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Berglandwirtschaft
Griaß eich!
Ich bin Schüler einer Landwirtschaftsschule und da ich nach Abschluss unbedingt eine Berglandwirtschaft bewirtschaften möchte, habe ich letzten Sommer 4 Wochen auf einem Bergbauernhof gearbeitet (Praktikum von der Schule aus) und heuer werdens 14 Wochen sein (ebenfalls Praktikum von der Schule aus).
Und an alle Berlandwirte hier im Forum:
Mein Chef/Betriebsleiter/Landwirt hat zu mir gesagt, dass so viele Junge leute die Höfe nicht übernehmen wollen? Ich weiß, dass das derzeit überall der fall ist, jedoch sagte er mir, dass so ziemlich alle Höfe bald leerstehen werden.
Da frag ich mich, stimmt das?
Ist es wegen den erschwerten Bedingungen, was Futterernte (Silage, Heu) und Holzernte betrifft, oder ist es trotzdem wegen der öfters kleineren Größe eines Betriebes, oder..wie es auch viele sagen, wegen der Abgeschiedenheid (sehe ich persönlich nicht so).
Oder sin es einfach die Gründe, wie überall anders auch, dass man nicht mehr genug Geld verdient?
Für mich persönlich trifft das alles nicht zu, nur einzig das Geldproblem lässt nachdenken, glaubt nicht, dass ich keine Ahnung hätte, wie schwer es teilweise ist, dass Futter aufn Heuboden zu bringen.
Würd mich über Antworten freuen
Schein Tog nu und liabe Grüße
Julian
Berglandwirtschaft
hallo
mal eine grundsatzfrage
wo beginnt oder besser gefragt
ab wann kann man sich als bergbauernhof bezeichnen ?
in unserem bezirks gibs keinen einzigen der nicht im berghöfekataster ist
grundsätzlich muß man überall arbeiten um es zu etwas zu bringen
egal ob bauer arbeiter oder angestellter
die finanzielle abhängigkeit von den ausgleichszahlungen kann aber sehr am nervenkostüm kratzen
ob man will oder nicht
ohne diese gelder hät ich am jahresende keine positive bilanz
lg
ps ... 366 katasterpunkte sind mein rucksackl
Berglandwirtschaft
Ok tschuldigung, ich mein Höfe ab einer BHK-Gruppe von 3- 4.
Also betriebe, mit einer hohen bis extremen Erschwernis.
Ich denke man kann unterschieden, zwischen Bergbauern die BHK 1-2 sind (Mühlviertel) und Höfe die BHK 3-4 sind (Salzburg,Tirol,..)
Die Frage ist an jene Höfe gerichtet, die sich im Bereich 3-4 befinden, da diese Aussage auch hauptsächlich nur auf solche zutifft.
Berglandwirtschaft
Hallo,
ich weis nicht genau wie dass bei euch so ist, aber bei uns in Südtirol sind die Probleme mit dem Verdienst am größten, es gibt keinen richtigen Bergbauer der noch von der LW und Subventionen alleine leben kann.
Sie gehen alle einem Beruf nach oder haben UaB. Und da wird es dann von dem Arbeitsaufwand doch sehr viel.
Ein Problem ist auch dass die Bevölkerung den Bauern gegenüber immer mehr Neid aufbaut. Des Bauern hobs leicht. Aber dass diese Bauern nicht 40h die Woche arbeiten sondern einiges mehr wird nicht gesehen
Berglandwirtschaft
Ich dachte die Klasseneinteilung der Bergbauernzone gibts nicht mehr sondern nur mehr sogenannte Berghöfekataster Punkte (BHK - Punkte)?
Meine Meinung ("gfrette" mit 75 Punkten von 550 möglichen herum)
Berglandwirtschaft
Hallo Julian.
ein Bergbauernhof ist etwas für "wilde" Männer. Wenn du "Geld machen" willst, ist das kein Job für dich. Wenn du aber etwas schaffen willst... einen schönen Wald, der gutes Holz abwirft.. bzw. wüchsige Wiesen, welche dein Vieh gut ernährt bzw... gesundes Vieh. Du dir selbst nichts beweisen musst. Wenn der Hof "klein" ist auch eine Nebenarbeit (Holzakkordant, Nebenerwerb) angehst, dann wirst du deinen Weg finden.
