Leopold Kohr: "Das Ende der Großen". Zurück zum menschlichen Maß, Salzburg 2003
18-11-2005 09:54 theres
Milchlieferboykott
Vielleicht komme ich mit meiner weiblichen Logik nicht mit,
aber könnt ihr mich aufklären:
Mit teuren Rohstoffen (Energie und Dünger, Soja aus Übersee)
produzieren wir Milch, zuviel Milch.
Während die knappe Energie immer teurer wird, wird das daraus hergestellte Produkt Milch immer billiger.
Um einen höheren Preis dafür zu erzielen, streiken wir und schütten diese teuer hergestellte Milch in die Gülle.
Ich habe einen kaufmännischen Beruf erlernt und bin deshalb bei uns für die Buchführung und Finanzen zuständig-
aber gelten die Gesetze der Marktwirtschaft denn nicht für die Landwirtschaft?
Bei Diesel, Strom usw. scheinen sie zu gelten,
bei der Milch wieder nicht.
Wie sollen wir dem Verbraucher unser Wegschütten erklären, wo wir doch die ganze Zeit von der hochwertigen Milch reden,
Brot, das weggeworfen wird, berührt und Milch die weggeschüttet wird,
das ist dann für einen höheren Preis.
Und dadurch soll der Verbraucher von der Höherwertigkeit der Milch überzeugt werden.
Ich kann es drehen und wenden, mit meiner weiblichen Logik komme ich auf keinen grünen Zweig.
Da hier eine ganze Reihe von Profis mitschreiben,
vielleicht könnt ihr mich einfach mal aufklären,
warum ich unsere Milch eine Woche in die Gülle schütten soll?
Und zeitgleich wieder Soja und Diesel und und kaufen soll, weil wir das ja alles brauchen.
frdl. Gr.
regi
Vielleicht komme ich mit meiner weiblichen Logik nicht mit,
aber könnt ihr mich aufklären:
Mit teuren Rohstoffen (Energie und Dünger, Soja aus Übersee)
produzieren wir Milch, zuviel Milch.
Während die knappe Energie immer teurer wird, wird das daraus hergestellte Produkt Milch immer billiger.
Um einen höheren Preis dafür zu erzielen, streiken wir und schütten diese teuer hergestellte Milch in die Gülle.
Ich habe einen kaufmännischen Beruf erlernt und bin deshalb bei uns für die Buchführung und Finanzen zuständig-
aber gelten die Gesetze der Marktwirtschaft denn nicht für die Landwirtschaft?
Bei Diesel, Strom usw. scheinen sie zu gelten,
bei der Milch wieder nicht.
Wie sollen wir dem Verbraucher unser Wegschütten erklären, wo wir doch die ganze Zeit von der hochwertigen Milch reden,
Brot, das weggeworfen wird, berührt und Milch die weggeschüttet wird,
das ist dann für einen höheren Preis.
Und dadurch soll der Verbraucher von der Höherwertigkeit der Milch überzeugt werden.
Ich kann es drehen und wenden, mit meiner weiblichen Logik komme ich auf keinen grünen Zweig.
Da hier eine ganze Reihe von Profis mitschreiben,
vielleicht könnt ihr mich einfach mal aufklären,
warum ich unsere Milch eine Woche in die Gülle schütten soll?
Und zeitgleich wieder Soja und Diesel und und kaufen soll, weil wir das ja alles brauchen.
frdl. Gr.
regi
18-11-2005 10:04 gfb
Milchlieferboykott
@therese
du hast vollkommen Recht.
Besser wäre es MIlch, Topfen und Butter an Konsumenten gemeinsam mit einem Informationsblatt regional
und in der Stadt zu verschenken. Da können die Kosumenten einmal schmecken wie echter Bauerntopfen und echte Bauernbutter schmecken.
Der perönliche Kontakt zwischen Bauern und Kosumenten ist durch nichts zu ersetzen.
Das wäre viel effektiver.
(das Ganze ist natürlich viel aufwändiger aber langfristig erfolgreich)
@therese
du hast vollkommen Recht.
Besser wäre es MIlch, Topfen und Butter an Konsumenten gemeinsam mit einem Informationsblatt regional
und in der Stadt zu verschenken. Da können die Kosumenten einmal schmecken wie echter Bauerntopfen und echte Bauernbutter schmecken.
Der perönliche Kontakt zwischen Bauern und Kosumenten ist durch nichts zu ersetzen.
Das wäre viel effektiver.
(das Ganze ist natürlich viel aufwändiger aber langfristig erfolgreich)
18-11-2005 11:04 naturbauer
Milchlieferboykott
An stb, du gibst Ratschläge über Streik oder nicht.
Selber hast nach meinem Wissen dein Kontingent verkauft, (versilbert) hast was verkaufen können was deine Vorfahren erarbeitet haben. Etwas verkaufen, was man selber nicht erarbeiten muss und dann noch Ratschläge geben. Ich in deinem Fall würde mich ganz einfach raushalten aus so einer Diskussion.
Glaube nicht, dass ein Milchlieferstreik einen Nachteil bezüglich der Tierschutzverordnungen nach sich ziehen wird. Weil aus Freude am traktieren, ob nun selbsternannte Tierschützer, Politiker,Beamte und Kontrollmänner, alle die selbst nichts erzeugen aber dafür einen erzeugenden gerne traktieren, diese machen es sowieso unabhänig von allem, Hauptsache es gibt Tage wo man seinen Frust an den Bauern ablassen kann. (Spart man sich vielleicht sogar den Puff)
Käuferstreik, ja da gingen ihnen die Augen auf.
An stb, du gibst Ratschläge über Streik oder nicht.
Selber hast nach meinem Wissen dein Kontingent verkauft, (versilbert) hast was verkaufen können was deine Vorfahren erarbeitet haben. Etwas verkaufen, was man selber nicht erarbeiten muss und dann noch Ratschläge geben. Ich in deinem Fall würde mich ganz einfach raushalten aus so einer Diskussion.
Glaube nicht, dass ein Milchlieferstreik einen Nachteil bezüglich der Tierschutzverordnungen nach sich ziehen wird. Weil aus Freude am traktieren, ob nun selbsternannte Tierschützer, Politiker,Beamte und Kontrollmänner, alle die selbst nichts erzeugen aber dafür einen erzeugenden gerne traktieren, diese machen es sowieso unabhänig von allem, Hauptsache es gibt Tage wo man seinen Frust an den Bauern ablassen kann. (Spart man sich vielleicht sogar den Puff)
Käuferstreik, ja da gingen ihnen die Augen auf.
18-11-2005 17:16 raps
Milchlieferboykott
Hallo !!
Ich befürchte, dass man um einen Lieferstreik nicht umhin kommt, wenn man die 40 ct erreichen will.
Ein Kaufstreik wird nichts bringen, weil man dazu die breite Bevölkerung mobilisieren muß, was aber so gut wie unmöglich ist. Im Gegenteil. Man muss einen wahren Kaufrausch auslösen, damit die Regale schnell leer sind .
5 kg Butter kaufen und zu Hause einfrieren heißt die Devise. Unsere einzige Chance ist es den Menschen spüren zu lassen, wie wichtig Milch und Milchprodukte von hoher Qualität sind, und das merken sie erst wenn nichts mehr zu kriegen ist.
Wir fordern wir einen gerechten Preis. Denn was billig ist wird auch gleichzeitig als wertlos erachtet, und dem heißt es entgegen zu steuern.
Die Bevölkerung kennt aufgrund der Information durch die IG unsere Probleme und akzeptiert das auch.
Ein bereits diskutierter Kaufstopp auf dem Maschinensektor hätte auch seine Wirkung, leider sind wir Milchbauern zu wenige und die anderen LW-Sparten werden wohl kaum mitziehen. Der Vorteil bei dieser Methode wäre, dass dann die Firmen Sturm laufen würden und wir tatkräftige Unterstützung von mehreren Seiten bekämen.
Auch glaube ich dass nicht primär die Überlieferung schuld ist an dem Debakel, denn ein gewisser Überhang muss für die Molkereien da sein, damit ihre Systeme und die Logistik funktioniert. Denn auf Anfrage bei verschiedenen Molkereien ob sie Milch an die Liefergemeinschaft abgeben könnten (auch nur in der Saison) kamen immer Absagen.
Das schlimmste für die Molkereien ist nämlich, wenn die Werke nicht gut ausgelastet sind:(Fixkosten).
Also würde ich ich das Überlieferungsproblem nicht überbewerten, es ist eine gute Ausrede.
Trotzdem muss Quotendisziplin gehalten werden, was auch die IG ständig propagiert.
raps
Hallo !!
Ich befürchte, dass man um einen Lieferstreik nicht umhin kommt, wenn man die 40 ct erreichen will.
Ein Kaufstreik wird nichts bringen, weil man dazu die breite Bevölkerung mobilisieren muß, was aber so gut wie unmöglich ist. Im Gegenteil. Man muss einen wahren Kaufrausch auslösen, damit die Regale schnell leer sind .
5 kg Butter kaufen und zu Hause einfrieren heißt die Devise. Unsere einzige Chance ist es den Menschen spüren zu lassen, wie wichtig Milch und Milchprodukte von hoher Qualität sind, und das merken sie erst wenn nichts mehr zu kriegen ist.
Wir fordern wir einen gerechten Preis. Denn was billig ist wird auch gleichzeitig als wertlos erachtet, und dem heißt es entgegen zu steuern.
Die Bevölkerung kennt aufgrund der Information durch die IG unsere Probleme und akzeptiert das auch.
Ein bereits diskutierter Kaufstopp auf dem Maschinensektor hätte auch seine Wirkung, leider sind wir Milchbauern zu wenige und die anderen LW-Sparten werden wohl kaum mitziehen. Der Vorteil bei dieser Methode wäre, dass dann die Firmen Sturm laufen würden und wir tatkräftige Unterstützung von mehreren Seiten bekämen.
Auch glaube ich dass nicht primär die Überlieferung schuld ist an dem Debakel, denn ein gewisser Überhang muss für die Molkereien da sein, damit ihre Systeme und die Logistik funktioniert. Denn auf Anfrage bei verschiedenen Molkereien ob sie Milch an die Liefergemeinschaft abgeben könnten (auch nur in der Saison) kamen immer Absagen.
Das schlimmste für die Molkereien ist nämlich, wenn die Werke nicht gut ausgelastet sind:(Fixkosten).
Also würde ich ich das Überlieferungsproblem nicht überbewerten, es ist eine gute Ausrede.
Trotzdem muss Quotendisziplin gehalten werden, was auch die IG ständig propagiert.
raps
18-11-2005 18:09 biolix
Milchlieferboykott
Hallo !
gerade auf der LWK Ö homepage "agrarnet" was ist auf der Titelseit..nicht die Gentech geschichte, nicht die erfolge der IG milch, hab ich noch nie gesehen, nein sogar das Gegenteil die Schlagzeile "Milch: Druckmittel Lieferstreik in England ins Leere gegangen"
jeder mache sich selbst sein Bild und ich hoffe gerade deswegen
wird dieses Druckmittel sehr sehr gut organisiert und die Bauern endlich aus der Umklammerung des Subventionsempfänger und des politischen
Abhänigens wie es ihm immer vorgemacht wird herauskommt, ich wünsche es mir...
Beitrag unten..
biolix
p.s. allein der Einleitungssatz im Beitrag kontakariert wird die Bemmühungen der IG milch zur Internationalen Solidarisierung der Milchbauern...
Nur 25 bis 50 von 24.000 britischen Milchbauern folgten Aufruf von "Farmers for Action"
Wien/London, 18. November 2005 (AIZ). - Nur wenige Tage nachdem sich Aktivisten-Gruppen von Milchbauern aus elf europäischen Ländern in Salzburg im "European Milk Board" (EMB) mit dem Ziel zusammengetan haben, mit der Drohung eines europaweiten, unbefristeten Milchlieferboykotts einen Erzeugermilchpreis von zumindest 40 Cent pro kg durchzusetzen, ging eine derartige Aktion in Großbritannien ziemlich ins Leere: Die Gruppierung "Farmers for Action", seit einigen Jahren immer wieder durch radikale, öffentlichkeitswirksame Aktionen in den Schlagzeilen gewesen, ohne aber letztendlich wirklich etwas bewegt zu haben, rief die 24.000 Milcherzeuger im Vereinigten Königreich zu einem dreitägigen Milchstreik auf. Ging man nach eigenen Angaben von einer Beteiligung von 4.000 bis 5.000 Farmern aus, folgten aber landesweit lediglich zwischen 25 und 50 Milcherzeuger dem Boykottaufruf.
Auswirkungen auf den Markt oder die Preise hat die Aktion laut DBV-Milchreport nicht auslösen können: Anscheinend haben die Teilnehmer des Lieferboykotts nämlich während dieser drei Tage ihre Milch zumindest nicht zur Gänze weggeschüttet, denn nach Ende des Streiks habe diese Gruppe dann überproportional viel Milch an ihre Molkereien angeliefert. Die Aktion fand aber zumindest am ersten Tag starke Resonanz in der Presse. An den Folgetagen ebbte das Medieninteresse jedoch rasch ab.
So mussten auch die EMB-Aktivisten in Salzburg anerkennen, dass, so der österreichsiche IG-Milch-Obmann Ewald Grünzweil, ein Lieferboykott erst dann einen Sinn habe, wenn eine entsprechend große Zahl an Erzeugern dabei mitmache. Grünzweil schätzt, dass im EMB rund 25% der europäischen Milchmenge vertreten sind. Der deutsche Aktivist Romuald Schaber konkretisierte dazu laut APA, ein Lieferboykott sei erst sinnvoll, wenn mindestens 50% der Bauern mitmachten. Entsprechend dieser Erkenntnisse ließ EMB auch offen, wann genau der Milchstreik starten solle und sprach vorerst nur von Verhandlungen mit den Molkereien.
"Farmers for Action" schiebt Schwarzen Peter für Misserfolg ab
"Farmers for Action" versuchte nach einem offensichtlich weit verbreiteten Strickmuster unmittelbar nach dem missglückten Streikaufruf, ohne die Gründe für den Misserfolg zuerst bei sich selber zu suchen, den Schwarzen Peter dem Britischen Bauernverband NFU zuzuschieben: Der Verband hat den Streikaufruf nämlich aus rechtlichen und sonstigen Gründen nicht aktiv unterstützt, aber auch nicht blockiert. Die Teilnahme lag daher in der Verantwortung des einzelnen Milcherzeugers. "Farmers for Action" gab daher dem Britischen Bauernverband die Schuld an diesem Fehlschlag, weil er nicht genügend für den Milchstreik geworben hätte. (Schluss) pos - 2.636 Anschläge
Hallo !
gerade auf der LWK Ö homepage "agrarnet" was ist auf der Titelseit..nicht die Gentech geschichte, nicht die erfolge der IG milch, hab ich noch nie gesehen, nein sogar das Gegenteil die Schlagzeile "Milch: Druckmittel Lieferstreik in England ins Leere gegangen"
jeder mache sich selbst sein Bild und ich hoffe gerade deswegen
wird dieses Druckmittel sehr sehr gut organisiert und die Bauern endlich aus der Umklammerung des Subventionsempfänger und des politischen
Abhänigens wie es ihm immer vorgemacht wird herauskommt, ich wünsche es mir...
Beitrag unten..
biolix
p.s. allein der Einleitungssatz im Beitrag kontakariert wird die Bemmühungen der IG milch zur Internationalen Solidarisierung der Milchbauern...
Nur 25 bis 50 von 24.000 britischen Milchbauern folgten Aufruf von "Farmers for Action"
Wien/London, 18. November 2005 (AIZ). - Nur wenige Tage nachdem sich Aktivisten-Gruppen von Milchbauern aus elf europäischen Ländern in Salzburg im "European Milk Board" (EMB) mit dem Ziel zusammengetan haben, mit der Drohung eines europaweiten, unbefristeten Milchlieferboykotts einen Erzeugermilchpreis von zumindest 40 Cent pro kg durchzusetzen, ging eine derartige Aktion in Großbritannien ziemlich ins Leere: Die Gruppierung "Farmers for Action", seit einigen Jahren immer wieder durch radikale, öffentlichkeitswirksame Aktionen in den Schlagzeilen gewesen, ohne aber letztendlich wirklich etwas bewegt zu haben, rief die 24.000 Milcherzeuger im Vereinigten Königreich zu einem dreitägigen Milchstreik auf. Ging man nach eigenen Angaben von einer Beteiligung von 4.000 bis 5.000 Farmern aus, folgten aber landesweit lediglich zwischen 25 und 50 Milcherzeuger dem Boykottaufruf.
Auswirkungen auf den Markt oder die Preise hat die Aktion laut DBV-Milchreport nicht auslösen können: Anscheinend haben die Teilnehmer des Lieferboykotts nämlich während dieser drei Tage ihre Milch zumindest nicht zur Gänze weggeschüttet, denn nach Ende des Streiks habe diese Gruppe dann überproportional viel Milch an ihre Molkereien angeliefert. Die Aktion fand aber zumindest am ersten Tag starke Resonanz in der Presse. An den Folgetagen ebbte das Medieninteresse jedoch rasch ab.
