Hofnachfolge
Antworten: 20
10-06-2005 10:04 org
Hofnachfolge
Hallo zusammen!
Ich habe einen Bergbauernhof mit insges. 36 ha, davon 5 ha steile Mähfläche und 26 ha Wald, Rest noch steilere Weide.
Ich bin 52 Jahre alt und liebe den Hof und die Arbeit. Es ist aber natürlich, dass meine beiden Kinder, die bereits in guten Berufen sind und ca. 200 km weit weg wohnen den Hof nicht übernehmen werden. Aber wie sieht die Zukunft aus? Verkaufen, solange noch Käufer gibt? Der Gedanke daran schüttelt mich. Weiterarbeiten bis ich nicht mehr kann? Bringt ebenfalls nichts. Verkaufen in 10 Jahren, wenn ich in Pension bin? Nach heutiger Sicht wird dann niemand einen steilen Hof wollen. Verpachten? Mein Nachbar zahlt dafür, dass jemand die Felder mäht. Eine Pacht gibt es nur für Weide die nicht gemäht werden muss. Abschliessend möchte ich bemerken, dass ich den Hof nur im Nebenerwerb (Hobby) betreibe und meine Frau keine Liebe zum Hof hat und nur wegen mir dort bleibt. Ich jedoch würde in einer Stadtwohnung eingehen...
Wie weiter?
Hallo zusammen!
Ich habe einen Bergbauernhof mit insges. 36 ha, davon 5 ha steile Mähfläche und 26 ha Wald, Rest noch steilere Weide.
Ich bin 52 Jahre alt und liebe den Hof und die Arbeit. Es ist aber natürlich, dass meine beiden Kinder, die bereits in guten Berufen sind und ca. 200 km weit weg wohnen den Hof nicht übernehmen werden. Aber wie sieht die Zukunft aus? Verkaufen, solange noch Käufer gibt? Der Gedanke daran schüttelt mich. Weiterarbeiten bis ich nicht mehr kann? Bringt ebenfalls nichts. Verkaufen in 10 Jahren, wenn ich in Pension bin? Nach heutiger Sicht wird dann niemand einen steilen Hof wollen. Verpachten? Mein Nachbar zahlt dafür, dass jemand die Felder mäht. Eine Pacht gibt es nur für Weide die nicht gemäht werden muss. Abschliessend möchte ich bemerken, dass ich den Hof nur im Nebenerwerb (Hobby) betreibe und meine Frau keine Liebe zum Hof hat und nur wegen mir dort bleibt. Ich jedoch würde in einer Stadtwohnung eingehen...
Wie weiter?
10-06-2005 10:51 UaB
Hofnachfolge
>
Wer sagt, dass du gleich in die Stadt ziehen musst? Es gibt auch wunderschöne Häuser mit Garten am Land. Die Frage ist wirklich sehr schwer zu beantworten und nur du kannst die Antwort herausfinden. Aber ich finde es gut, wenn du dich jetzt damit auseinandersetzt und eine Lösung suchst und nicht einfach blind dahin lebst und einmal verbittert feststellst, dass du schon vor langer Zeit etwas ändern hättest sollen.
>
Wer sagt, dass du gleich in die Stadt ziehen musst? Es gibt auch wunderschöne Häuser mit Garten am Land. Die Frage ist wirklich sehr schwer zu beantworten und nur du kannst die Antwort herausfinden. Aber ich finde es gut, wenn du dich jetzt damit auseinandersetzt und eine Lösung suchst und nicht einfach blind dahin lebst und einmal verbittert feststellst, dass du schon vor langer Zeit etwas ändern hättest sollen.
10-06-2005 13:48 milcherzeuger
Hofnachfolge
>
Hallo
Musst du beim verkaufen das Haus auch mitverkaufen oder kannst du darin weiter wohnen? Haben die Käufer oder Pächter selbst einen Betrieb und brauchen die Gebäude (Haus nicht) dann kann man ja noch immer dort bleiben.
Wenn du nicht von zu Hause weg willst was ich gut verstehen kann dann kannst du ja den Hof auf Leibrente übergeben.
Wenn du es für möglich hältst in einem Haus mit Garten in einer Ortschaft oder Gemeinde zu leben ist dies sicher auch eine gute Alternative.
Diese Zeilen sollen nur ein paar (hoffentlich) hilfreiche Tipps gewesen sein und zum Schluss möchte ich noch hinzufügen das Geld nicht das einzige im Leben ist und ein Sarg keine Taschen hat.
mfg milcherzeuger
>
Hallo
Musst du beim verkaufen das Haus auch mitverkaufen oder kannst du darin weiter wohnen? Haben die Käufer oder Pächter selbst einen Betrieb und brauchen die Gebäude (Haus nicht) dann kann man ja noch immer dort bleiben.