Aber auch das ist Berglandwirtschaft: Wenn beim mähen mit dem Motormäher im Hang, beinahe das Gerät auf dich kippt, weil du ihm nicht mehr halten kannst. Oder wenn dein Vorgänger sich mehrmals mit dem Traktor überschlug, zwar überlebt hat, aber Jahre später daran verschied. Also sei dir "klar" worauf du dich einlässt.
Berglandwirtschaft
Ja, zuerst muss eh ein Hof her.
Ich seh mich als Landschaftspfleger und will und wollte nie einen großen unüberschaubren Betrieb.
Für mich ham de Berge einfach was und..auch wenns blöd klingt...ist das für mich eine gewisse Herausforderung, dass mit dem Umkippen, habe ich persönlich schon einmal erlebt.
Wenn als Nebenerwerb geführt, würde ich gerne bei einem Sagla oder Bundesforste arbeiten, jedoch ist die berglandwirtschaft seit ich 8 jahre alt bin ein sehnlichster wunsch und auch durch viele Arbeiten, die ich erledigt habe..auf solchen Betrieben, hat sich daran nichts geändert
Berglandwirtschaft
@Nuss:
Ja da hast du recht, aber die BHK-Punkte kannst du dann noch in BHK-Gruppen einteilen.
@Indianer
Noch was...ich werde auch in den nächsten 2 Jahren meiner Schule noch viel Erfahrung sammeln, werde noch ein paar Kurse besuchen und hoffentlich als Zivildiener auf einem Bergbauernhof arbeiten können.
Denn Erfahrung ist die Anzahl der gemachten Fehler und einige Fehler sind mir beim Bewirtschaften schon passiert, jedoch habe ich daraus gelernt
Berglandwirtschaft
gut das es noch so junge leute gibt,ist ja recht selten,zum beruf ist zu sagen ist nicht leicht aber trotzdem ist man sein eigener herr und man kann vieles selbst entscheiden,reich wirst dabei sicher nicht aber was ist schon reichtum,reich ist einer der zufrieden sein kann und nicht immer nach mehr strebt,sondern das leben geniesen kann,das können heut nicht mehr viele,ich versuchs und bin recht zufrieden damit und belächle andere die sich vor stress selbst nicht mehr kennen,also mach was gutes draus und behalte deine ziele du wirst es schaffen.....!!!!
Berglandwirtschaft
Hallo Julian !
Gratuliere zu deiner Sicht der Dinge. Mit solchen Ideen wirst Du sicher deinen Weg machen. Kann mich regchr nur anschliessen, gut dass es noch so junge Leute mit einer solchen Einstellung gibt.
Es tut so ein Forumsbeitrag wirklich gut, nach den vielen egoistischen Beiträgen die nur so von viel Schwachsinn geprägt sind.
mfg Kreszenz
Berglandwirtschaft
Vielen dank, dass ihr mir solchen Mut macht.
@reqchr:
Reichtum..auch wenn das jetzt viell. blöd klingt ist eine Arbeit, die Spaß und Freude bereitet und Zusammenhalt in Form einer Familie, Geld zum Leben braucht man immer, aber viel Geld ist für MICH kein reichtum.
Und genau das ist es, was mir so gefällt, ich kann im Bereich der Möglichkeiten (Gesetze, Vorschriften), alles machen was ich will...mit meinem Grund und man kann da so viel rausholen, nur ein kleiner Prozentteil der österr. Bevölkerung ist in der glücklichen Lage viel Grund zu besitzen.