So mussten auch die EMB-Aktivisten in Salzburg anerkennen, dass, so der österreichsiche IG-Milch-Obmann Ewald Grünzweil, ein Lieferboykott erst dann einen Sinn habe, wenn eine entsprechend große Zahl an Erzeugern dabei mitmache. Grünzweil schätzt, dass im EMB rund 25% der europäischen Milchmenge vertreten sind. Der deutsche Aktivist Romuald Schaber konkretisierte dazu laut APA, ein Lieferboykott sei erst sinnvoll, wenn mindestens 50% der Bauern mitmachten. Entsprechend dieser Erkenntnisse ließ EMB auch offen, wann genau der Milchstreik starten solle und sprach vorerst nur von Verhandlungen mit den Molkereien.
"Farmers for Action" schiebt Schwarzen Peter für Misserfolg ab
"Farmers for Action" versuchte nach einem offensichtlich weit verbreiteten Strickmuster unmittelbar nach dem missglückten Streikaufruf, ohne die Gründe für den Misserfolg zuerst bei sich selber zu suchen, den Schwarzen Peter dem Britischen Bauernverband NFU zuzuschieben: Der Verband hat den Streikaufruf nämlich aus rechtlichen und sonstigen Gründen nicht aktiv unterstützt, aber auch nicht blockiert. Die Teilnahme lag daher in der Verantwortung des einzelnen Milcherzeugers. "Farmers for Action" gab daher dem Britischen Bauernverband die Schuld an diesem Fehlschlag, weil er nicht genügend für den Milchstreik geworben hätte. (Schluss) pos - 2.636 Anschläge
18-11-2005 19:10 sanBenedetto
Milchlieferboykott
Wieviele unserer Betriebe würden denn einen Lieferboykott für ein Monat überhaupt verkraften... und das vieleicht sogar mehrmals? Kann das die breite Masse unserer milchproduzierenden Betriebe finanziell überhaupt verkraften????
Wie Informierte wissen, ist es ja so, dass wir in Europa, und so auch in Österreich, zu wenig Milch erzeugen. Was hindert uns also daran, nicht von einem Lieferboykott in generellem Sinne zu sprechen sondern nur von einer Verringerung der produzierten Menge? Die Molkereien kaufen ja sogar zum Teil ausländische Milch teurer (!!!!!!!!!!!!!!) ein als heimische Milch von unsren Betrieben. Ich glaube diese Tatsache muss uns einmal bewusst werden, wenn wir diese Diskussion überhaupt sinnvoll führen wollen.
Weiters ist es auch für unsere Gesamtheit der Betriebe einfacher zu verkraften nur die produzierte Milch zu verknappen als gar nicht mehr zu liefern. Das wird uns vielleicht auch wieder die Chance geben, uns näher an den Marktmechanismus Angebot-Nachfrage anzunähern, oder??
Aber nein, was machen wir? Wir drohen bei bestem Wissen und Gewissen mit totalem Lieferboykott, den wir mehrfach hintereinander (und anders macht es keinen Sinn) wahrscheinlich selbst nicht verkraften. Warum???
Ich bitte darum, diese Meinung einmal nur als Denkanstoss zu nutzen, als Diskussionsgrundlage. Natürlich sind meine Ansichten auf die Gesamtsituation in Österreich als auch in Europa aufgebaut und nicht auf einzelne, das gilt es zu beachten. Das hat den Hintergrund, dass ich der Meinung bin, eine Europäische Gesamtlösung herbeizuführen wäre besser als kleine, oft unbedeutende Aufstände zu proben.
Grundsätzlich geht es mir ja gar nicht darum, recht zu haben. Nein, das sind einfach nur Fakten, die bekannt sind, wenn wir die Statistiken und Marktsituationen betrachten und analysieren. Wir müssen daher einfach schauen, was funktioniert.
Wieviele unserer Betriebe würden denn einen Lieferboykott für ein Monat überhaupt verkraften... und das vieleicht sogar mehrmals? Kann das die breite Masse unserer milchproduzierenden Betriebe finanziell überhaupt verkraften????
Wie Informierte wissen, ist es ja so, dass wir in Europa, und so auch in Österreich, zu wenig Milch erzeugen. Was hindert uns also daran, nicht von einem Lieferboykott in generellem Sinne zu sprechen sondern nur von einer Verringerung der produzierten Menge? Die Molkereien kaufen ja sogar zum Teil ausländische Milch teurer (!!!!!!!!!!!!!!) ein als heimische Milch von unsren Betrieben. Ich glaube diese Tatsache muss uns einmal bewusst werden, wenn wir diese Diskussion überhaupt sinnvoll führen wollen.
Weiters ist es auch für unsere Gesamtheit der Betriebe einfacher zu verkraften nur die produzierte Milch zu verknappen als gar nicht mehr zu liefern. Das wird uns vielleicht auch wieder die Chance geben, uns näher an den Marktmechanismus Angebot-Nachfrage anzunähern, oder??
Aber nein, was machen wir? Wir drohen bei bestem Wissen und Gewissen mit totalem Lieferboykott, den wir mehrfach hintereinander (und anders macht es keinen Sinn) wahrscheinlich selbst nicht verkraften. Warum???
Ich bitte darum, diese Meinung einmal nur als Denkanstoss zu nutzen, als Diskussionsgrundlage. Natürlich sind meine Ansichten auf die Gesamtsituation in Österreich als auch in Europa aufgebaut und nicht auf einzelne, das gilt es zu beachten. Das hat den Hintergrund, dass ich der Meinung bin, eine Europäische Gesamtlösung herbeizuführen wäre besser als kleine, oft unbedeutende Aufstände zu proben.
Grundsätzlich geht es mir ja gar nicht darum, recht zu haben. Nein, das sind einfach nur Fakten, die bekannt sind, wenn wir die Statistiken und Marktsituationen betrachten und analysieren. Wir müssen daher einfach schauen, was funktioniert.
18-11-2005 22:06 loiss
Milchlieferboykott
Hi!
Bin kein Milchbauer. Aber wenn ich noch richtig bei Sinnen bin funktioniert die Stratgie nur so:
Als Milchbauer kannst du nur versuchen mit vieln Kühen möglichst viel Milch zu unverschämt billigen produktionskosten zu produzieren. Das gilt auch für Getreidebauern oder Gemüsebauern etc.
Die billigen produktionskosten musst du mit verdammt harten Verhandlungen mit unseren partnern erreichen.
Wer glaubt, dass mit Milchwegschütten was zu erreichen ist, soll es mal eine zeitlang versuchen. Und wer glaubt, dass bei einem Streik mehr als 4 Bauern mitmachen, wirtachaftet an derRealität vorbei. Also: Kosten runter bis an die Schmerzgrenze. Und: schmeißt eure teuren maschinen raus bzw. schafft sie euch erst gar nicht an.
Gruß Lois
Hi!
Bin kein Milchbauer. Aber wenn ich noch richtig bei Sinnen bin funktioniert die Stratgie nur so:
Als Milchbauer kannst du nur versuchen mit vieln Kühen möglichst viel Milch zu unverschämt billigen produktionskosten zu produzieren. Das gilt auch für Getreidebauern oder Gemüsebauern etc.
Die billigen produktionskosten musst du mit verdammt harten Verhandlungen mit unseren partnern erreichen.
Wer glaubt, dass mit Milchwegschütten was zu erreichen ist, soll es mal eine zeitlang versuchen. Und wer glaubt, dass bei einem Streik mehr als 4 Bauern mitmachen, wirtachaftet an derRealität vorbei. Also: Kosten runter bis an die Schmerzgrenze. Und: schmeißt eure teuren maschinen raus bzw. schafft sie euch erst gar nicht an.
Gruß Lois
19-11-2005 06:15 theres
Milchlieferboykott
Hallo Loiss,
ich bin Milchbäuerin, dein Tip ist interessant. Wir haben ihn sehr viele Jahre beherzigt- möglichst viel Milch pro Kuh zu erzeugen.
Allerdings scheint es bei uns nicht funktioniert zu haben-
je höher die Leistung- umso höher die Kosten.
Jetzt gehen wir in eine andere Richtung- lieber ein paar Kühe mehr und weniger Milch pro Kuh.
Mit einem Bruchteil der Zeit, die ich zuvor für die Hochleistungskühe aufgewendet habe, sind die paar Kühe mehr leicht mitzuversorgen und zu melken.
Wir leben nervenschonender und vor allem, es rechnet sich.
Bauern unter einen Hut zu bringen, das ist äusserst schwierig, deshalb kann man ja mit ihnen ziemlich viel machen.
Aber zuerst Milch zu erzeugen, sie dann wegzuschütten - um dem Verbraucher klar zu machen, dass Milch ein hochwertiges Produkt ist, für das er mehr zahlen muss-
damit kann ich mich einfach nicht abfinden.
Ich war vor kurzem in einem Wellnesswochenende.
War richtig schön, mal für sich etwas zu tun-
ich war mehr als überrascht, wie ausgebucht solche Sachen sind-
und wie ohne mit der Wimper zu zucken für derartige Angebote- Summen verlangt und bezahlt werden.
Wenn ich dagegen den Wert, der den Lebensmitteln beigemessen wird,
betrachte, dann habe ich das Gefühl, dass wir einen riesigen Fehler gemacht haben.
Dank unseres Fleisses- gibts Lebensmittel im Überschuss-
was bei uns fehlt wird es jedem Land der Erde hergekarrt, damit es bei uns nur preiswert im Laden liegt- egal ob in anderen Ländern Hunger und Mangel herrscht.
Ich mag total daneben liegen, aber mit Vernichten sehe ich keine Aufwertung der Milch.
Wenn ich als Verbraucherin was kaufe, dann entscheide ich mich -
also müssen wir dem Verbraucher (was wir ja auch selbst sind)-
Entscheidungshilfen an die Hand geben-
wir müssen die vielen Zusatznutzen mitliefern,
sauberes Wasser, gepflegte Landschaft-
billige Lebensmittel können von überall her gekarrt werden,
aber eine intakte Landschaft mit ihren Folgenutzen- kann nicht per Lastwagen hergekarrt werden.
Und in diesem Bereich haben wir noch jede Menge zu tun.
frdl. Gr.
regi
Hallo Loiss,
ich bin Milchbäuerin, dein Tip ist interessant. Wir haben ihn sehr viele Jahre beherzigt- möglichst viel Milch pro Kuh zu erzeugen.
Allerdings scheint es bei uns nicht funktioniert zu haben-
je höher die Leistung- umso höher die Kosten.
Jetzt gehen wir in eine andere Richtung- lieber ein paar Kühe mehr und weniger Milch pro Kuh.
Mit einem Bruchteil der Zeit, die ich zuvor für die Hochleistungskühe aufgewendet habe, sind die paar Kühe mehr leicht mitzuversorgen und zu melken.
Wir leben nervenschonender und vor allem, es rechnet sich.
Bauern unter einen Hut zu bringen, das ist äusserst schwierig, deshalb kann man ja mit ihnen ziemlich viel machen.
Aber zuerst Milch zu erzeugen, sie dann wegzuschütten - um dem Verbraucher klar zu machen, dass Milch ein hochwertiges Produkt ist, für das er mehr zahlen muss-
damit kann ich mich einfach nicht abfinden.
Ich war vor kurzem in einem Wellnesswochenende.
War richtig schön, mal für sich etwas zu tun-
ich war mehr als überrascht, wie ausgebucht solche Sachen sind-
und wie ohne mit der Wimper zu zucken für derartige Angebote- Summen verlangt und bezahlt werden.
Wenn ich dagegen den Wert, der den Lebensmitteln beigemessen wird,
betrachte, dann habe ich das Gefühl, dass wir einen riesigen Fehler gemacht haben.
Dank unseres Fleisses- gibts Lebensmittel im Überschuss-
was bei uns fehlt wird es jedem Land der Erde hergekarrt, damit es bei uns nur preiswert im Laden liegt- egal ob in anderen Ländern Hunger und Mangel herrscht.
Ich mag total daneben liegen, aber mit Vernichten sehe ich keine Aufwertung der Milch.
Wenn ich als Verbraucherin was kaufe, dann entscheide ich mich -
also müssen wir dem Verbraucher (was wir ja auch selbst sind)-
Entscheidungshilfen an die Hand geben-
wir müssen die vielen Zusatznutzen mitliefern,
sauberes Wasser, gepflegte Landschaft-
billige Lebensmittel können von überall her gekarrt werden,
aber eine intakte Landschaft mit ihren Folgenutzen- kann nicht per Lastwagen hergekarrt werden.
Und in diesem Bereich haben wir noch jede Menge zu tun.
frdl. Gr.
regi
19-11-2005 07:40 Trulli
Milchlieferboykott
Ich kann das Milchwegschütten nicht mehr hören!
Wer schüttet denn die Milch weg???
Sie wird verfüttert und verschenkt, aber doch nicht weggeschüttet!!
Mfg, trulli
Ich kann das Milchwegschütten nicht mehr hören!
Wer schüttet denn die Milch weg???
Sie wird verfüttert und verschenkt, aber doch nicht weggeschüttet!!
Mfg, trulli
19-11-2005 08:24 naturbauer
Milchlieferboykott
Raps, es liegt hier ein Fehler vor. Käuferstreik heißt, dass Bauern nichts mehr kaufen. (Maschinen)
Raps, es liegt hier ein Fehler vor. Käuferstreik heißt, dass Bauern nichts mehr kaufen. (Maschinen)
19-11-2005 09:10 theres
Milchlieferboykott
Hallo Trulli,
bei einer Woche Lieferboykott-
diese Mengen zusätzlich zu verfüttern und verschenken-
na dazu viel Spass.
Ich kann mir nur vorstellen in so einem Fall unsere Butterei auszuweiten und zu verkäsen- in die Gülle kommt mir keine Milch.
Allerdings macht mir die Vorstellung von diesen zu verarbeitenden Milchmengen eher kopfzerbrechen.
Unter Kaufstreik würde ich Kaufzurückhaltung sehen:
So wenig Milchviehalter sind es nicht-
aber das scheint kein Thema zu sein.
Ich habe meinen Mann endlich überzeugen können, dass es auch was bringt, wenn wir das bei uns am Betrieb alleine machen-
ist halt unser Geld, dass bleibt.
Und ich finds total spannend, was alles einmal nicht gekauft werden braucht.
Werbung entsorge ich mit einem Lächeln.
Mich ärgert nur, dass wir nicht schon viel früher- in den Hochpreiszeiten darauf gekommen sind-
hoher Milchpreis und niedrige Ausgaben, wäre gar nicht mal so dumm gewesen, aber leider lernt Mensch erst immer durch Leidendsdruck.
frdl. Gr.
regi
Hallo Trulli,
bei einer Woche Lieferboykott-
diese Mengen zusätzlich zu verfüttern und verschenken-
na dazu viel Spass.
Ich kann mir nur vorstellen in so einem Fall unsere Butterei auszuweiten und zu verkäsen- in die Gülle kommt mir keine Milch.
Allerdings macht mir die Vorstellung von diesen zu verarbeitenden Milchmengen eher kopfzerbrechen.
Unter Kaufstreik würde ich Kaufzurückhaltung sehen:
So wenig Milchviehalter sind es nicht-
aber das scheint kein Thema zu sein.
Ich habe meinen Mann endlich überzeugen können, dass es auch was bringt, wenn wir das bei uns am Betrieb alleine machen-
ist halt unser Geld, dass bleibt.
Und ich finds total spannend, was alles einmal nicht gekauft werden braucht.
Werbung entsorge ich mit einem Lächeln.
Mich ärgert nur, dass wir nicht schon viel früher- in den Hochpreiszeiten darauf gekommen sind-
hoher Milchpreis und niedrige Ausgaben, wäre gar nicht mal so dumm gewesen, aber leider lernt Mensch erst immer durch Leidendsdruck.
frdl. Gr.
regi
19-11-2005 12:49 walterst
22 cent Milchpreis
Servus Diskussionsrunde!
ich hab nicht alle Beiträge ganz gelesen, ich muss aber sagen, dass mir die dauernde Diskussion über den Lieferboykott indirekt bestätigt, dass niemand mehr ernsthaft andere Vorschläge hat, zu einem besseren Milchpreis zu kommen.
Im Handel rührt sich nichts,
die Molkereien sind nicht bereit oder in der Lage, bei der Genfreimilch koordiniert einen Mehrpreis zu holen,
die Quotenzuteilung wird gemacht, anstatt die Menge in die nationalen Reserven zu geben (europaweit!)
Im Öpul ist bei den Grünlandbetrieben künftig mehr Geld weg als beim Acker
Gefördert wird künftig, wer schon viel Geld hat, und damit in Größe investieren kann
usw.
Viele freuen sich schon auf die 22 Cent Weltmarktpreis, weil dann sind wir endlich konkurrenzfähig.........
Übrigens wegen Maschinenkauf: Beim Maxlaunermarkt in der Obersteiermark, einer regionalen Messe, hatten wir einen IG-Milch Stand.
Ich habe in meinem Leben selten so viel Freundlichkeit erlebt, wie von den Maschinenfirmen, als wir die 40 Cent Werbetafeln bei den Ausstellern aufgestellt haben! Die wissen alle, was los ist, wenn wir in der Milchproduktion kein Geld mehr verdienen!
walter
Servus Diskussionsrunde!
ich hab nicht alle Beiträge ganz gelesen, ich muss aber sagen, dass mir die dauernde Diskussion über den Lieferboykott indirekt bestätigt, dass niemand mehr ernsthaft andere Vorschläge hat, zu einem besseren Milchpreis zu kommen.