Wenn du nicht von zu Hause weg willst was ich gut verstehen kann dann kannst du ja den Hof auf Leibrente übergeben.
Wenn du es für möglich hältst in einem Haus mit Garten in einer Ortschaft oder Gemeinde zu leben ist dies sicher auch eine gute Alternative.
Diese Zeilen sollen nur ein paar (hoffentlich) hilfreiche Tipps gewesen sein und zum Schluss möchte ich noch hinzufügen das Geld nicht das einzige im Leben ist und ein Sarg keine Taschen hat.
mfg milcherzeuger
11-06-2005 09:27 tanzi
Hofnachfolge
Hi org
Bin mit meinen 50 in einer ähnlichen Situation, habe aber nur die hälfte der steilen Mähfläche / Weide wie Du und insg. nur 4 Ha.
Ob in 10 Jahren niemand Deinen Hof zu einem fairen Preiß haben möchte, kann man heute sicherlich nicht sagen.
Wahrscheinlich wird Dein Nachfolger keine Landwirtschaft in unserem heutigen Verständniss mehr betreiben wolen / könnnen, aber er wird die Flächen "Nutzbringend" (was das in 10 Jahren auch immer bedeuten mag) verwenden.
Bin überzeugt, dass der Trend zum Wohnen auf den Land - arbeiten in der Stadt in den nächsten Jahren enorm zunehmen wird. Es wird dann massiv mehr "Wochenpendler" geben. Da wir uns einen Urlaub immer weniger leisten werden können, wird die Wohnqualität im SInne von "naturnah" und "wie im Urlaub" mehr an Bedeutung gewinnen.
Darin sehe ich eine Chance für uns.
Zusammenfassung: - lass Dich nicht entmutigen, suche Alternative, lass Dir noch Zeit.
lg
Tanzi
Hi org
Bin mit meinen 50 in einer ähnlichen Situation, habe aber nur die hälfte der steilen Mähfläche / Weide wie Du und insg. nur 4 Ha.
Ob in 10 Jahren niemand Deinen Hof zu einem fairen Preiß haben möchte, kann man heute sicherlich nicht sagen.
Wahrscheinlich wird Dein Nachfolger keine Landwirtschaft in unserem heutigen Verständniss mehr betreiben wolen / könnnen, aber er wird die Flächen "Nutzbringend" (was das in 10 Jahren auch immer bedeuten mag) verwenden.
Bin überzeugt, dass der Trend zum Wohnen auf den Land - arbeiten in der Stadt in den nächsten Jahren enorm zunehmen wird. Es wird dann massiv mehr "Wochenpendler" geben. Da wir uns einen Urlaub immer weniger leisten werden können, wird die Wohnqualität im SInne von "naturnah" und "wie im Urlaub" mehr an Bedeutung gewinnen.
Darin sehe ich eine Chance für uns.
Zusammenfassung: - lass Dich nicht entmutigen, suche Alternative, lass Dir noch Zeit.
lg
Tanzi
11-06-2005 21:13 helmar
Hofnachfolge
Hallo org!
Ich bin 2 Jahre jünger als du aber diese Frage betrifft mich auch. Mein Mann hat eingeheiratet und ist in seinem Beruf geblieben. Nun ist es schon so dass er im äußersten Notfall auch mal melken geht und mir beim Silieren hilft, aber das meiste bleibt an mir hängen und ich finde das schon o.k. sieh das vom "hängenbleiben" nicht als Klage meinerseits, ich machs meistens sehr gern. Wenn auch mein Mann die Landwirtschaft nicht so übertrieben mag, wegziehen würde der von unserem Hof nie und nimmer, denn er schätzt genauso wie ich, unsere schöne Einzellage obwohl er aus einer Dorfsiedlung stammt.
Wir haben auch eine Tochter, bald 15, und diese besucht die HTL und es klappt schulisch gut. Man muß natürlich auch die heiße Phase der Pubertät berücksichtigen, aber derzeit ist halt gar nix gut was Muttern macht, schon gar nicht die Landwirtschaft. Ich sehs aber inzwischen relativ gelassen, denn die Ausbildung hat sie sich ausgesucht, sie kniet sich rein und es macht ihr Freude. Sie ist unser einziges Kind, also wird sie den Hof auch mal bekommen, was sie damit macht ist dann schlußendlich ihre Entscheidung, und abgesehen vom Wohnrecht werden wir uns da wohl wenig dann einmischen wenns soweit ist, dass ich übergebe und in Pension gehe. Derzeit macht mir aber die Landwirtschaft noch immer ausreichend Freude dass ich mir das in Pension gehen eigentlich nicht vorstellen kann.