Schein Nochmittog nu
Julian
Berglandwirtschaft
Servus Julian,
super einstellung gratuliere dir. wenn man etwas will kann man es auch . ich hab auch ohne hof angefangen und habe heute einen kleinen bergbauern hof mit eigener milchverarbeitung und kann davon leben und sogar eine familie ernähren . reich werde ich sicher nie aber das war auch noch nie mein ziel. ich wünsche dir dass du deine ziele erreichst und den mut nicht verlierst mit so vielen unzufriedenen hier bei landwirt.com. manchmal sieht es hier fast so aus ob nur die unzufriedensten bauern hier etwas schreiben wollen (vielleicht sind die andern die es zu etwas bringen wollen halt an der arbeit, statt am schreiben und jammern) so ich muss jetzt auch wieder an die arbeit sonst bring ich es auch zu nichts und muss anschliessend noch mehr schreiben. ;=)
Berglandwirtschaft
Servus Erwin,
Danke für die Antwort, daugt ma voll..es gibt doch noch viele zufriedene Landwirte.
Gefällt mir, mit deiner Milchverarbeitung, würde das auch gerne machen, will auch keine Rassen wie Fleckvieh, sondern möchte später Tux Zillertaler haben (NIX gegen Fleckvieh und Schwarz-bunt).
Hauptsächlich würde ich gerne von der Holzarbeit leben, da ich jedoch die Futterernte und die Arbeit mit Tieren so gern mag, möchte ich auch gerne Tiere auf meinem Hof.
Silageernte und Heuernte in de Berg war für mich einer der Highlights, mehr Highlights erfahre ich HOFFENTLICH dieses Jahr, wenn ich 14 Wochen arbeite, da gibts dann im Holz was zu tun, dass schöne an der Landwirtschaft, es gibt immer was zu tun und wenn man mal nicht so viel machen will, hat man Zeit für die Familie.
Es ist zwar nur ein Traum den ich habe, aber ich arbeite daran und ich lebe nach dem Motto:
Lebe deinen Traum
und was ganz wichtig für mich ist, dass ich am morgen aufstehn kann und ich glücklich bin, was bei mir immer der Fall ist...lachen ist angeblich gsund
;)
Wünsch allen an schein obnd und moihzeit fois zan jausna is
Julian
Berglandwirtschaft
das glaube ich nicht da wir jetzt auch selber nurmehr so 24 hektar haben aber trotzdem weitermachen wenn auch nurmehr als nebenerwerb
Berglandwirtschaft
Hallo!
Freut mich, dass es noch junge Leute gibt, die gerne und freiwillig (Berg)Landwirt werden wollen.
Was ich so beobachtet habe: Viele junge Menschen aus Bauernfamilien wollen "bloß weg", weil sie einfach gesehen haben, dass andere Berufsgruppen mehr Geld und Freizeit, mehr Prestige, weniger anstrengende Arbeit, ... haben. Im Gegensatz wollen immer mehr "außenstehende" Leute gern eine (kleine) Landwirtschaft zum Selbstversorgen, um in der Natur zu sein, Tiere halten zu können, usw.
Meinen Erfahrungen nach haben immer die Bauern einen Hofnachfolger, die selbst gerne ihre Arbeit tun und offen für Neues sind.
Manche Landwirte wurden ja früher zur Hofübernahme "gezwungen" und hatten deshalb nie Freude daran. Diese sind auch nicht gerade die Innovativsten und halten sich einfach an die Traditionen, die ihnen die Vorgängergeneration eingebleut hat, auch wenn diese Gepflogenheiten heute nicht immer mehr zeitgemäß sind. Da wundert es mich dann nicht, dass die Kinder nicht weitermachen wollen.
Ich brauch ja gar nicht reden, bin ja auch so ein entfleuchter Hoferbe...
Aber ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und viel Freude mit und in deinem Traumberuf!
Berglandwirtschaft
Ich denke auf mich trifft das "(kleine) Landwirtschaft zum Selbstversorgen, um in der Natur zu sein, Tiere halten zu können, usw. " nicht ganz so zu.
Wie gsagt, wenn ma des gern macht und viell. a bissl auf Geld verzichten kann, dann könnens Landwirt bleiben, bei der Marktlage san GLAUB I die meisten Landwirte...Bauern mit Leib und Sö
Grüße
julian
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