Im Handel rührt sich nichts,
die Molkereien sind nicht bereit oder in der Lage, bei der Genfreimilch koordiniert einen Mehrpreis zu holen,
die Quotenzuteilung wird gemacht, anstatt die Menge in die nationalen Reserven zu geben (europaweit!)
Im Öpul ist bei den Grünlandbetrieben künftig mehr Geld weg als beim Acker
Gefördert wird künftig, wer schon viel Geld hat, und damit in Größe investieren kann
usw.
Viele freuen sich schon auf die 22 Cent Weltmarktpreis, weil dann sind wir endlich konkurrenzfähig.........
Übrigens wegen Maschinenkauf: Beim Maxlaunermarkt in der Obersteiermark, einer regionalen Messe, hatten wir einen IG-Milch Stand.
Ich habe in meinem Leben selten so viel Freundlichkeit erlebt, wie von den Maschinenfirmen, als wir die 40 Cent Werbetafeln bei den Ausstellern aufgestellt haben! Die wissen alle, was los ist, wenn wir in der Milchproduktion kein Geld mehr verdienen!
walter
19-11-2005 21:36 raps
Milchlieferboykott
Hallo theres,
die Leistung zu steigern hängt mit sehr viel persönlichem Einsatz und Zeitaufwand zusammen, und die Probleme mit der Herde steigen meistens auch überdimensional an.
Dies kann die prophezeihte Kosteneinsparung ganz schnell ins Gegenteil verwandeln.
Das wichtigste ist doch, dass man Freude an seiner Arbeit hat, und die kann einem sehr schnell vergehen, wenn ständig der Tierarzt ins Haus kommen muss, weil Tiere krank bzw. unfruchtbar sind.
Jeder hat seine eigene Sichtweise was einen Lieferstreik betrifft. Aber bloß mit Argumenten werden wir es nicht schaffen den Preis für dieses kostbare Gut auf ein anständiges Niveau zu heben, das wurde bereits versucht.
Viele Bauern werden die Milch auch tatsächlich wegschütten und als Dünger verwerten müssen, weil sie weder das Know How noch die technische Ausstattung zur Verarbeitung von Milch haben.
Was den Einkommensausfall betrifft, macht es bei einer Woche Lieferboykott 1,9% der Gesamtmenge aus. Aufgerechnet auf einen Milchpreis von 28ct wären dies 0,53ct/kg, bei 100.000 kg Anlieferung also ca. 530 €. Wer sikch das nicht leisten kann steht eh schon mit einem Bein im Graben.
Laut Herrn Haimberger (Obmann der Berglandmilch) verdanken wir der IG Milch 1-2 ct des aktuellen Milchpreises, also etwa 3 Wochen Lieferstreik.
Die Anstrengungen der IG haben bereits Wirkung gezeigt. Man denke nur, dass uns im Frühjahr zum 1. Mai ein Preis von 25ct vorausgesagt wurde. Das war des erste Mal, dass eine Absenkung nicht eingetreten ist.
Quotendisziplin ist gewiß enorm wichtig, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sich bei Unterlieferung der Milchpreis auf 40ct erhöhen würde.
Die Handelsketten lassen so was nicht einfach zu, solange die Molkereien untereinander so zerstritten sind und sich gegenseitig unterbieten um Marktanteile zu gewinnen.(NÖM -Genfreie Milch).
40 ct sind ja schließlich keine utopische Zahl sondern eine aus Berechnungen von österreichischen Betrieben aus verschiedenen Lagen und Produktionsrichtlinien (auch bio) entstandene Vollkosten, bei denen die Ausgleichszahlungen bereits eingerechnet wurden.
(Der beste Betrieb lag bei der Kirner Studie bei 50ct Produktionskosten/kg Milch, der schlechteste bei 104 ct.)
Und die AZ werden weiter sinken, obwohl sie allein durch die Inflation im fünften Jahr sowieso schon um 10% wertvermindert sind.
Mit freundlichen Grüßen
raps
Hallo theres,
die Leistung zu steigern hängt mit sehr viel persönlichem Einsatz und Zeitaufwand zusammen, und die Probleme mit der Herde steigen meistens auch überdimensional an.
Dies kann die prophezeihte Kosteneinsparung ganz schnell ins Gegenteil verwandeln.
Das wichtigste ist doch, dass man Freude an seiner Arbeit hat, und die kann einem sehr schnell vergehen, wenn ständig der Tierarzt ins Haus kommen muss, weil Tiere krank bzw. unfruchtbar sind.
Jeder hat seine eigene Sichtweise was einen Lieferstreik betrifft. Aber bloß mit Argumenten werden wir es nicht schaffen den Preis für dieses kostbare Gut auf ein anständiges Niveau zu heben, das wurde bereits versucht.
Viele Bauern werden die Milch auch tatsächlich wegschütten und als Dünger verwerten müssen, weil sie weder das Know How noch die technische Ausstattung zur Verarbeitung von Milch haben.
Was den Einkommensausfall betrifft, macht es bei einer Woche Lieferboykott 1,9% der Gesamtmenge aus. Aufgerechnet auf einen Milchpreis von 28ct wären dies 0,53ct/kg, bei 100.000 kg Anlieferung also ca. 530 €. Wer sikch das nicht leisten kann steht eh schon mit einem Bein im Graben.
Laut Herrn Haimberger (Obmann der Berglandmilch) verdanken wir der IG Milch 1-2 ct des aktuellen Milchpreises, also etwa 3 Wochen Lieferstreik.
Die Anstrengungen der IG haben bereits Wirkung gezeigt. Man denke nur, dass uns im Frühjahr zum 1. Mai ein Preis von 25ct vorausgesagt wurde. Das war des erste Mal, dass eine Absenkung nicht eingetreten ist.
Quotendisziplin ist gewiß enorm wichtig, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sich bei Unterlieferung der Milchpreis auf 40ct erhöhen würde.
Die Handelsketten lassen so was nicht einfach zu, solange die Molkereien untereinander so zerstritten sind und sich gegenseitig unterbieten um Marktanteile zu gewinnen.(NÖM -Genfreie Milch).
40 ct sind ja schließlich keine utopische Zahl sondern eine aus Berechnungen von österreichischen Betrieben aus verschiedenen Lagen und Produktionsrichtlinien (auch bio) entstandene Vollkosten, bei denen die Ausgleichszahlungen bereits eingerechnet wurden.
(Der beste Betrieb lag bei der Kirner Studie bei 50ct Produktionskosten/kg Milch, der schlechteste bei 104 ct.)
Und die AZ werden weiter sinken, obwohl sie allein durch die Inflation im fünften Jahr sowieso schon um 10% wertvermindert sind.
Mit freundlichen Grüßen
raps
19-11-2005 21:53 theres
Milchlieferboykott
Hallo Raps,
es geht mir nicht darum, dass wir uns eine Woche Lieferstreik nicht leisten können- sondern dass ich bestimmt nicht eine Woche unsere Kühe melke und dann den Hahn wieder aufdrehe........
vielleicht sehe ich mit meiner weiblichen Logik manches anders.
Vielleicht ist es die Erziehung, dass wir eine grosse Achtung vor den Lebensmitteln haben, aber wegschütten kann ich mir nicht gut vorstellen.
Und eines muss man auch bedenken, unter den älteren Menschen ist die Achtung für die Landwirtschaft noch viel grösser als bei den jüngeren.
Wie soll man ihnen beibringen, dass sie - die teilweise noch den Hunger und die Entbehrungen kennen gelernt haben-
mehr Geld für Milchprodukte zahlen sollen, und gleichzeitig mitbekommen,
dass wir die Milch wegschütten.
Die Vorstellung, eine ganze Woche die ganze Milch zu verarbeiten,
naja, da habe ich einiges zu tun-
Wegen der Quotendisziplin,
wir gehören zu den Dummis, die sich daran halten, wie oft wurden wir schon ausgelacht.
Du siehst es anders, ich mache mir auch so meine Gedanken.
herzl. Gr.
regi
Hallo Raps,
es geht mir nicht darum, dass wir uns eine Woche Lieferstreik nicht leisten können- sondern dass ich bestimmt nicht eine Woche unsere Kühe melke und dann den Hahn wieder aufdrehe........
vielleicht sehe ich mit meiner weiblichen Logik manches anders.
Vielleicht ist es die Erziehung, dass wir eine grosse Achtung vor den Lebensmitteln haben, aber wegschütten kann ich mir nicht gut vorstellen.
Und eines muss man auch bedenken, unter den älteren Menschen ist die Achtung für die Landwirtschaft noch viel grösser als bei den jüngeren.
Wie soll man ihnen beibringen, dass sie - die teilweise noch den Hunger und die Entbehrungen kennen gelernt haben-
mehr Geld für Milchprodukte zahlen sollen, und gleichzeitig mitbekommen,
dass wir die Milch wegschütten.
Die Vorstellung, eine ganze Woche die ganze Milch zu verarbeiten,
naja, da habe ich einiges zu tun-
Wegen der Quotendisziplin,
wir gehören zu den Dummis, die sich daran halten, wie oft wurden wir schon ausgelacht.
Du siehst es anders, ich mache mir auch so meine Gedanken.
herzl. Gr.
regi
19-11-2005 23:06 freidenker
Milchlieferboykott
1.) Prinzipiell sehe ich die Lage so, dass früher od später viel mehr Milch aus den Nord-Ostländern der EU nach Österreich importiert werden. Da dortige Löhne geringer sind ist es nurmehr eine Frage der Zeit.
2.) Der Konsument wird immer zur billigeren Milch im Regal greifen, damit sich das finanziell mit Mietkosten für die Wohung, Auto, Urlaub usw. ausgeht muß gespart also die billigste Milch gekauft werden.
3.) Die politischer Maßnahmen (Förderungen, Öpul...) subventionieren weiterhin die Landwirtschaft hier in Österreich, damit die Nebenerwerbs und Großbetriebe überleben können.
Daher mein Tipp: Verantwortungsbewußte, intelligente Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft sollten ihre Chancen in anderen Bereichen der Wirtschaft nützen. Dort ist bei gleichem Erhgeiz und Aufwand mehr Geld zu verdienen.
lg Dietmar
1.) Prinzipiell sehe ich die Lage so, dass früher od später viel mehr Milch aus den Nord-Ostländern der EU nach Österreich importiert werden. Da dortige Löhne geringer sind ist es nurmehr eine Frage der Zeit.
2.) Der Konsument wird immer zur billigeren Milch im Regal greifen, damit sich das finanziell mit Mietkosten für die Wohung, Auto, Urlaub usw. ausgeht muß gespart also die billigste Milch gekauft werden.
3.) Die politischer Maßnahmen (Förderungen, Öpul...) subventionieren weiterhin die Landwirtschaft hier in Österreich, damit die Nebenerwerbs und Großbetriebe überleben können.
Daher mein Tipp: Verantwortungsbewußte, intelligente Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft sollten ihre Chancen in anderen Bereichen der Wirtschaft nützen. Dort ist bei gleichem Erhgeiz und Aufwand mehr Geld zu verdienen.
lg Dietmar
19-11-2005 23:32 raps
Milchlieferboykott
Hi theres,
ich glaube nicht, dass hier wesentliche Unterschiede in der Logik zwischen Männern und Frauen bestehen. Und was die Erziehung betrifft bin auch ich als eines von elf Kindern sehr karg , konservativ und mit einer gesunden Einstellung gegenüber Lebensmitteln und Werten erzogen worden. Auch uns war es strengstens verboten Nahrungsmittel wegzuwerfen und wir halten es auch bei unseren Kindern so, aber nicht weil es wirtschaftlich notwendig ist, sondern aus religiöser Überzeugung und aus Achtung vor dem Bauernstand.
Auch bei der Quote bin ich voll deiner Meinung und halte mich auch daran, soweit dies vorausberechenbar ist. (halte mich deswegen aber nicht für dumm), hab dies auch bereits in mehreren Beiträgen hinterlegt.
Trotzdem muss etwas geschehen.
Auch mir wäre es lieber, wenn es ohne Boykott funktionieren würde. Tut es aber leider nicht, weil sich die Molkereien gegenseitig unterfahren und die Bevölkerung den Wert dieses Nahrungsmittels nicht mehr zu schätzen weiß.
Heute ist eben alles selbstverständlich. Und das tut weh.
Ich habe vor knapp 10 Jahren auf Laufstall umgebaut, auf billigste Weise aber funktioniert super, kann deshalb auch wirklich billig produzieren und habe keine finanziellen Probleme bei guten Rücklagen.
Aber irgendwann heißt es wieder investieren oder zusperren. Und jene die vor kurzem in einen neuen Stall investiert haben, schreiben aufgrund des Fixkostensprunges rote Zahlen. Die Afa läßt sich lange Zeit leugnen, aber wenn Investitionen notwendig sind ist es mit dieser Lüge vorbei.
Die Natur ist ein sehr sensibles Gut, und wenn wir uns nicht mit allen Mitteln wehren gegen eine ohne Rücksicht auf Verluste kämpfende Lobby aus einer beinahe schon zerstörten Welt, werden wir eines Tages feststellen, dass wir vielleicht doch zu wenig getan haben, um diese von unseren Kindern geliehene Schöpfung,wie du es einmal genannt hast, würdig weitergeben zu können.
Liebe Grüße
raps
Hi theres,
ich glaube nicht, dass hier wesentliche Unterschiede in der Logik zwischen Männern und Frauen bestehen. Und was die Erziehung betrifft bin auch ich als eines von elf Kindern sehr karg , konservativ und mit einer gesunden Einstellung gegenüber Lebensmitteln und Werten erzogen worden. Auch uns war es strengstens verboten Nahrungsmittel wegzuwerfen und wir halten es auch bei unseren Kindern so, aber nicht weil es wirtschaftlich notwendig ist, sondern aus religiöser Überzeugung und aus Achtung vor dem Bauernstand.
Auch bei der Quote bin ich voll deiner Meinung und halte mich auch daran, soweit dies vorausberechenbar ist. (halte mich deswegen aber nicht für dumm), hab dies auch bereits in mehreren Beiträgen hinterlegt.
Trotzdem muss etwas geschehen.
Auch mir wäre es lieber, wenn es ohne Boykott funktionieren würde. Tut es aber leider nicht, weil sich die Molkereien gegenseitig unterfahren und die Bevölkerung den Wert dieses Nahrungsmittels nicht mehr zu schätzen weiß.
Heute ist eben alles selbstverständlich. Und das tut weh.
Ich habe vor knapp 10 Jahren auf Laufstall umgebaut, auf billigste Weise aber funktioniert super, kann deshalb auch wirklich billig produzieren und habe keine finanziellen Probleme bei guten Rücklagen.
Aber irgendwann heißt es wieder investieren oder zusperren. Und jene die vor kurzem in einen neuen Stall investiert haben, schreiben aufgrund des Fixkostensprunges rote Zahlen. Die Afa läßt sich lange Zeit leugnen, aber wenn Investitionen notwendig sind ist es mit dieser Lüge vorbei.
Die Natur ist ein sehr sensibles Gut, und wenn wir uns nicht mit allen Mitteln wehren gegen eine ohne Rücksicht auf Verluste kämpfende Lobby aus einer beinahe schon zerstörten Welt, werden wir eines Tages feststellen, dass wir vielleicht doch zu wenig getan haben, um diese von unseren Kindern geliehene Schöpfung,wie du es einmal genannt hast, würdig weitergeben zu können.
Liebe Grüße
raps
19-11-2005 23:46 raps
Milchlieferboykott
Hallo freidenker !
Dieses Forum raubt mir bei diesen brisanten Themen schön langsam den Schlaf.
Ich weiß nicht was du von Beruf bist, kann aber kaum glauben dass du ein Bauer bist. Ich habe eine Ausbildung genossen bevor ich als Quereinsteiger in die Landwirtschaft kam. Ich betreibe seit 1992 doppelte Buchführung und werde sicher nicht als Bauer verbluten.
Trotzdem werde ich um unser Recht kämpfen solange dies tragbar ist, weil ich, wie die meisten Bauern, sehr stark mit meiner Heimat und meinem Betrieb verbunden bin. Die Arbeiter haben genauso ihre Probleme , und ich kenne viele die aufgehört haben und auch jetzt nicht wirklich zufrieden sind, weder finanziell noch ideell.
Früher oder später wird sich auch in unserem Bereich der Wind wieder legen und wir werden Zeiten erleben , in denen der Bauernstand wieder aufblüht, weil sich früher oder später alles wieder auf seine Wurzeln zurück besinnt.
mfg raps
Hallo freidenker !
Dieses Forum raubt mir bei diesen brisanten Themen schön langsam den Schlaf.
Ich weiß nicht was du von Beruf bist, kann aber kaum glauben dass du ein Bauer bist. Ich habe eine Ausbildung genossen bevor ich als Quereinsteiger in die Landwirtschaft kam. Ich betreibe seit 1992 doppelte Buchführung und werde sicher nicht als Bauer verbluten.