Mein Mann und ich haben aber auch besprochen was im Fall meines Todes zur Mindestsicherung des Hofes bis zur Übergabe an unser Mädel eine Lösung wäre: das Milchkontingent würde unseren Nachbarn entweder im Ganzen an einem oder in Teilen an Interessierte weitergegeben werden, zur Mindestbewirtschaftung der Flächen könnte dieses dann mit entwöhnten Zuchtkalbinnen bezahlt werden, und die ebeneren Flächen würden der Winterfuttererzeugung dienen. Und die von mir gemähten steilen Flächen wären dann eben Weide. Oder es würde eventuell verpachtet, womöglich sogar mit (Laufstall), den jemand nutzen könnte der ansonsten für Kalbinnen z.B. bauen müßte.
Wir haben dies so besprochen, aber vielleicht könnte die eine oder andere Überlegung von uns auch dir nützlich sein.
Mfg, helmar
Hallo org!
Ich bin 2 Jahre jünger als du aber diese Frage betrifft mich auch. Mein Mann hat eingeheiratet und ist in seinem Beruf geblieben. Nun ist es schon so dass er im äußersten Notfall auch mal melken geht und mir beim Silieren hilft, aber das meiste bleibt an mir hängen und ich finde das schon o.k. sieh das vom "hängenbleiben" nicht als Klage meinerseits, ich machs meistens sehr gern. Wenn auch mein Mann die Landwirtschaft nicht so übertrieben mag, wegziehen würde der von unserem Hof nie und nimmer, denn er schätzt genauso wie ich, unsere schöne Einzellage obwohl er aus einer Dorfsiedlung stammt.
Wir haben auch eine Tochter, bald 15, und diese besucht die HTL und es klappt schulisch gut. Man muß natürlich auch die heiße Phase der Pubertät berücksichtigen, aber derzeit ist halt gar nix gut was Muttern macht, schon gar nicht die Landwirtschaft. Ich sehs aber inzwischen relativ gelassen, denn die Ausbildung hat sie sich ausgesucht, sie kniet sich rein und es macht ihr Freude. Sie ist unser einziges Kind, also wird sie den Hof auch mal bekommen, was sie damit macht ist dann schlußendlich ihre Entscheidung, und abgesehen vom Wohnrecht werden wir uns da wohl wenig dann einmischen wenns soweit ist, dass ich übergebe und in Pension gehe. Derzeit macht mir aber die Landwirtschaft noch immer ausreichend Freude dass ich mir das in Pension gehen eigentlich nicht vorstellen kann.
Mein Mann und ich haben aber auch besprochen was im Fall meines Todes zur Mindestsicherung des Hofes bis zur Übergabe an unser Mädel eine Lösung wäre: das Milchkontingent würde unseren Nachbarn entweder im Ganzen an einem oder in Teilen an Interessierte weitergegeben werden, zur Mindestbewirtschaftung der Flächen könnte dieses dann mit entwöhnten Zuchtkalbinnen bezahlt werden, und die ebeneren Flächen würden der Winterfuttererzeugung dienen. Und die von mir gemähten steilen Flächen wären dann eben Weide. Oder es würde eventuell verpachtet, womöglich sogar mit (Laufstall), den jemand nutzen könnte der ansonsten für Kalbinnen z.B. bauen müßte.
Wir haben dies so besprochen, aber vielleicht könnte die eine oder andere Überlegung von uns auch dir nützlich sein.
Mfg, helmar
13-06-2005 08:20 org
Hofnachfolge
> Danke für Eure Ratschläge.
Am Wochenende haben wir uns wieder einmal alle getroffen: Sohn, Schwiegertochter, Tochter mit Freund, meine Frau und ich. Dabei habe ich dann dieses Problem direkt auf den Tisch gebracht. Die Reaktionen der Kinder: Der Hof darf nicht verkauft werden! Auch wenn wir nicht hier sind ist das doch unsere Heimat! Das Thema besprchen wir erst wieder in 20 Jahren.... Darauf meine Frau klar und deutlich: NEIN, in fünf oder sechs Jahren ziehe ich sicher weg, mit oder ohne Familie!
Mein Vorschlag war dann der, dass wir bald in der nahen Stadt eine Wohnung kaufen und dort hinziehen. Ich kann ja den Hof von dort aus bewirtschaften und später in Pension, jeden Morgen hinfahren und abends in die Wohnung zum Schlafen, wie in der normalen Arbeit. Wenn mir das dann zu mühselig wird, dann kann ich immer noch entscheiden was ich tun werde.