Trotzdem werde ich um unser Recht kämpfen solange dies tragbar ist, weil ich, wie die meisten Bauern, sehr stark mit meiner Heimat und meinem Betrieb verbunden bin. Die Arbeiter haben genauso ihre Probleme , und ich kenne viele die aufgehört haben und auch jetzt nicht wirklich zufrieden sind, weder finanziell noch ideell.
Früher oder später wird sich auch in unserem Bereich der Wind wieder legen und wir werden Zeiten erleben , in denen der Bauernstand wieder aufblüht, weil sich früher oder später alles wieder auf seine Wurzeln zurück besinnt.
mfg raps
20-11-2005 03:31 naturbauer
Milchlieferboykott
Es läuft darauf hinaus, wie es freidenker sieht. Wir müssen andere Qualitäten hervor heben.
Zu bedenken ist die Erweiterung der EU. Hier liegt ein gewaltiges Potenzial an Vorteilen für günstigere Produktionsmöglichkeiten. Hier werden auch in langer Zeit die Umweltmaßnahmen kaum so exakt umgesetzt werden, dass hohe Produktionskosten entstehen werden. Es wird heißen, diese sind noch nicht lange dabei und deswegen brauchen sie Zeit um sich anpassen zu können. In der Zwischenzeit wird gegenüber uns billig produziert.
Langsam aber sicher wird ein zurückgehendes Kaufverhalten durch aufgebende Betriebe bemerkt werden, was sich bei der Entdeckung aber als nicht mehr aufzuhalten herausstellen wird. Viele werden über ihren Schatten springen, springen müssen, weil es kein Auskommen mehr geben wird. Je nach individueller Ausgangslage geht es schneller oder langsamer.
Kenne keinen der in den letzten 10 Jahren das Handtuch geschmissen, dass er es bereut hat. Studiert man die Geburtsjahrgänge, dann weiß man ja wie lange wir noch unterstützt werden. Und ohne Unterstützung geht es bei diesen Preisen eh nicht. Beides wird aber vom Verbraucher nicht akzeptiert, weil er durch Werbung und Medien beeinflusst ist.
Denke auch, dass wegschütten vom Verbraucher ebenfalls kein Verständnis bringt. Honoriert wird es mit Sicherheit nicht, dass nach solchen Aktionen dann mehr bezahlt wird, weil es heissen wird, wenn sie wegschütten, dann brauchma a nix zahlen.
Es läuft darauf hinaus, wie es freidenker sieht. Wir müssen andere Qualitäten hervor heben.
Zu bedenken ist die Erweiterung der EU. Hier liegt ein gewaltiges Potenzial an Vorteilen für günstigere Produktionsmöglichkeiten. Hier werden auch in langer Zeit die Umweltmaßnahmen kaum so exakt umgesetzt werden, dass hohe Produktionskosten entstehen werden. Es wird heißen, diese sind noch nicht lange dabei und deswegen brauchen sie Zeit um sich anpassen zu können. In der Zwischenzeit wird gegenüber uns billig produziert.
Langsam aber sicher wird ein zurückgehendes Kaufverhalten durch aufgebende Betriebe bemerkt werden, was sich bei der Entdeckung aber als nicht mehr aufzuhalten herausstellen wird. Viele werden über ihren Schatten springen, springen müssen, weil es kein Auskommen mehr geben wird. Je nach individueller Ausgangslage geht es schneller oder langsamer.
Kenne keinen der in den letzten 10 Jahren das Handtuch geschmissen, dass er es bereut hat. Studiert man die Geburtsjahrgänge, dann weiß man ja wie lange wir noch unterstützt werden. Und ohne Unterstützung geht es bei diesen Preisen eh nicht. Beides wird aber vom Verbraucher nicht akzeptiert, weil er durch Werbung und Medien beeinflusst ist.
Denke auch, dass wegschütten vom Verbraucher ebenfalls kein Verständnis bringt. Honoriert wird es mit Sicherheit nicht, dass nach solchen Aktionen dann mehr bezahlt wird, weil es heissen wird, wenn sie wegschütten, dann brauchma a nix zahlen.
20-11-2005 06:36 theres
Milchlieferboykott
Hallo Naturbauer,
ich habe zum Geburtstag ein Wellnesswochenende geschenkt bekommen.
Es war einmal sehr angenehm, aber ich war erstaunt und verwundert,
welche Preise scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken - für diesen Bereich ausgegeben werden. Teure Kosmetik, Gesichtsbehandlung und und.
Innerlich hat mir da schon mein Herz etwas geblutet- welchen Stellenwert dagegen das Essen hat.
Wie konnte es geschehen, dass Urlaub, Hobby, Wellness einen viel höheren Stellenwert bekommen haben, Energie hat sich rasant verteuert,
aber dafür müssen die Lebensmittel immer billiger werden.
Es stimmt, dass die Grundnahrungsmittel vielleicht in anderen Ländern billiger hergestellt werden können, man muss dort eben keine Umweltstandarts einhalten, kann sozialen Raubbau betreiben.
Wir haben übersehen, dass wir der Bevölkerung rübergebracht haben,
dass gesundes Trinkwasser, saubere Luft, die Bindung von CO/2 im Boden kostenlos von der Landwirtschaft miterledigt worden sind-
ebenso werden auf den Höfen im Verhältnis zur übrigen Bevölkerung mehr Kinder gross gezogen-
die meisten davon haben ein stabiles Rückgrat und gesunde Wurzeln, um auch in anderen Lebensbereichen ihren Weg zu gehen.
Die Alterspyramide wird von den Bauern doch noch eher gestützt-
leider werden diese gesellschaftlichen Leistungen weder gesehen, noch honoriert.
Und bevor uns das nicht selbst bewusst ist, werden die anderen bestimmt nicht draufkommen.
Dumpinglebensmittel können aus aller Herren Länder importiert werden,
auch wenn in Regionen die dortigen Menschen hungern-
aber eine intakte, lebenswerte Landschaft gibts nicht in der Dose und im Sixpack.
@raps- es geht nicht darum, wer am billigsten produzieren kann,
ich mache mir um die Betriebe, die in den letzten Jahren gebaut haben,
auch Sorgen- habe das auch schon mehrmals bei verschiedenen Stellen angesprochen. Die Antworten möchte ich hier nicht wiedergeben,
weil sich mir heute noch der Magen umdreht- mit welcher Kaltschnäuzigkeit darüber geurteilt wird.
Ich finds toll, dass sich die IGM- für die Bauern einsetzt, aber ich fürchte, dass der Milchboykott der verkehrte Weg ist.
Meine Meinung zählt nicht, aber ich bin ja selbst von den niedrigen Milchpeisen betroffen. Und da habe ich mir auch überlegt, wie wir über die Runden kommen.
Mich wundert nur, dass z. B. ein Investitionsbykott überhaupt kein Thema ist, ich bin doch nicht aus der Stadt, dass ich von dem, über was ich schreibe keine Ahnung habe.
Bei dem ständigen Arbeitsplatzabbau wird vergessen, dass die Landwirtschaft im vor - und nachgelagerten Bereich eine grosse Zahl an Arbeitsplätzen hält.
Leider ist nur vergessen worden, dass die Kuh, die man melken will, auchfüttern muss.
Vielleicht merken dann auch die ganzen Bereiche, dass sie nicht nur Lippenbekenntnisse für die Landwirtschaft abgeben sollen.
Bis sich in dieser Richtung nichts ändert-
gibt es bei uns strikten Ausgabenstop.
Ich hätte nicht geglaubt, wer alles von uns lebt und für wen wir alles gearbeitet haben.
Mir ist dabei aufgefallen, welche Summen Jahr für Jahr so durch den Betrieb nach aussen wandern- welche Macht wir hätten.
Diese Summen bleiben jetzt zum grossen Teil im Betrieb-
Bauern geben ihr Geld in der Regel zu einem grossen Teil ihr Geld für den Betrieb aus und stecken es wieder in regionale Wirtschaftskreisläufe-
es wird sehr wenig in Auslandsurlaube gesteckt.
Es geht mir auch um die Landwirtschaft und seit ich in diesem Bereich arbeite- habe ich mich immer dafür eingesetzt.
Unser Junior soll auch einmal davon leben können.
Hallo Naturbauer,
ich habe zum Geburtstag ein Wellnesswochenende geschenkt bekommen.
Es war einmal sehr angenehm, aber ich war erstaunt und verwundert,
welche Preise scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken - für diesen Bereich ausgegeben werden. Teure Kosmetik, Gesichtsbehandlung und und.
Innerlich hat mir da schon mein Herz etwas geblutet- welchen Stellenwert dagegen das Essen hat.
Wie konnte es geschehen, dass Urlaub, Hobby, Wellness einen viel höheren Stellenwert bekommen haben, Energie hat sich rasant verteuert,
aber dafür müssen die Lebensmittel immer billiger werden.
Es stimmt, dass die Grundnahrungsmittel vielleicht in anderen Ländern billiger hergestellt werden können, man muss dort eben keine Umweltstandarts einhalten, kann sozialen Raubbau betreiben.
Wir haben übersehen, dass wir der Bevölkerung rübergebracht haben,
dass gesundes Trinkwasser, saubere Luft, die Bindung von CO/2 im Boden kostenlos von der Landwirtschaft miterledigt worden sind-
ebenso werden auf den Höfen im Verhältnis zur übrigen Bevölkerung mehr Kinder gross gezogen-
die meisten davon haben ein stabiles Rückgrat und gesunde Wurzeln, um auch in anderen Lebensbereichen ihren Weg zu gehen.
Die Alterspyramide wird von den Bauern doch noch eher gestützt-
leider werden diese gesellschaftlichen Leistungen weder gesehen, noch honoriert.
Und bevor uns das nicht selbst bewusst ist, werden die anderen bestimmt nicht draufkommen.
Dumpinglebensmittel können aus aller Herren Länder importiert werden,
auch wenn in Regionen die dortigen Menschen hungern-
aber eine intakte, lebenswerte Landschaft gibts nicht in der Dose und im Sixpack.
@raps- es geht nicht darum, wer am billigsten produzieren kann,
ich mache mir um die Betriebe, die in den letzten Jahren gebaut haben,
auch Sorgen- habe das auch schon mehrmals bei verschiedenen Stellen angesprochen. Die Antworten möchte ich hier nicht wiedergeben,
weil sich mir heute noch der Magen umdreht- mit welcher Kaltschnäuzigkeit darüber geurteilt wird.
Ich finds toll, dass sich die IGM- für die Bauern einsetzt, aber ich fürchte, dass der Milchboykott der verkehrte Weg ist.
Meine Meinung zählt nicht, aber ich bin ja selbst von den niedrigen Milchpeisen betroffen. Und da habe ich mir auch überlegt, wie wir über die Runden kommen.
Mich wundert nur, dass z. B. ein Investitionsbykott überhaupt kein Thema ist, ich bin doch nicht aus der Stadt, dass ich von dem, über was ich schreibe keine Ahnung habe.
Bei dem ständigen Arbeitsplatzabbau wird vergessen, dass die Landwirtschaft im vor - und nachgelagerten Bereich eine grosse Zahl an Arbeitsplätzen hält.
Leider ist nur vergessen worden, dass die Kuh, die man melken will, auchfüttern muss.
Vielleicht merken dann auch die ganzen Bereiche, dass sie nicht nur Lippenbekenntnisse für die Landwirtschaft abgeben sollen.
Bis sich in dieser Richtung nichts ändert-
gibt es bei uns strikten Ausgabenstop.
Ich hätte nicht geglaubt, wer alles von uns lebt und für wen wir alles gearbeitet haben.
Mir ist dabei aufgefallen, welche Summen Jahr für Jahr so durch den Betrieb nach aussen wandern- welche Macht wir hätten.
Diese Summen bleiben jetzt zum grossen Teil im Betrieb-
Bauern geben ihr Geld in der Regel zu einem grossen Teil ihr Geld für den Betrieb aus und stecken es wieder in regionale Wirtschaftskreisläufe-
es wird sehr wenig in Auslandsurlaube gesteckt.
Es geht mir auch um die Landwirtschaft und seit ich in diesem Bereich arbeite- habe ich mich immer dafür eingesetzt.
Unser Junior soll auch einmal davon leben können.
20-11-2005 09:59 raps
Milchlieferboykott
Hallo theres,
Lebensmittel müssen in einem Sozialstaat billig sein, weil sie sich jeder leisten können muss. Das ist natürlich sehr dehnbar, es ist aber sicher nicht gemeint, dass man die Preise für hochwertige Nahrungsmittel künstlich in den Keller fährt, um damit die Wirtschaft zu beleben. Und eines ist altbekannt : Was nichts kostet ist auch nichts wert. Diese Mentalität hat leider schon weit um sich gegriffen, man bedenke nur was man in Ballungszentren alles weggeworfen wird.
Ich widerspreche dir, wenn du sagst, dass es heut nicht darum geht, billig zu produzieren.
Bei den derzeitigen Rahmenbedingungen geht es eigentlich nur mehr darum. Und es ist enorm schwer von der Bevölkerung bzw. Politik Zugeständnisse zu erwarten, wenn wir unsere Hausaufgaben nicht machen.
Für mich ist das Lieferboykott die letzte Konsequenz.
Was ein Investitionsstop von Seiten der Landwirtschaft bringen würde ist auch nicht zu unterschätzen. Wird nichts mehr gekauft, droht den Firmen in kürzester Zeit der Pleitegeier und sie werden sich mit allen Mitteln hinter die Bauern stellen. Wir bekämen von dieser Seite massiven Rückenwind.
Man hört zwar immer wieder von Multifunktionalität, kann aber daraus eigentlich noch keinen Nutzen ziehen.
Wir haben dieses Thema im Sommer einmal ausdiskutiert, das Hauptproblem ist aber, wie schaffe ich es unseren Berufskollegen rüberzubringen. Die Milchbauern allein sind fast zu wenige, und die anderen sind kaum für unseren Kampf zu gewinnen. Und es herrscht auch nach wie vor ein großes Prestigedenken gerade beim Kauf von Maschinen.
Und übrigens: Glaube nicht, dass deine Meinung in diesem Forum nichts zählt, anhand der vielen Beiträge in den letzten Tagen würde ich eher auf das Gegenteil schließen.
Lg
raps
Hallo theres,
Lebensmittel müssen in einem Sozialstaat billig sein, weil sie sich jeder leisten können muss. Das ist natürlich sehr dehnbar, es ist aber sicher nicht gemeint, dass man die Preise für hochwertige Nahrungsmittel künstlich in den Keller fährt, um damit die Wirtschaft zu beleben. Und eines ist altbekannt : Was nichts kostet ist auch nichts wert. Diese Mentalität hat leider schon weit um sich gegriffen, man bedenke nur was man in Ballungszentren alles weggeworfen wird.
Ich widerspreche dir, wenn du sagst, dass es heut nicht darum geht, billig zu produzieren.
Bei den derzeitigen Rahmenbedingungen geht es eigentlich nur mehr darum. Und es ist enorm schwer von der Bevölkerung bzw. Politik Zugeständnisse zu erwarten, wenn wir unsere Hausaufgaben nicht machen.
Für mich ist das Lieferboykott die letzte Konsequenz.
Was ein Investitionsstop von Seiten der Landwirtschaft bringen würde ist auch nicht zu unterschätzen. Wird nichts mehr gekauft, droht den Firmen in kürzester Zeit der Pleitegeier und sie werden sich mit allen Mitteln hinter die Bauern stellen. Wir bekämen von dieser Seite massiven Rückenwind.
Man hört zwar immer wieder von Multifunktionalität, kann aber daraus eigentlich noch keinen Nutzen ziehen.
Wir haben dieses Thema im Sommer einmal ausdiskutiert, das Hauptproblem ist aber, wie schaffe ich es unseren Berufskollegen rüberzubringen. Die Milchbauern allein sind fast zu wenige, und die anderen sind kaum für unseren Kampf zu gewinnen. Und es herrscht auch nach wie vor ein großes Prestigedenken gerade beim Kauf von Maschinen.
Und übrigens: Glaube nicht, dass deine Meinung in diesem Forum nichts zählt, anhand der vielen Beiträge in den letzten Tagen würde ich eher auf das Gegenteil schließen.
Lg
raps
20-11-2005 10:49 theres
Milchlieferboykott
Hallo Raps,
ich will in dieser Diskussion nicht das letzte Wort haben,
aber nur noch eines möchte ich dir mit auf den Weg geben.
Ich weiß nicht, wie oft du oder die Mehrzahl der Bauern zum Einkaufen geht?
In der Regel sind es die Frauen, die das Einkaufen erledigen, das Haushaltsgeld hüten und in vielen Bereichen entscheiden.
Wir Bauern- haben eines übersehen und verlernt-
aus der Sicht der Kundin oder Verbraucherin zu denken.
Warum soll sie für Lebensmittel mehr Geld ausgeben, wo doch alles die gleiche gute Qualität hat-
das Geld dass sie sich spart, kann für Hobby, Erholung, Urlaub und andere Dinge ausgegeben werden.
Jetzt bin ich einmal ganz eine böse Frau :-)),. aber an wievielen Schaltstellen sitzen Männer, die Entscheidungen fällen,
am Ende steht die Frau und kauft ein.
Es würde euch bestimmt die Augen öffnen, wenn ihr mal diesen Blickwinkel nicht aus den Augen lassen würdet.
Denn die Tatsache, dass für Kostmetik, Wellness sehr viel Geld ausgegeben wird, zeigt ganz klar,
dass Frauen klare Prioritäten setzen.
Wir haben leider übersehen, dass gesunde Lebensmittel - ein sehr wichtiger Beitrag zu Gesundheit- und Schönheit-
in der Werteskala sehr weit abgerutscht sind.
Mir ist aufgefallen, erst als ich mich um die Qualität der Lebensmittel tiefer interessiert und informiert habe-
ist mir der Wert erst wieder bewusst geworden.
Vielleicht könnt ihr Herren der Schöpfung einmal versuchen, mit euren Frauen darüber zu reden,
denn sie sind es, die in der Regel entscheiden, was auf den Tisch kommt.
Ist sicher nicht nur mein Gedanke, sondern es gibt einige Trendforschungen drüber.
Der Kunde ist weiblich- gibts sogar als Buch.
Wir müssen die Frauen überzeugen, sie sind auch sehr aufgeschlossen, aber mit anderen Argumenten, als es bisher rüber kam.
Frdl. Grüsse
regi
Hallo Raps,
ich will in dieser Diskussion nicht das letzte Wort haben,
aber nur noch eines möchte ich dir mit auf den Weg geben.
Ich weiß nicht, wie oft du oder die Mehrzahl der Bauern zum Einkaufen geht?
In der Regel sind es die Frauen, die das Einkaufen erledigen, das Haushaltsgeld hüten und in vielen Bereichen entscheiden.
Wir Bauern- haben eines übersehen und verlernt-
aus der Sicht der Kundin oder Verbraucherin zu denken.
Warum soll sie für Lebensmittel mehr Geld ausgeben, wo doch alles die gleiche gute Qualität hat-
das Geld dass sie sich spart, kann für Hobby, Erholung, Urlaub und andere Dinge ausgegeben werden.
Jetzt bin ich einmal ganz eine böse Frau :-)),. aber an wievielen Schaltstellen sitzen Männer, die Entscheidungen fällen,
am Ende steht die Frau und kauft ein.
Es würde euch bestimmt die Augen öffnen, wenn ihr mal diesen Blickwinkel nicht aus den Augen lassen würdet.
Denn die Tatsache, dass für Kostmetik, Wellness sehr viel Geld ausgegeben wird, zeigt ganz klar,
dass Frauen klare Prioritäten setzen.
Wir haben leider übersehen, dass gesunde Lebensmittel - ein sehr wichtiger Beitrag zu Gesundheit- und Schönheit-
in der Werteskala sehr weit abgerutscht sind.
Mir ist aufgefallen, erst als ich mich um die Qualität der Lebensmittel tiefer interessiert und informiert habe-
ist mir der Wert erst wieder bewusst geworden.
Vielleicht könnt ihr Herren der Schöpfung einmal versuchen, mit euren Frauen darüber zu reden,
denn sie sind es, die in der Regel entscheiden, was auf den Tisch kommt.
Ist sicher nicht nur mein Gedanke, sondern es gibt einige Trendforschungen drüber.
Der Kunde ist weiblich- gibts sogar als Buch.
Wir müssen die Frauen überzeugen, sie sind auch sehr aufgeschlossen, aber mit anderen Argumenten, als es bisher rüber kam.
Frdl. Grüsse
regi
20-11-2005 13:15 Neudecker
Milchlieferboykott
Liebe Disskusionsteinehmer!
Ich habe gestern Abend eure Beiträge zum Themenbereich , Milchpreis, Boykott, Käuferstreik mit
Aufmerksamkeit gelesen. Da ich schon zur älteren Generation gehöre und selber Milchlieferant bin,
möchte ich heute die Frage in den Raum stellen, warum es zur Milchpreismisere gekommen ist.
Das Gespenst von der Milchschwemme habe ich schon bei Bauernversammlungen in den fünfziger
und sechziger Jahren gehört. Obwohl jeder Bauer wußte, dass die produzierte Milchmenge den
Bedarf kaum decken konnte, wurde dieses Schlagwort bei allen möglichen Gelegenheiten zum
Preisdrücken verwendet.
Allerdings gab es damals den sogenannten Milchwirtschaftsfonds. In diesem Gremium wurde ein
allgemeingültiger Preis für Rohmilch und auch für veredelte Milchprodukte ausgehandelt.
Natürlich haben Bauern, die zwar wußten wie es gehen könnte, aber keinesfalls bereit waren eine
öffentliche Tätigkeit zu übernehmen, gegen dieses System bei allen möglichen Anlässen lautstark
protestiert.
Mit dem Hinweis, es bei gäbe bei manchen ausländischen Molkereien einen besseren
Erzeugermilchpreis, wurde ganz vehement und oftmals mit hatten Äußerungen die Abschaffung der
Milchmarktordnung gefordert.
“Wir wollen unser Produkt dort verkaufen wo wir den besseren Preis erzielen, war die Devise.”
Unter diesen massiven Druck und auch vielleicht von den Wünschen der Wirtschaft getragen,
wurde in der Folge diese bewährte Einrichtung abgeschafft und unser wertvolles Produkt dem
internationalen Preiskampf geopfert.
Die Folge war das Zusperren vieler Molkereien und ein ruinöser Preiskampf der Giganten.
Heute dürften die meisten der damaligen Querulanten die katastrophalen Folgen dieser
Entwicklung begriffen haben. denn Milchbauern, haben die Initiative ergriffen und eine von
verschiedenen Gruppen bekämpfte Interessengemeinschaft gegründet.
Ich persönlich halte diese Gemeinschaft für gut und wichtig, wenn dort eine nach demokratischen
Regeln orientierte Öffentlichkeitsarbeit betrieben wird. Ich muss zu meinem erstaunen feststellen,
dass sich die anfängliche Euphorie zu Gewaltakten eher zu einer vernünftigen Verhandlungstaktik
gewendet hat. Die vorhandene Bereitschaft zu Streik und Boykottmaßnahmen dürfte eher die
Vorbilder in den Studentenvereinen und Lehrergewerkschaften haben. Diese Gruppen verstehen es
vorzüglich mit derartigen Aktionen ihre Ziele zu erreichen.
Der Bauer muß aber von seinem selbst erwirtschafteten Geld leben. Darum sind
Gewaltsmassnahmen kaum auf breiter Basis durchzusetzen.
Falls aber die Wirtschaftsgewaltigen überlegen würden , was eine funktionierende Landwirtschaft
für Sie und das ganze Land bedeutet, dann müßten sie auch erkennen dass die geforderten 40 Centfür 1 Liter Milch bei 4 % Fett, gerechtfertigt und notwendig sind.
Scheinbar werden aber andere Ziele verfolgt.
( Nachzulesen in meinem Beitrag: Haben wir Bauern noch eine Zukunft? )
Die meisten Chancen für einen gerechten Milchpreis würde ich am ehesten in einer einheitlichen,europaweiten Milchpreisregelung sehen.
Dies aber werden mit Sicherheit, einige ganz Schlaue, mit aller Kraft verhindern.
Es grüßt euch herzlich Euer Neudecker
Liebe Disskusionsteinehmer!
Ich habe gestern Abend eure Beiträge zum Themenbereich , Milchpreis, Boykott, Käuferstreik mit
Aufmerksamkeit gelesen. Da ich schon zur älteren Generation gehöre und selber Milchlieferant bin,
möchte ich heute die Frage in den Raum stellen, warum es zur Milchpreismisere gekommen ist.
Das Gespenst von der Milchschwemme habe ich schon bei Bauernversammlungen in den fünfziger
und sechziger Jahren gehört. Obwohl jeder Bauer wußte, dass die produzierte Milchmenge den
Bedarf kaum decken konnte, wurde dieses Schlagwort bei allen möglichen Gelegenheiten zum
Preisdrücken verwendet.
Allerdings gab es damals den sogenannten Milchwirtschaftsfonds. In diesem Gremium wurde ein
allgemeingültiger Preis für Rohmilch und auch für veredelte Milchprodukte ausgehandelt.
Natürlich haben Bauern, die zwar wußten wie es gehen könnte, aber keinesfalls bereit waren eine
öffentliche Tätigkeit zu übernehmen, gegen dieses System bei allen möglichen Anlässen lautstark
protestiert.
Mit dem Hinweis, es bei gäbe bei manchen ausländischen Molkereien einen besseren
Erzeugermilchpreis, wurde ganz vehement und oftmals mit hatten Äußerungen die Abschaffung der
Milchmarktordnung gefordert.
“Wir wollen unser Produkt dort verkaufen wo wir den besseren Preis erzielen, war die Devise.”
Unter diesen massiven Druck und auch vielleicht von den Wünschen der Wirtschaft getragen,
wurde in der Folge diese bewährte Einrichtung abgeschafft und unser wertvolles Produkt dem
internationalen Preiskampf geopfert.
Die Folge war das Zusperren vieler Molkereien und ein ruinöser Preiskampf der Giganten.
Heute dürften die meisten der damaligen Querulanten die katastrophalen Folgen dieser
Entwicklung begriffen haben. denn Milchbauern, haben die Initiative ergriffen und eine von
verschiedenen Gruppen bekämpfte Interessengemeinschaft gegründet.
Ich persönlich halte diese Gemeinschaft für gut und wichtig, wenn dort eine nach demokratischen
Regeln orientierte Öffentlichkeitsarbeit betrieben wird. Ich muss zu meinem erstaunen feststellen,
dass sich die anfängliche Euphorie zu Gewaltakten eher zu einer vernünftigen Verhandlungstaktik
gewendet hat. Die vorhandene Bereitschaft zu Streik und Boykottmaßnahmen dürfte eher die
Vorbilder in den Studentenvereinen und Lehrergewerkschaften haben. Diese Gruppen verstehen es
vorzüglich mit derartigen Aktionen ihre Ziele zu erreichen.
Der Bauer muß aber von seinem selbst erwirtschafteten Geld leben. Darum sind
Gewaltsmassnahmen kaum auf breiter Basis durchzusetzen.
Falls aber die Wirtschaftsgewaltigen überlegen würden , was eine funktionierende Landwirtschaft
für Sie und das ganze Land bedeutet, dann müßten sie auch erkennen dass die geforderten 40 Centfür 1 Liter Milch bei 4 % Fett, gerechtfertigt und notwendig sind.
Scheinbar werden aber andere Ziele verfolgt.
( Nachzulesen in meinem Beitrag: Haben wir Bauern noch eine Zukunft? )
Die meisten Chancen für einen gerechten Milchpreis würde ich am ehesten in einer einheitlichen,europaweiten Milchpreisregelung sehen.
Dies aber werden mit Sicherheit, einige ganz Schlaue, mit aller Kraft verhindern.
Es grüßt euch herzlich Euer Neudecker
20-11-2005 13:57 kst
Milchlieferboykott
Lieber Neudecker!
Du hast in vielen Punkten recht, nur den Untergriff, dass sich manche Streikbereite, Studentenvereine und Lehrergewerkschaften zum Vorbild nehmen hättest du dir sparen können. Wann haben Lehrer zum letzten mal gestreikt und dein Satz: "diese Gruppen verstehen es vorzüglich mit ihren Aktionen ihre Ziele zu erreichen", zeigt dass du nicht sehr objektiv bist, du solltest dich dann aber auch nicht wundern, wenn dann auch die Gesamtheit der Bauern über einen Kamm geschert wird.mfg. kst.
Lieber Neudecker!
Du hast in vielen Punkten recht, nur den Untergriff, dass sich manche Streikbereite, Studentenvereine und Lehrergewerkschaften zum Vorbild nehmen hättest du dir sparen können. Wann haben Lehrer zum letzten mal gestreikt und dein Satz: "diese Gruppen verstehen es vorzüglich mit ihren Aktionen ihre Ziele zu erreichen", zeigt dass du nicht sehr objektiv bist, du solltest dich dann aber auch nicht wundern, wenn dann auch die Gesamtheit der Bauern über einen Kamm geschert wird.mfg. kst.
20-11-2005 16:11 helmar
Milchlieferboykott
Auf meine Anregung bei einer IG-Veranstaltung dass auch ein Investitionsboykott eine recht drastische Wirkung haben kann wenn er konsequent für 1-2 Jahre durchgezogen wird hat mir Halbmayr folgendes geantwortet:" Das kann man den Arbeitern nicht antun!" Bei einigen abgebauten Arbeitsplätzen in z.B. der Land maschinenindustrie möchte ich dann diejenigen hören welche immer noch Senkungen der AZ, des ÖPULs und der Lebensmittelpreise fordern, vom Tierschutz und Umweltschutz mal ganz abgesehen.....
Mfg, helmar, für mich in diesem Punkt wohl fürs erste Ende der Debatte...
Auf meine Anregung bei einer IG-Veranstaltung dass auch ein Investitionsboykott eine recht drastische Wirkung haben kann wenn er konsequent für 1-2 Jahre durchgezogen wird hat mir Halbmayr folgendes geantwortet:" Das kann man den Arbeitern nicht antun!" Bei einigen abgebauten Arbeitsplätzen in z.B. der Land maschinenindustrie möchte ich dann diejenigen hören welche immer noch Senkungen der AZ, des ÖPULs und der Lebensmittelpreise fordern, vom Tierschutz und Umweltschutz mal ganz abgesehen.....
Mfg, helmar, für mich in diesem Punkt wohl fürs erste Ende der Debatte...
20-11-2005 16:21 gfb
Milchlieferboykott
Ein sehr interessanter Beitrag über gewaltfreie Kommunikation ist auf wikipedia zu lesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation
Wäre nicht eine Mediation sinnvoll,
wenn sich alle Beteiligten zusammensetzen würden?
(Bauern, Molkereivertreter, Einkäufer im Großhandel, Medienleute, Politiker, Konsumentenvertreter, Landmaschinenindustrie etc....)
Einen Versuch wäre es wert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mediation
Mediation ist Verhandlung zwischen Konfliktparteien im Beisein eines allparteilichen Dritten (Mediator), der die Verhandlung nach einem strukturierten Ablauf leitet.
Sie dient der gütlichen Einigung zwischen den Parteien, fragt nicht nach der "Schuld", sondern danach, wie die Parteien in Zukunft miteinander umgehen wollen (lösungs- und zukunftsorientiert). Dabei entscheidet nicht der Mediator, sondern ausschließlich die Parteien, worüber sie verhandeln und wie sie ihren Konflikt lösen wollen. Die Freiwilligkeit der Parteien ist unbedingte Voraussetzung einer Mediation.
Allparteilichkeit bedeutet dabei, dass der Mediator für beide Sichtweisen der Konfliktparteien das selbe Verständnis hat, also quasi "auf beiden Seiten" steht. Ggf. wird der Mediator ein Machtgefälle zwischen den Parteien ausgleichen (z.B. das Sprachrohr der kommunikationsschwächeren Partei sein).
Der Mediator oder die Mediatorin wird keinerlei Vorschläge machen (Eigenverantwortlichkeit), sondern die Parteien durch einen besonderen Kommunikationsprozess, ein Modul, welches aus festgelegten Arbeitsschritten besteht, führen. Diese setzen sich aus 3 bis 15 Teilschritten zusammen.
Zunächst werden die Positionen (Festlegung auf eine Lösungsoption) der Parteien hinterfragt und die zu Grunde liegenden Interessen aufgedeckt. Auf der Grundlage des gegenseitigen Verstehens der Interessen entwickeln die Parteien eine Fülle von Lösungsoptionen (Brainstorming) und halten die umsetzbaren Lösungen in einer Mediationsvereinbarung fest. Dabei regeln sie möglichst konkret, wer wann was macht. So werden im Laufe der Konfliktbearbeitung aus Konflikt"gegnern" Konflikt"partner".
Mediation ist auch dann noch geeignet, wenn der Konflikt die sechste Konfliktstufe der Konflikteskalation nach Friedrich Glasl (also WIN-Lose-Ebene) erreicht hat.
Die Mediation bietet sich vor allem dann als Weg der Konfliktlösung an, wenn die Parteien gemeinsame Ziele haben (z.B. weitere Kooperation zweier Unternehmen, beiderseitige Kindeserziehung trotz Trennung, Vermeidung langwieriger Gerichtsprozesse und der Kosten, Vermeidung von Konfliktfolgekosten)
Innerhalb der psychologischen Beratung ist die Mediation eine Kommunikationsmethode mit dem Schwerpunkt Konfliktlösung. Sie ist auch unter der Bezeichnung Streitschlichtung bekannt.
Erfolgreich eingebunden in das Gerichtswesen ist die Mediation in Australien, wo es unabdingbar ist, außer bei Gewalt, Sexualverbrechen und Verbrechen mit Vermögensschäden über 200.000 austr. Dollar. In Ausnahmefällen können sogar solche Fälle mediativ behandelt werden. Der Mediator unterliegt langen und vielschichtigen Selektionsprozessen. Interviews und Beobachtung während der Ausbildung sorgen dafür, dass es im späteren Berufsleben des Mediators kaum Ausfälle gibt. Im Prinzip können alle Auseinandersetzungen mediativ geregelt werden, dazu müsste die Ausbildung allerdings eindeutig verbessert und spezialisiert werden. Genau so wichtig wie der Mediator selbst ist der so genannte Intake, der die eingehenden Fälle begutachtet, verteilt und auch aussortiert. Die Arbeit des Mediators ist stark davon abhängig, wie gut das System um ihn herum arbeitet. Dieses ist kaum in europäischen Ländern und fast gar nicht in Deutschland zu finden (Stand 2004).