Diese Lösung klingt einfach und logisch. Wo liegen Eurer Ansicht nach die Haken? Wollte nur dazu sagen, der Hof liegt ca 3 km von der Stadtgenze entfernt, daher die Entfernung kein Problem.
> Danke für Eure Ratschläge.
Am Wochenende haben wir uns wieder einmal alle getroffen: Sohn, Schwiegertochter, Tochter mit Freund, meine Frau und ich. Dabei habe ich dann dieses Problem direkt auf den Tisch gebracht. Die Reaktionen der Kinder: Der Hof darf nicht verkauft werden! Auch wenn wir nicht hier sind ist das doch unsere Heimat! Das Thema besprchen wir erst wieder in 20 Jahren.... Darauf meine Frau klar und deutlich: NEIN, in fünf oder sechs Jahren ziehe ich sicher weg, mit oder ohne Familie!
Mein Vorschlag war dann der, dass wir bald in der nahen Stadt eine Wohnung kaufen und dort hinziehen. Ich kann ja den Hof von dort aus bewirtschaften und später in Pension, jeden Morgen hinfahren und abends in die Wohnung zum Schlafen, wie in der normalen Arbeit. Wenn mir das dann zu mühselig wird, dann kann ich immer noch entscheiden was ich tun werde.
Diese Lösung klingt einfach und logisch. Wo liegen Eurer Ansicht nach die Haken? Wollte nur dazu sagen, der Hof liegt ca 3 km von der Stadtgenze entfernt, daher die Entfernung kein Problem.
13-06-2005 10:37 theres
Hofnachfolge
>
Hallo Fisch,
deshalb sind bei uns auch viele Bauern ohne Frau geblieben. Sie haben sich die Hälfte gespart.
Wenn ich die anderen Bauern sehe, die eine Frau erwischt :-)) haben, dann sehe ich, was mit dieser Hälfte wird,.
Meine Freundin war gestern bei Sepp Holzer im Lungau,
sie ist ein ganz normale konventionelle Bäuerin und sicher mit beiden Beinen auf dem Boden stehend, aber sie ist total begeistert nach Hause gekommen und hat mich mit ihrer Begeisterung wieder an meinen Besuch vor längerer Zeit erinnert.
Man kann nicht einfach irgendwas kopieren, sondern muss sich seinen Platz und seinen Weg suchen, aber einen Hof aufzugeben, an dem man hängt, das sollte sehr gründlich überlegt werden.
Eine Gebirgspflanze wird in der Stadt niemals richtige Wurzeln schlagen.
Aber kannst du nicht mal einfach nachdenken, ob es nicht eine andere Art der Nutzung gäbe, vielleicht auch mit der Ehefrau, die womöglich auch ihre Einwände, Bedenken und Gedanken äussern könnte.
Ich bin inzwischen auch nicht mehr davon überzeugt, dass Bauernarbeit nur auf Leistung und immer grösseren Einheiten ein Überleben ermöglicht-
denn da bleibt oftmals der Mensch total auf der Strecke und irgendwann vergeht dann die Lust und Freude an der Arbeit.
In einem Buch über Weisheitsgeschichten aus aller Welt fand ich vor einer Weile eine Geschichte:
die Träger einer Expedition- alles Bewohner eines Naturvolkes- waren ncoh ein paar Tagen Fussmarsch nicht mehr zu bewegen, weiter zu gehen, weder Belohnungen, noch Drohungen konnten sie dazu veranlassen- ihre Last aufzunehmen und sie weiter zu tragen.
Ein hinzugerufener Dolmetscher erklärte den Expiditionsteilnehmern,
dass sie jetzt schon ein paar Tage schwer gearbeitet hätte und jetzt warten müssten, bis ihre Seele wieder nachkommen würde.
Man kann darüber lachen,
aber ich habe das Gefühl, dass wir vor lauter Leistungsfähigkeit und Eifer manchmal vergessen, die Seele nachkommen zu lassen.
Und dann wundern wir uns, dass die Jugend keine Lust und keinen Bock mehr auf Landwirtschaft hat.
frdl. Gr.
regi
>
Hallo Fisch,
deshalb sind bei uns auch viele Bauern ohne Frau geblieben. Sie haben sich die Hälfte gespart.
Wenn ich die anderen Bauern sehe, die eine Frau erwischt :-)) haben, dann sehe ich, was mit dieser Hälfte wird,.