Ein sehr interessanter Beitrag über gewaltfreie Kommunikation ist auf wikipedia zu lesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation
Wäre nicht eine Mediation sinnvoll,
wenn sich alle Beteiligten zusammensetzen würden?
(Bauern, Molkereivertreter, Einkäufer im Großhandel, Medienleute, Politiker, Konsumentenvertreter, Landmaschinenindustrie etc....)
Einen Versuch wäre es wert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mediation
Mediation ist Verhandlung zwischen Konfliktparteien im Beisein eines allparteilichen Dritten (Mediator), der die Verhandlung nach einem strukturierten Ablauf leitet.
Sie dient der gütlichen Einigung zwischen den Parteien, fragt nicht nach der "Schuld", sondern danach, wie die Parteien in Zukunft miteinander umgehen wollen (lösungs- und zukunftsorientiert). Dabei entscheidet nicht der Mediator, sondern ausschließlich die Parteien, worüber sie verhandeln und wie sie ihren Konflikt lösen wollen. Die Freiwilligkeit der Parteien ist unbedingte Voraussetzung einer Mediation.
Allparteilichkeit bedeutet dabei, dass der Mediator für beide Sichtweisen der Konfliktparteien das selbe Verständnis hat, also quasi "auf beiden Seiten" steht. Ggf. wird der Mediator ein Machtgefälle zwischen den Parteien ausgleichen (z.B. das Sprachrohr der kommunikationsschwächeren Partei sein).
Der Mediator oder die Mediatorin wird keinerlei Vorschläge machen (Eigenverantwortlichkeit), sondern die Parteien durch einen besonderen Kommunikationsprozess, ein Modul, welches aus festgelegten Arbeitsschritten besteht, führen. Diese setzen sich aus 3 bis 15 Teilschritten zusammen.
Zunächst werden die Positionen (Festlegung auf eine Lösungsoption) der Parteien hinterfragt und die zu Grunde liegenden Interessen aufgedeckt. Auf der Grundlage des gegenseitigen Verstehens der Interessen entwickeln die Parteien eine Fülle von Lösungsoptionen (Brainstorming) und halten die umsetzbaren Lösungen in einer Mediationsvereinbarung fest. Dabei regeln sie möglichst konkret, wer wann was macht. So werden im Laufe der Konfliktbearbeitung aus Konflikt"gegnern" Konflikt"partner".
Mediation ist auch dann noch geeignet, wenn der Konflikt die sechste Konfliktstufe der Konflikteskalation nach Friedrich Glasl (also WIN-Lose-Ebene) erreicht hat.
Die Mediation bietet sich vor allem dann als Weg der Konfliktlösung an, wenn die Parteien gemeinsame Ziele haben (z.B. weitere Kooperation zweier Unternehmen, beiderseitige Kindeserziehung trotz Trennung, Vermeidung langwieriger Gerichtsprozesse und der Kosten, Vermeidung von Konfliktfolgekosten)
Innerhalb der psychologischen Beratung ist die Mediation eine Kommunikationsmethode mit dem Schwerpunkt Konfliktlösung. Sie ist auch unter der Bezeichnung Streitschlichtung bekannt.
Erfolgreich eingebunden in das Gerichtswesen ist die Mediation in Australien, wo es unabdingbar ist, außer bei Gewalt, Sexualverbrechen und Verbrechen mit Vermögensschäden über 200.000 austr. Dollar. In Ausnahmefällen können sogar solche Fälle mediativ behandelt werden. Der Mediator unterliegt langen und vielschichtigen Selektionsprozessen. Interviews und Beobachtung während der Ausbildung sorgen dafür, dass es im späteren Berufsleben des Mediators kaum Ausfälle gibt. Im Prinzip können alle Auseinandersetzungen mediativ geregelt werden, dazu müsste die Ausbildung allerdings eindeutig verbessert und spezialisiert werden. Genau so wichtig wie der Mediator selbst ist der so genannte Intake, der die eingehenden Fälle begutachtet, verteilt und auch aussortiert. Die Arbeit des Mediators ist stark davon abhängig, wie gut das System um ihn herum arbeitet. Dieses ist kaum in europäischen Ländern und fast gar nicht in Deutschland zu finden (Stand 2004).
20-11-2005 17:00 kleegras
Milchlieferboykott
Hallo Helmar !
Ein investitionsstop würde in erster linie die gesamte Arbeiterkammer gegen uns Milchbauern mobil machen, und stell dir mal vor wenn diese,zum kaufboykott Österreichischer Lebensmittel aufrufen würden.Das wäre dann woll ein schuß nach hinten gewesen.
Daß meinte auch Halbmayer damit.
Hallo Helmar !
Ein investitionsstop würde in erster linie die gesamte Arbeiterkammer gegen uns Milchbauern mobil machen, und stell dir mal vor wenn diese,zum kaufboykott Österreichischer Lebensmittel aufrufen würden.Das wäre dann woll ein schuß nach hinten gewesen.
Daß meinte auch Halbmayer damit.
20-11-2005 17:06 loiss
Milchlieferboykott
Hi!
@gkst!
Du spriochst von der Notwendigkeit Maschinen kaufen zu müssen weil sie Prestigeobjekte darstellen. Ja, weiß ich selbst. Nur: Was stört DICH daran? Mich stört das nicht. Ich brauche die sündteuren Eisendinger in Klarlackrot nicht, daher kaufe ich sie nicht und kann billiger Produzieren, weil ich Arbeiten, die in 1 oder 2 Tagen erledigt werden können auslagere. Die freundlichen Gesten der Vertreter tangieren mich auch nicht, also hab zumindest ich kein Problem und vielleicht du acuh nicht. Die anderen sollen machinen kaufen bis sie an ihrer eigenen Eitelkeit zugrunde gehen, sollten sich aber dann nicht das maul darüber zerreissen, dass sie NUR mit einem milchpreis von 40ct über die Runden kommen.
Gruß Lois
Hi!
@gkst!
Du spriochst von der Notwendigkeit Maschinen kaufen zu müssen weil sie Prestigeobjekte darstellen. Ja, weiß ich selbst. Nur: Was stört DICH daran? Mich stört das nicht. Ich brauche die sündteuren Eisendinger in Klarlackrot nicht, daher kaufe ich sie nicht und kann billiger Produzieren, weil ich Arbeiten, die in 1 oder 2 Tagen erledigt werden können auslagere. Die freundlichen Gesten der Vertreter tangieren mich auch nicht, also hab zumindest ich kein Problem und vielleicht du acuh nicht. Die anderen sollen machinen kaufen bis sie an ihrer eigenen Eitelkeit zugrunde gehen, sollten sich aber dann nicht das maul darüber zerreissen, dass sie NUR mit einem milchpreis von 40ct über die Runden kommen.
Gruß Lois
20-11-2005 20:02 kst
Milchlieferboykott
Hallo ice!
Ich finde dein Beitrag war sehr wertvoll, aber nicht nur du sollst nachdenklich sein, wir sollten alle nachdenken...... mfg. kst
Hallo ice!
Ich finde dein Beitrag war sehr wertvoll, aber nicht nur du sollst nachdenklich sein, wir sollten alle nachdenken...... mfg. kst
20-11-2005 20:17 raps
Milchlieferboykott
Hallo loiss
Schau dir mal die Kirner Studie an, da wurde nämlich festgestellt, dass die besten Betriebe in Österreich 50 ct Produktionskosten aufweisen. Azüglich von rund 10 ct an Ausgleichszahlungen je nach Betrieb sind wir bei 40ct ab Molkerei für die besten 20%.
Die unrentablen Betriebe liegen bis zu 104 ct.
Ich weiß nicht ob du Buchhaltung machst, aber die meisten vergessen halt, dass die Afa ca 50% der Kosten ausmacht.
Man kann sie ja ziehmlich lange verstecken, aber irgendwann sind wieder Investitionen fällig. Dann ist es meist aus mit den Träumereien von 22 ct.
Außer du hast vor um 3€ Stundenlohn das Auskommen zu finden.
raps
Hallo loiss
Schau dir mal die Kirner Studie an, da wurde nämlich festgestellt, dass die besten Betriebe in Österreich 50 ct Produktionskosten aufweisen. Azüglich von rund 10 ct an Ausgleichszahlungen je nach Betrieb sind wir bei 40ct ab Molkerei für die besten 20%.
Die unrentablen Betriebe liegen bis zu 104 ct.
Ich weiß nicht ob du Buchhaltung machst, aber die meisten vergessen halt, dass die Afa ca 50% der Kosten ausmacht.
Man kann sie ja ziehmlich lange verstecken, aber irgendwann sind wieder Investitionen fällig. Dann ist es meist aus mit den Träumereien von 22 ct.
Außer du hast vor um 3€ Stundenlohn das Auskommen zu finden.
raps
20-11-2005 21:01 helmar
Milchlieferboykott
Mein lieber PEZL! So kann man die Antwort natürlich auch interpretieren!
Mfg, helmar
Mein lieber PEZL! So kann man die Antwort natürlich auch interpretieren!
Mfg, helmar
21-11-2005 18:27 katy
Milchlieferboykott
schütt weg das zeug is nix mehr wert!!!is zwar verrückt aber zeitgemäss,seids gscheit und wehrts eich gegen die gesellschaft und überlegts eich net so an bledsinn--uiuiui die gute milch--weg damit eine in odlgrubn und aus....scheisst net um und trauts eich endlich.schauts amoi wies bei de andern geht wos de ereichn-und es milchbauern hobts schiss vor wos?
schütt weg das zeug is nix mehr wert!!!is zwar verrückt aber zeitgemäss,seids gscheit und wehrts eich gegen die gesellschaft und überlegts eich net so an bledsinn--uiuiui die gute milch--weg damit eine in odlgrubn und aus....scheisst net um und trauts eich endlich.schauts amoi wies bei de andern geht wos de ereichn-und es milchbauern hobts schiss vor wos?
22-11-2005 06:23 theres
Milchlieferboykott
Hallo katy,
ich bin absolut kein Feigling und wir haben uns auf unserem Betrieb schon sehr viel getraut- um neue Wege zu gehen.
Aber morgens um 5 aufzustehen und zu melken, den Tankwechsel danach aufzudrehen, um die Milch in die Gülle zu schütten,
dafür reicht mein Mut eher nicht.
Eine Woche lang melken, wegschütten, wäscht man dann den Tank noch, oder lässt man es?
Ausserdem paperln wir mit unserer Gülle sehr viel herum, weil wir sie als Dünger brauchen- eine Woche dazu Milch- ich habe keine Ahnung, wie die zusätzliche MIlchgabe den Güllebakterien schmeckt und dann den Bodenbakterien.
Wenn wir die Milch zu Hause lassen, dann wird sie verarbeitet-
anders braucht mir mein Mann nicht zu kommen.
Und wenn es ans Verarbeiten geht, dann ist die Mithilfe der ganzen Familie gefragt.
Käse, Butter und ein grosser Teil wird angesäuert für die Kälber.
Ob sich wegen eines Milchstreikes der Preis verändert- ich hoffe es,
aber wenn ich nach Südtirol schaue, dort hat man früh erkannt, dass ohne Milch die Landschaft nicht mehr das ist - und die Bauern bekommen einen ausreichenden Preis.
Dort ist der politische Wille vorhanden und es scheint zu klappen.
Ist zwar nicht leicht durchfürbar,
aber der Gesellschaft vor Augen zu halten, wie die Landschaft aussehen würde, ohne Bewirtschaftung-
wäre vermutlich der nachhaltigere Weg.
Denn die billigen Lebensmittel können von überall hergekarrt werden,
eine intakte Landschaft gibts nicht aus der Dose.
Dass das erwirtschaftete Geld wieder in regionale Kreisläufe fliesst,
da könnte mach auch sehr gut zeigen, um welche Summen es geht.
Aber scheinbar ist ein Milchstreik gewollt und sonst nichts.
Aber leider wird übersehen, dass es nicht nur um die Milch geht, sondern auch um die Kulturlandschaft- und ich fürchte,
da ist bei uns Bauern auch sehr viel verloren gegangen.
frdl. Gr.
regi
Hallo katy,
ich bin absolut kein Feigling und wir haben uns auf unserem Betrieb schon sehr viel getraut- um neue Wege zu gehen.
Aber morgens um 5 aufzustehen und zu melken, den Tankwechsel danach aufzudrehen, um die Milch in die Gülle zu schütten,
dafür reicht mein Mut eher nicht.
Eine Woche lang melken, wegschütten, wäscht man dann den Tank noch, oder lässt man es?
Ausserdem paperln wir mit unserer Gülle sehr viel herum, weil wir sie als Dünger brauchen- eine Woche dazu Milch- ich habe keine Ahnung, wie die zusätzliche MIlchgabe den Güllebakterien schmeckt und dann den Bodenbakterien.
Wenn wir die Milch zu Hause lassen, dann wird sie verarbeitet-
anders braucht mir mein Mann nicht zu kommen.
Und wenn es ans Verarbeiten geht, dann ist die Mithilfe der ganzen Familie gefragt.
Käse, Butter und ein grosser Teil wird angesäuert für die Kälber.
Ob sich wegen eines Milchstreikes der Preis verändert- ich hoffe es,
aber wenn ich nach Südtirol schaue, dort hat man früh erkannt, dass ohne Milch die Landschaft nicht mehr das ist - und die Bauern bekommen einen ausreichenden Preis.
Dort ist der politische Wille vorhanden und es scheint zu klappen.
Ist zwar nicht leicht durchfürbar,
aber der Gesellschaft vor Augen zu halten, wie die Landschaft aussehen würde, ohne Bewirtschaftung-
wäre vermutlich der nachhaltigere Weg.
Denn die billigen Lebensmittel können von überall hergekarrt werden,
eine intakte Landschaft gibts nicht aus der Dose.
Dass das erwirtschaftete Geld wieder in regionale Kreisläufe fliesst,
da könnte mach auch sehr gut zeigen, um welche Summen es geht.
Aber scheinbar ist ein Milchstreik gewollt und sonst nichts.
Aber leider wird übersehen, dass es nicht nur um die Milch geht, sondern auch um die Kulturlandschaft- und ich fürchte,
da ist bei uns Bauern auch sehr viel verloren gegangen.
frdl. Gr.
regi
22-11-2005 07:52 raps
Milchlieferboykott
Hallo theres !!
Ich glaube nicht, dass es hier am Konsumenten liegt. Dieser wird einen höheren Milchpreis mit Sicherheit akzeptieren, wenn er verlangt wird.
Aber man kann nicht erwarten, dass sich der Konsument hinstellt um für uns Bauern einen höheren Preis durchzusetzen. Das ist und bleibt unsere Aufgabe, schade ist nur, dass hier die Molkereien unter sich und auch die Politik, die sehr genau weiß wohin dieses Dumping führen kann, nicht auf unsere Seite zu bringen sind.
Und ein Milchstreik ist nicht einfach so gewollt. Das ist und bleibt das letzte Mittel. Man darf ja nicht vergessen, dass hier auch ein enormes Risiko dahintersteckt, sollte eine solche Maßnahme schiefgehen und von unseren Berufskollegen nicht mitgetragen werden.
Dann können wir mit ziehmlicher Sicherheit bald alle zusperren.
lg
raps
Hallo theres !!
Ich glaube nicht, dass es hier am Konsumenten liegt. Dieser wird einen höheren Milchpreis mit Sicherheit akzeptieren, wenn er verlangt wird.
Aber man kann nicht erwarten, dass sich der Konsument hinstellt um für uns Bauern einen höheren Preis durchzusetzen. Das ist und bleibt unsere Aufgabe, schade ist nur, dass hier die Molkereien unter sich und auch die Politik, die sehr genau weiß wohin dieses Dumping führen kann, nicht auf unsere Seite zu bringen sind.
Und ein Milchstreik ist nicht einfach so gewollt. Das ist und bleibt das letzte Mittel. Man darf ja nicht vergessen, dass hier auch ein enormes Risiko dahintersteckt, sollte eine solche Maßnahme schiefgehen und von unseren Berufskollegen nicht mitgetragen werden.
Dann können wir mit ziehmlicher Sicherheit bald alle zusperren.
lg
raps
22-11-2005 08:54 gfb
Milchlieferboykott
www.sk-prinzip.net
Konfliktlösung ohne Machtkämpfe
Konsensieren ausführlich
Konsensieren ist für beliebig viele Personen oder Gruppen geeignet um in Konfliktsituationen diejenige Entscheidung zu finden, die unter den Beteiligten die geringste Abwehr erzeugt. Unabhängig von der Größe der teilnehmenden Gruppen und der Anzahl der Entscheidungsalternativen arbeitet das Verfahren Zeit sparend, überblickbar und wirkungsvoll.
Die wichtigsten Schritte des Konsensierens für beliebig große Gruppen sind:
* Problembeschreibung: Das Verfahren setzt voraus, dass alle Teilnehmer mit dem Problem vertraut sind und es verstanden haben.
* Entwicklung der Lösungsvorschläge: Alle Teilnehmer sind berechtigt Lösungsvorschläge für das Problem zu entwickeln und einzubringen. Dabei dürfen sie nicht durch Kritik anderer behindert werden. Die Lösungsvorschläge werden in die erste Spalte eines Formulars eingetragen.
* Diskussion der eingebrachten Lösungsvorschläge (falls gewünscht).
* Feststellen der Zustimmung: Jeder Teilnehmer kann eine vorher gemeinsam festgelegte Anzahl von Pro-Stimmen auf die vorliegenden Lösungsvorschläge verteilen. Die Pro-Stimmen werden je Lösungsvorschlag aufsummiert und neben die Vorschläge in eine eigene Spalte eingetragen.
* Feststellen der Ablehnung (Der folgende Ablauf berücksichtigt unsere neuesten Erfahrungen. Er ist einfacher als der im Buch beschriebene):
Jeder Vorschlag wird von jedem Teilnehmer durch W-Stimmen bewertet. Letztere drücken die Ablehnung des Vorschlags durch den Teilnehmer aus. Einem Vorschlag mit einer Pro-Stimme können W-Stimmen innerhalb einer Skala von 0 bis 10 zugewiesenen werden.
- 0 W-Stimmen bedeuten: keine Ablehnung.
- 10 W-Stimmen bedeuten: totale Ablehnung.
Hat ein Vorschlag mehrere Pro-Stimmen erhalten, so vervielfacht sich diese Skala entsprechend, d.h. sie reicht dann von 0 bis 10 mal die Pro-Stimmen des Vorschlags.
Beispiel: Hat ein Vorschlag 3 Pro-Stimmen erhalten, so benötigt man bis zu 3x10 W-Stimmen um ihn abzulehnen. Um Vorschläge mit vielen Pro-Stimmen abzulehnen, braucht man also mehr W-Stimmen als für solche mit wenigen.
Die vergebenen W-Stimmen werden je Teilnehmer in je eine eigene Spalte eingetragen.
* Beschränkung der W-Stimmen: Die Zahl der W-Stimmen, die ein Teilnehmer insgesamt vergeben darf, ist auf das Fünffache der Gesamtzahl aller tatsächlich vergebenen Pro-Stimmen beschränkt (das bedeutet, dass die durchschnittliche Anzahl von W-Stimmen auf einem Vorschlag je Pro-Stimme höchstens fünf betragen kann). Dadurch kann niemand alle Vorschläge maximal ablehnen. Jeder muss die Bewertung aller Vorschläge gut überlegen, um keine W-Stimmen zu vergeuden, die er bei einem anderen Vorschlag vielleicht dringend benötigen würde.
* Entscheidung: Je Vorschlag werden die W-Stimmen aller Teilnehmer zusammengezählt und durch die Zahl der Pro-Stimmen des Vorschlags dividiert. Dadurch erhält man alle "wirksamen Widerstandswerte". Der Vorschlag mit dem kleinsten wirksamen Widerstandswert gilt als konsensiert, ist also beschlossen.
Es ist jener Vorschlag, der in der ganzen Gruppe gemeinsam und unter Berücksichtigung der Pro-Stimmen die geringste Ablehnung erfährt und dadurch am wenigsten konfliktträchtig ist.
Falls mehrere Vorschläge mit demselben wirksamen Widerstandswert existieren, gilt derjenige mit den meisten Pro-Stimmen als konsensiert.
* Normierter Widerstandswert: Der wirksame Widerstandswert des konsensierten Vorschlags wird noch durch die Zahl aller Teilnehmer dividiert. Der so ermittelte normierten Widerstandswert kann höchstens fünf W-Stimmen betragen, sollte aber wesentlich tiefer liegen, um spätere Konflikte zu vermeiden. Er ist ein Maß für die Einstellung der Gruppe zum konsensierten Vorschlag und macht die Ergebnisse verschiedener Konsensierungen vergleichbar.
Wer sich die Arbeit leicht machen will, kann im Menüpunkt "Ergänzungen":"Download" Programmunterstützung kostenlos herunterladen. Das Programm führt Schritt für Schritt durch das Verfahren.
Wer auch auf der Schihütte und im Urlaub konsensieren will, für den stehen unter dem Menüpunkt "Ergänzungen": "Konsensieren in Kleingruppen" eine Version mit einfachsten Mitteln zur Verfügung.
Für eine umfassende Begründung und Diskussion des Konsensierens verweisen wir auf das Buch. Konsensieren in kritischen Situationen oder in Gruppen mit hoher Gewaltbereitschaft sollte allerdings nur von Personen durchgeführt werden, die mit den im Buch ausführlich beschriebenen Grundlagen und Ratschlägen vertraut sind. Dort werden auch die weit reichenden Auswirkungen in Gesellschaft und Politik beschrieben.
Quelle www.sk-prinzip.net
www.sk-prinzip.net
Konfliktlösung ohne Machtkämpfe
Konsensieren ausführlich
Konsensieren ist für beliebig viele Personen oder Gruppen geeignet um in Konfliktsituationen diejenige Entscheidung zu finden, die unter den Beteiligten die geringste Abwehr erzeugt. Unabhängig von der Größe der teilnehmenden Gruppen und der Anzahl der Entscheidungsalternativen arbeitet das Verfahren Zeit sparend, überblickbar und wirkungsvoll.
Die wichtigsten Schritte des Konsensierens für beliebig große Gruppen sind:
* Problembeschreibung: Das Verfahren setzt voraus, dass alle Teilnehmer mit dem Problem vertraut sind und es verstanden haben.
* Entwicklung der Lösungsvorschläge: Alle Teilnehmer sind berechtigt Lösungsvorschläge für das Problem zu entwickeln und einzubringen. Dabei dürfen sie nicht durch Kritik anderer behindert werden. Die Lösungsvorschläge werden in die erste Spalte eines Formulars eingetragen.
* Diskussion der eingebrachten Lösungsvorschläge (falls gewünscht).
* Feststellen der Zustimmung: Jeder Teilnehmer kann eine vorher gemeinsam festgelegte Anzahl von Pro-Stimmen auf die vorliegenden Lösungsvorschläge verteilen. Die Pro-Stimmen werden je Lösungsvorschlag aufsummiert und neben die Vorschläge in eine eigene Spalte eingetragen.
* Feststellen der Ablehnung (Der folgende Ablauf berücksichtigt unsere neuesten Erfahrungen. Er ist einfacher als der im Buch beschriebene):
Jeder Vorschlag wird von jedem Teilnehmer durch W-Stimmen bewertet. Letztere drücken die Ablehnung des Vorschlags durch den Teilnehmer aus. Einem Vorschlag mit einer Pro-Stimme können W-Stimmen innerhalb einer Skala von 0 bis 10 zugewiesenen werden.
- 0 W-Stimmen bedeuten: keine Ablehnung.
- 10 W-Stimmen bedeuten: totale Ablehnung.
Hat ein Vorschlag mehrere Pro-Stimmen erhalten, so vervielfacht sich diese Skala entsprechend, d.h. sie reicht dann von 0 bis 10 mal die Pro-Stimmen des Vorschlags.
Beispiel: Hat ein Vorschlag 3 Pro-Stimmen erhalten, so benötigt man bis zu 3x10 W-Stimmen um ihn abzulehnen. Um Vorschläge mit vielen Pro-Stimmen abzulehnen, braucht man also mehr W-Stimmen als für solche mit wenigen.
Die vergebenen W-Stimmen werden je Teilnehmer in je eine eigene Spalte eingetragen.
* Beschränkung der W-Stimmen: Die Zahl der W-Stimmen, die ein Teilnehmer insgesamt vergeben darf, ist auf das Fünffache der Gesamtzahl aller tatsächlich vergebenen Pro-Stimmen beschränkt (das bedeutet, dass die durchschnittliche Anzahl von W-Stimmen auf einem Vorschlag je Pro-Stimme höchstens fünf betragen kann). Dadurch kann niemand alle Vorschläge maximal ablehnen. Jeder muss die Bewertung aller Vorschläge gut überlegen, um keine W-Stimmen zu vergeuden, die er bei einem anderen Vorschlag vielleicht dringend benötigen würde.
* Entscheidung: Je Vorschlag werden die W-Stimmen aller Teilnehmer zusammengezählt und durch die Zahl der Pro-Stimmen des Vorschlags dividiert. Dadurch erhält man alle "wirksamen Widerstandswerte". Der Vorschlag mit dem kleinsten wirksamen Widerstandswert gilt als konsensiert, ist also beschlossen.
Es ist jener Vorschlag, der in der ganzen Gruppe gemeinsam und unter Berücksichtigung der Pro-Stimmen die geringste Ablehnung erfährt und dadurch am wenigsten konfliktträchtig ist.
Falls mehrere Vorschläge mit demselben wirksamen Widerstandswert existieren, gilt derjenige mit den meisten Pro-Stimmen als konsensiert.
* Normierter Widerstandswert: Der wirksame Widerstandswert des konsensierten Vorschlags wird noch durch die Zahl aller Teilnehmer dividiert. Der so ermittelte normierten Widerstandswert kann höchstens fünf W-Stimmen betragen, sollte aber wesentlich tiefer liegen, um spätere Konflikte zu vermeiden. Er ist ein Maß für die Einstellung der Gruppe zum konsensierten Vorschlag und macht die Ergebnisse verschiedener Konsensierungen vergleichbar.
Wer sich die Arbeit leicht machen will, kann im Menüpunkt "Ergänzungen":"Download" Programmunterstützung kostenlos herunterladen. Das Programm führt Schritt für Schritt durch das Verfahren.
Wer auch auf der Schihütte und im Urlaub konsensieren will, für den stehen unter dem Menüpunkt "Ergänzungen": "Konsensieren in Kleingruppen" eine Version mit einfachsten Mitteln zur Verfügung.
Für eine umfassende Begründung und Diskussion des Konsensierens verweisen wir auf das Buch. Konsensieren in kritischen Situationen oder in Gruppen mit hoher Gewaltbereitschaft sollte allerdings nur von Personen durchgeführt werden, die mit den im Buch ausführlich beschriebenen Grundlagen und Ratschlägen vertraut sind. Dort werden auch die weit reichenden Auswirkungen in Gesellschaft und Politik beschrieben.
Quelle www.sk-prinzip.net
22-11-2005 09:28 atomix
Milchlieferboykott
Hallo Leute!
Naja, so schlecht steht es mit der Wirtschaftlichkeit der Milchbetriebe ja dann auch wieder nicht. Man muss sich halt auf das Wesentliche (sprich: Milchproduktion) konzentrieren. Dazu zählt sicher nicht der neue Schlepper um 50.000 €., die Rundballenpresse oder der Silierwagen etc. den viele "große" Milchbauern mit 100000 kg Quote so notwendig "brauchen". Ich kann über solche "Großbauern" eigentlich nur mit Bedauern lachen, auch wenn sie auf mich - mit dem inzwischen schwächsten und fast ältesten Schlepper im Dorf - "herunterschauen". Und es sind sehr oft auch genau jene Bauern, die ständig darüber jammern, dass nichts herausschaut und nach der Reihe ihre Quote verkaufen und auf was "Besseres", wie Mutterkuhhaltung umstellen. Die glauben wirklich, dass man dabei mehr Geld verdienen kann. Also irgendwas läuft hier schief?
Ich hab mir schon vor Jahren konkrete Ziele gesetzt, die zuerst auch von meinen Eltern ungläubig zur Kenntnis genommen wurden, aber ich habe diese Ziele bis jetzt noch immer erreicht - und das ist wirklich ein sehr gutes Gefühl. Mit der Grundeinstellung - ständig besser zu werden, den Gewinn zu optimieren und das alles bei einer moderaten Arbeitsbelastung - bin ich inzwischen wirklich sehr weit gekommen. Und ich bin ein begeisterter Milchbauer geworden! Ich als Buchführungsbetrieb bin drauf gekommen, dass man mit der Milchproduktion richtig Geld verdienen kann - ich liefere an eine stinknormale Molkerei und habe drei Viertel meiner derzeitigen Quote von 150000 kg in den letzten 7 Jahren zu einem normalen Marktpreis zugekauft - und meine Familie nimmt es erfreut zur Kenntnis. Mit richtig Geld verdienen meine ich einen Stundenlohn zwischen 15 und 20 € netto und einem Gewinn von 35.000 Euro. Wohlgemerkt bin ich kein Großbetrieb und verdiene mein Geld zu 65 % aus Milchverkauf, 15 % aus Zuchtviehverkauf bzw. sonstiges und 20 % aus Förderungen.
Könnt ihr mir nun glauben, dass ich absolut kein Problem mit dem derzeitigen Milchpreis habe!
Übrigens gibt es nun schon seit 2 Jahren ein sog. Milchprämie, die gar nicht so wenig ausmacht, und als Preisausgleich für den sinkenden Milchpreis dienen soll. Nur habe ich eigentlich keine sinkenden Milchpreise feststellen können, weshalb ich wieder einige Tausender mehr verdiene - ist doch toll, oder? - Aber das betrifft doch alle Milchbauern gleich.
Ich bin mir sicher, dass ich kein Einzelfall bin und ich weiß einige, die machen mit 250000 kg Quote über 50000 Euro Gewinn (einer hat mit 450000 kg gar 100000 Euro). Eines ist jedoch klar, der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Effizienz der Milchproduktion und der Gewinnoptimierung. Die Begeisterung und die Freude an der Landwirtschaft komm dann ganz alleine.
MFG
Atomix
Hallo Leute!
Naja, so schlecht steht es mit der Wirtschaftlichkeit der Milchbetriebe ja dann auch wieder nicht. Man muss sich halt auf das Wesentliche (sprich: Milchproduktion) konzentrieren. Dazu zählt sicher nicht der neue Schlepper um 50.000 €., die Rundballenpresse oder der Silierwagen etc. den viele "große" Milchbauern mit 100000 kg Quote so notwendig "brauchen". Ich kann über solche "Großbauern" eigentlich nur mit Bedauern lachen, auch wenn sie auf mich - mit dem inzwischen schwächsten und fast ältesten Schlepper im Dorf - "herunterschauen". Und es sind sehr oft auch genau jene Bauern, die ständig darüber jammern, dass nichts herausschaut und nach der Reihe ihre Quote verkaufen und auf was "Besseres", wie Mutterkuhhaltung umstellen. Die glauben wirklich, dass man dabei mehr Geld verdienen kann. Also irgendwas läuft hier schief?
Ich hab mir schon vor Jahren konkrete Ziele gesetzt, die zuerst auch von meinen Eltern ungläubig zur Kenntnis genommen wurden, aber ich habe diese Ziele bis jetzt noch immer erreicht - und das ist wirklich ein sehr gutes Gefühl. Mit der Grundeinstellung - ständig besser zu werden, den Gewinn zu optimieren und das alles bei einer moderaten Arbeitsbelastung - bin ich inzwischen wirklich sehr weit gekommen. Und ich bin ein begeisterter Milchbauer geworden! Ich als Buchführungsbetrieb bin drauf gekommen, dass man mit der Milchproduktion richtig Geld verdienen kann - ich liefere an eine stinknormale Molkerei und habe drei Viertel meiner derzeitigen Quote von 150000 kg in den letzten 7 Jahren zu einem normalen Marktpreis zugekauft - und meine Familie nimmt es erfreut zur Kenntnis. Mit richtig Geld verdienen meine ich einen Stundenlohn zwischen 15 und 20 € netto und einem Gewinn von 35.000 Euro. Wohlgemerkt bin ich kein Großbetrieb und verdiene mein Geld zu 65 % aus Milchverkauf, 15 % aus Zuchtviehverkauf bzw. sonstiges und 20 % aus Förderungen.
Könnt ihr mir nun glauben, dass ich absolut kein Problem mit dem derzeitigen Milchpreis habe!
Übrigens gibt es nun schon seit 2 Jahren ein sog. Milchprämie, die gar nicht so wenig ausmacht, und als Preisausgleich für den sinkenden Milchpreis dienen soll. Nur habe ich eigentlich keine sinkenden Milchpreise feststellen können, weshalb ich wieder einige Tausender mehr verdiene - ist doch toll, oder? - Aber das betrifft doch alle Milchbauern gleich.
Ich bin mir sicher, dass ich kein Einzelfall bin und ich weiß einige, die machen mit 250000 kg Quote über 50000 Euro Gewinn (einer hat mit 450000 kg gar 100000 Euro). Eines ist jedoch klar, der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Effizienz der Milchproduktion und der Gewinnoptimierung. Die Begeisterung und die Freude an der Landwirtschaft komm dann ganz alleine.
MFG
Atomix
22-11-2005 10:10 beatl
Milchlieferboykott
Hallo Atomix!
Dein Beitrag hat mich neugierig gemacht. Ich bin genau deiner Meinung bezüglich der Jammerer usw.. Ich hätte allerdings ein paar Fragen:
1. Seit wann bist du ein Buchführungsbetrieb?
2. Hast du nur aufgrund der Buchführungsergebnisse deine Entscheidungen getroffen?
3. Welchen Stalldurchschnitt hast du?
4. vielleicht ein paar Tipps wie du auf dieses tolle Ergebniss kommst?
mfg
beatl
Hallo Atomix!
Dein Beitrag hat mich neugierig gemacht. Ich bin genau deiner Meinung bezüglich der Jammerer usw.. Ich hätte allerdings ein paar Fragen:
1. Seit wann bist du ein Buchführungsbetrieb?
2. Hast du nur aufgrund der Buchführungsergebnisse deine Entscheidungen getroffen?
3. Welchen Stalldurchschnitt hast du?
4. vielleicht ein paar Tipps wie du auf dieses tolle Ergebniss kommst?
mfg
beatl
22-11-2005 10:37 raps
Milchlieferboykott
Hallo Atomix,
die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes wird sehr stark geprägt von der Abschreibung von Maschinen und Gebäuden.
Wert zurückhaltend investiert kann seine Kosten enorm senken (mach ich auch seit mehreren Jahren).
Mach auch schon seit 1992 Buchhaltung, würde mich interessiern, mit welchen Werten du in der Afa arbeitest.
mfg raps
Hallo Atomix,
die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes wird sehr stark geprägt von der Abschreibung von Maschinen und Gebäuden.
Wert zurückhaltend investiert kann seine Kosten enorm senken (mach ich auch seit mehreren Jahren).
Mach auch schon seit 1992 Buchhaltung, würde mich interessiern, mit welchen Werten du in der Afa arbeitest.
mfg raps
22-11-2005 11:17 naturbauer
Milchlieferboykott
Lieber stb, ich finde es keineswegs unanständig wenn jemand sein Kontingent zum Marktpreis verkaufen kann. Wer die Möglichkeit, dass er sein Kontingent zum Preis verkaufen, den man als normaler Milchviehbetrieb niemals zahlen kann, der wäre echt dumm. (Du weißt ja selber am besten wieviel ein normaler Haupterwerbsbetrieb bezahlen kann, es eben sich wirtschaftlich rechnet) Ob du es als feindselig oder nicht feindselig betrachtest ist mir egal, denn ich bin folgender Auffassung: Wer vom jetzigen Milchpreis nicht überleben muss, aber glaubt, dass es so einfach ist einen höheren durchzusetzen, der muss zuerst selber was auf die Beine stellen in punkto höhere Auszahlungspreise.
Ist dir der gesamte Komplex bekannt, bzw. bewußt was da alles dran hängt? Die Milchprodukte die im Regal stehen, müssen zuerst einmal einen Erlös bringen. Es stehen in den meisten Discountern aber auch Ausländische Produkte im Regal, von denen zwar behauptet wird, dass die Qualität die gleiche ist, aber eben um ein gutes oft billiger. Der Verbraucher langt lieber auf ein billigeres Produkt hin, dass die gleiche (angeblich) Qualität hat.
Warst du jemals bei Verhandlungen dabei, wenn man seine Milch und Milchprodukte anbietet? Wieviel derartige Verhandlungen hast du selber mitgemacht? Kennst du das Gefühl, wenn du nur ein Stadist bist bei solchen Vehrhandlungen?
Was sagst du zu folgender Angelegenheit: Der Weihenstephaner Rohstoffeinkäufer sagt in so einer Situation. Hier in Weihenstephan kommt die Milch aus Salzburg für 28,80 Cent an, (der Tankzug steht gerade unten beim abladen) wir haben uns um nichts weiter zu kümmern. Eure müssen wir zuerst sammeln, dann müssen wir noch mehr ausbezahlen, als die MIlch uns aus Österreich kostet. Die Österreicher bekommen aber in etwa den selben Preis ausbezahlt wie wir hier. Irgend jemand muss den Rest bezahlen, usw. usf.. Vielleicht verstehst du mich jetzt besser, wenn ich hier deine Meinung lese, aus der ich wiederum meine Meinung bilde. Wer keine Milch mehr liefert, der braucht auch keinen Milchliefervertrag mehr aushandeln.
Wäre dies so leicht. dann hätten die IG´s und BDM´s längst alles in der Hand.
Zum Thema meine Zeit zu vergeuden, anstatt mich um einen bessren Preis zu bemühen, lass dir gesagt sein, dass ich schon genug Feindschaften habe, weil ich auch in anderen Bereichen was unbedingtes durchgesetzt habe. (Forstwegbau, Wasserversorgung)
PS: Vielleicht bin ich schon zu alt und zu grantlert, dass ich bei diesem Thema deine Meinung nicht akzeptiere, zumal du davon nicht mehr betroffen bist und meinst es liegt an uns selber. Bis wir wieder die Macht über unsere Produkte haben vergeht noch Zeit. Danke, der Naturbauer
Lieber stb, ich finde es keineswegs unanständig wenn jemand sein Kontingent zum Marktpreis verkaufen kann. Wer die Möglichkeit, dass er sein Kontingent zum Preis verkaufen, den man als normaler Milchviehbetrieb niemals zahlen kann, der wäre echt dumm. (Du weißt ja selber am besten wieviel ein normaler Haupterwerbsbetrieb bezahlen kann, es eben sich wirtschaftlich rechnet) Ob du es als feindselig oder nicht feindselig betrachtest ist mir egal, denn ich bin folgender Auffassung: Wer vom jetzigen Milchpreis nicht überleben muss, aber glaubt, dass es so einfach ist einen höheren durchzusetzen, der muss zuerst selber was auf die Beine stellen in punkto höhere Auszahlungspreise.
Ist dir der gesamte Komplex bekannt, bzw. bewußt was da alles dran hängt? Die Milchprodukte die im Regal stehen, müssen zuerst einmal einen Erlös bringen. Es stehen in den meisten Discountern aber auch Ausländische Produkte im Regal, von denen zwar behauptet wird, dass die Qualität die gleiche ist, aber eben um ein gutes oft billiger. Der Verbraucher langt lieber auf ein billigeres Produkt hin, dass die gleiche (angeblich) Qualität hat.
Warst du jemals bei Verhandlungen dabei, wenn man seine Milch und Milchprodukte anbietet? Wieviel derartige Verhandlungen hast du selber mitgemacht? Kennst du das Gefühl, wenn du nur ein Stadist bist bei solchen Vehrhandlungen?
Was sagst du zu folgender Angelegenheit: Der Weihenstephaner Rohstoffeinkäufer sagt in so einer Situation. Hier in Weihenstephan kommt die Milch aus Salzburg für 28,80 Cent an, (der Tankzug steht gerade unten beim abladen) wir haben uns um nichts weiter zu kümmern. Eure müssen wir zuerst sammeln, dann müssen wir noch mehr ausbezahlen, als die MIlch uns aus Österreich kostet. Die Österreicher bekommen aber in etwa den selben Preis ausbezahlt wie wir hier. Irgend jemand muss den Rest bezahlen, usw. usf.. Vielleicht verstehst du mich jetzt besser, wenn ich hier deine Meinung lese, aus der ich wiederum meine Meinung bilde. Wer keine Milch mehr liefert, der braucht auch keinen Milchliefervertrag mehr aushandeln.
Wäre dies so leicht. dann hätten die IG´s und BDM´s längst alles in der Hand.
Zum Thema meine Zeit zu vergeuden, anstatt mich um einen bessren Preis zu bemühen, lass dir gesagt sein, dass ich schon genug Feindschaften habe, weil ich auch in anderen Bereichen was unbedingtes durchgesetzt habe. (Forstwegbau, Wasserversorgung)
PS: Vielleicht bin ich schon zu alt und zu grantlert, dass ich bei diesem Thema deine Meinung nicht akzeptiere, zumal du davon nicht mehr betroffen bist und meinst es liegt an uns selber. Bis wir wieder die Macht über unsere Produkte haben vergeht noch Zeit. Danke, der Naturbauer
22-11-2005 11:26 atomix
Milchlieferboykott
Hallo!
Zu den Fragen:
1. Buchführung erst seit 2 Jahren; vorher 6 Jahre Einnahmen/Ausgaben-Rechnung
2. Entscheidungen hauptsächlich aufgrund der Aufzeichnungen
3. Durchschnitt letzte 4 Jahre über 11000 kg mit HF
4. Einnahmen: Soviel Milch wie möglich je Kuh anliefern und nicht verfüttern; hohe Lebensleistung anstreben; Tierhaltung optimieren; Bewusstsein - als Milchbauer verdiene ich mein Geld mit der Kuh und muss daher auf sie schauen und ihr Freude machen - "Glückliche Kühe machen glückliche Bauern!"
Ausgaben: teure Maschinen auslagern (MR o. LU); notwendige günstige Maschinen evtl. gebraucht anschaffen und so verwenden, dass eine lange Nutzungsdauer möglich ist; Stallbau entsprechend der vorhandenen Fläche und Arbeitskraft und auf günstige Baukosten achten; den Kostenschwerpunkt auf jene Dinge legen, die jeden Tag etwas bringen - Kuhkomfort, Melk- und Fütterungskomfort!; außerdem muss mir vor dem Stallbau klar sein, dass ich so und so viel quote zukaufen muss, um die vorhandenen Kapazitäten ausnutzen zu können; nicht ausgenutzte Ställe sind kaum rentabel; Kraftfutterkosten optimieren - leistungsgerechte Zuteilung; nur hochwertiges Grundfutter (jährliche Grundfutteruntersuchung notwendig!) ernten - spart Kraftfutter!
etc.
Grundsatz: Weiterbildung ist durch nichts zu ersetzen; offen sein für Neues; wenn ich am Betrieb irgend eine Tätigkeit ausübe, muss ich wissen warum ich genau das jetzt so mache!
AfA
- Milchquote bis 2014/15
- Stall 25 Jahre
- Maschinen 15 - 30 Jahre (habe welche, die sind über 40 Jahre)
MFG
Atomix
Hallo!
Zu den Fragen:
1. Buchführung erst seit 2 Jahren; vorher 6 Jahre Einnahmen/Ausgaben-Rechnung
2. Entscheidungen hauptsächlich aufgrund der Aufzeichnungen
3. Durchschnitt letzte 4 Jahre über 11000 kg mit HF
4. Einnahmen: Soviel Milch wie möglich je Kuh anliefern und nicht verfüttern; hohe Lebensleistung anstreben; Tierhaltung optimieren; Bewusstsein - als Milchbauer verdiene ich mein Geld mit der Kuh und muss daher auf sie schauen und ihr Freude machen - "Glückliche Kühe machen glückliche Bauern!"
Ausgaben: teure Maschinen auslagern (MR o. LU); notwendige günstige Maschinen evtl. gebraucht anschaffen und so verwenden, dass eine lange Nutzungsdauer möglich ist; Stallbau entsprechend der vorhandenen Fläche und Arbeitskraft und auf günstige Baukosten achten; den Kostenschwerpunkt auf jene Dinge legen, die jeden Tag etwas bringen - Kuhkomfort, Melk- und Fütterungskomfort!; außerdem muss mir vor dem Stallbau klar sein, dass ich so und so viel quote zukaufen muss, um die vorhandenen Kapazitäten ausnutzen zu können; nicht ausgenutzte Ställe sind kaum rentabel; Kraftfutterkosten optimieren - leistungsgerechte Zuteilung; nur hochwertiges Grundfutter (jährliche Grundfutteruntersuchung notwendig!) ernten - spart Kraftfutter!
etc.
Grundsatz: Weiterbildung ist durch nichts zu ersetzen; offen sein für Neues; wenn ich am Betrieb irgend eine Tätigkeit ausübe, muss ich wissen warum ich genau das jetzt so mache!
AfA
- Milchquote bis 2014/15
- Stall 25 Jahre
- Maschinen 15 - 30 Jahre (habe welche, die sind über 40 Jahre)
MFG
Atomix
22-11-2005 12:07 beatl
Milchlieferboykott
Hallo Atomix!
Ich bin nach wie vor begeistert. Ich bin ein zukünftiger Hofübernehmer und stehe demnächst auch vor der Entscheidung: Was tun mit dem Betrieb?
Da sind solche Beiträge wie deiner wirklich goldes Wert. Sonst hört man immer nur eine Jammerei und überlegt sich warum sollte ich mir das antun? Andererseits ist die Freude an der Landwirtschaft vorhanden und am liebsten wäre mir die Fortführung als Milchviehbetrieb.
Gerade deshalb ergeben sich für mich auch immer neue Fragen:
Wie sieht bei dir das Grundfutter aus? (Komponenten?)
Welche Arbeiten lagerst du wirklich aus?
Bei Silage etc. bin ich eher der Meinung, dass ich nur dann die höchst mögliche Qualität erziele, wenn ich selbst siliere. Der Maschinenring ist hier bei uns nicht so schlagkräftig, dass der optimale Zeitpunkt erwischt wird.
Wie viele Stunden verbringst du durschnittlich im Stall? Hast du vielleicht Aufzeichnungen über die Kraftfuttereffizienz?
Ich bin derzeit beim Milchvieharbeitskreis dabei, und da haben wir gerade die Auswertung für das letzte Jahr (Okt.- Sept.). Da ich bei der Kraftfuttereffizienz doch sehr schlecht aussteige, bin ich auch hier auf der Suche nach einer Lösung. War haben ca. 125000 kg mit FL durchschnittlich 8.500 kg.
Wäre für Ratschläge und Diskussionsmöglichkeit mit dir sehr interessiert. mail: albert.glettler@aon.at
Hallo Atomix!
Ich bin nach wie vor begeistert. Ich bin ein zukünftiger Hofübernehmer und stehe demnächst auch vor der Entscheidung: Was tun mit dem Betrieb?
Da sind solche Beiträge wie deiner wirklich goldes Wert. Sonst hört man immer nur eine Jammerei und überlegt sich warum sollte ich mir das antun? Andererseits ist die Freude an der Landwirtschaft vorhanden und am liebsten wäre mir die Fortführung als Milchviehbetrieb.
Gerade deshalb ergeben sich für mich auch immer neue Fragen:
Wie sieht bei dir das Grundfutter aus? (Komponenten?)
Welche Arbeiten lagerst du wirklich aus?
Bei Silage etc. bin ich eher der Meinung, dass ich nur dann die höchst mögliche Qualität erziele, wenn ich selbst siliere. Der Maschinenring ist hier bei uns nicht so schlagkräftig, dass der optimale Zeitpunkt erwischt wird.
Wie viele Stunden verbringst du durschnittlich im Stall? Hast du vielleicht Aufzeichnungen über die Kraftfuttereffizienz?
Ich bin derzeit beim Milchvieharbeitskreis dabei, und da haben wir gerade die Auswertung für das letzte Jahr (Okt.- Sept.). Da ich bei der Kraftfuttereffizienz doch sehr schlecht aussteige, bin ich auch hier auf der Suche nach einer Lösung. War haben ca. 125000 kg mit FL durchschnittlich 8.500 kg.
Wäre für Ratschläge und Diskussionsmöglichkeit mit dir sehr interessiert. mail: albert.glettler@aon.at
22-11-2005 12:42 beatl
Milchlieferboykott
....noch zusätzlich zum vorigen Beitrag würde mich auch interessieren wie bei dir die Rationsgestaltung im konkreten aussieht.
mfg
beatl
....noch zusätzlich zum vorigen Beitrag würde mich auch interessieren wie bei dir die Rationsgestaltung im konkreten aussieht.
mfg
beatl
23-11-2005 08:16 helmar
Milchlieferboykott
..eine kleine Bemerkung zum Raunzen und Jammern: je mehr einer "Zukunftsbetrieb= viel investiert hat, viel gepachtet usw. umso weniger geht sichs aus, und manchen wäre es am liebsten sie könnten "streiken und demonstrieren" lassen damit sie selber liefern können......haben das die Streikbefürworter auch schon mal in Betracht gezogen?
Mfg, helmar
..eine kleine Bemerkung zum Raunzen und Jammern: je mehr einer "Zukunftsbetrieb= viel investiert hat, viel gepachtet usw. umso weniger geht sichs aus, und manchen wäre es am liebsten sie könnten "streiken und demonstrieren" lassen damit sie selber liefern können......haben das die Streikbefürworter auch schon mal in Betracht gezogen?
Mfg, helmar
23-11-2005 10:44 naturbauer
Milchlieferboykott
Ja auch ich vertrete diese Ansicht. Oder warum soll ein 500.000er Kontingentler auch nur 1000 Euro bezahlen als Streiksicherheit wie ein 70.000er?
Ja auch ich vertrete diese Ansicht. Oder warum soll ein 500.000er Kontingentler auch nur 1000 Euro bezahlen als Streiksicherheit wie ein 70.000er?
23-11-2005 11:27 theres
Milchlieferboykott
Hallo Helmar,
danke für deinen Beitrag. Aber sind wir nicht eine Minderheit, die veröffentlichte Meinung geht von anderen Annahmen aus.
Nur Wachstum ist die Devise-
wie die Bauern und Bäuerinnen damit klarkommen, dafür interessiert sich niemand.
Deinen Vorschlag finde ich eine gute Idee, die kleineren Betriebe für einen höheren Milchpreis demonstrieren und streiken lassen, während die grösseren Betriebe sich auf ihren Betrieb konzentrieren können. :-)))
frdl. Gr.
regi
Hallo Helmar,
danke für deinen Beitrag. Aber sind wir nicht eine Minderheit, die veröffentlichte Meinung geht von anderen Annahmen aus.
Nur Wachstum ist die Devise-
wie die Bauern und Bäuerinnen damit klarkommen, dafür interessiert sich niemand.
Deinen Vorschlag finde ich eine gute Idee, die kleineren Betriebe für einen höheren Milchpreis demonstrieren und streiken lassen, während die grösseren Betriebe sich auf ihren Betrieb konzentrieren können. :-)))
frdl. Gr.
regi
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