Meine Freundin war gestern bei Sepp Holzer im Lungau,
sie ist ein ganz normale konventionelle Bäuerin und sicher mit beiden Beinen auf dem Boden stehend, aber sie ist total begeistert nach Hause gekommen und hat mich mit ihrer Begeisterung wieder an meinen Besuch vor längerer Zeit erinnert.
Man kann nicht einfach irgendwas kopieren, sondern muss sich seinen Platz und seinen Weg suchen, aber einen Hof aufzugeben, an dem man hängt, das sollte sehr gründlich überlegt werden.
Eine Gebirgspflanze wird in der Stadt niemals richtige Wurzeln schlagen.
Aber kannst du nicht mal einfach nachdenken, ob es nicht eine andere Art der Nutzung gäbe, vielleicht auch mit der Ehefrau, die womöglich auch ihre Einwände, Bedenken und Gedanken äussern könnte.
Ich bin inzwischen auch nicht mehr davon überzeugt, dass Bauernarbeit nur auf Leistung und immer grösseren Einheiten ein Überleben ermöglicht-
denn da bleibt oftmals der Mensch total auf der Strecke und irgendwann vergeht dann die Lust und Freude an der Arbeit.
In einem Buch über Weisheitsgeschichten aus aller Welt fand ich vor einer Weile eine Geschichte:
die Träger einer Expedition- alles Bewohner eines Naturvolkes- waren ncoh ein paar Tagen Fussmarsch nicht mehr zu bewegen, weiter zu gehen, weder Belohnungen, noch Drohungen konnten sie dazu veranlassen- ihre Last aufzunehmen und sie weiter zu tragen.
Ein hinzugerufener Dolmetscher erklärte den Expiditionsteilnehmern,
dass sie jetzt schon ein paar Tage schwer gearbeitet hätte und jetzt warten müssten, bis ihre Seele wieder nachkommen würde.
Man kann darüber lachen,
aber ich habe das Gefühl, dass wir vor lauter Leistungsfähigkeit und Eifer manchmal vergessen, die Seele nachkommen zu lassen.
Und dann wundern wir uns, dass die Jugend keine Lust und keinen Bock mehr auf Landwirtschaft hat.
frdl. Gr.
regi
13-06-2005 11:56 theres
Hofnachfolge
> Hallo Fisch,
zu den Dummen rechnen wir uns eigentlich nicht.
Fan würde ich mich auch nicht bezeichnen, aber ich habe mir irgendwann einen Grundsatz gemacht:
man kann von jedem Menschen auf dieser Welt etwas lernen.
Man kann sicherlich nicht einfach nach Hause fahren und 1:1 umsetzen, aber neugierig zu werden, genauer zu schauen, zu hinterfragen, zu beobachten und nicht mehr alles glauben, was uns an Wissen mit dem Trichter eingefüllt wird.
Da meine Freundin auch eine sehr realistische und bodenständige Persönlichkeit ist, denken wir, dass wir uns unsere eigene Meinung machen können.
Eine andere Freundin unterstützt Entwicklungshilfeprojekte in der Dritten Welt und besonders in Elendsvierteln, die von Landflüchtlingen aufgesucht werden.
Von ihr habe ich ziemlich ähnliche Aussagen gehört, obwohl sich beide sicher noch niemals im Leben getroffen haben.
Wenn Menschen entwurzelt werden, dann verlieren sie eben ihre Wurzeln.
Bäuerliche Kultur und Denkweise ist momentan auch bei uns in Gefahr.
Eines habe ich nicht nur von Holzer gelernt, sondern aus Lebenserfahrung,
man kann sich hinstellen und jammern, wie schlimm alles ist, dass man nichts machen kann-
oder suchen, wo seine eigenen Möglichkeiten und Stärken liegen.
Wenn man die vielen Hektars kaputten Fichtenwald von Holzers Grunstück aus sieht, dann zieht sich das Herz zusammen, denn bis wieder ein Baumbestand daher wächst, das dauert- und ich weiß als Waldbäuerin zur Genüge, wieviel Arbeit und Mühe reinzustecken ist, bis die Bäumchen wieder aus dem Ärgsten heraus sind.
Wenn nach Abzug der Arbeit, der Anpflanzungskosten und allem anderen-
sogut wie kein Ertrag mehr übrig bleibt,
dann fange ich einfach an, nachzudenken,
ob wirklich die uns vorgegebenen Wege und Pfade weiterhin so gegangen werden müssen.
herzl. Gr. von
regi, die sich nicht gerne für dumm verkaufen lässt.
> Hallo Fisch,
zu den Dummen rechnen wir uns eigentlich nicht.
Fan würde ich mich auch nicht bezeichnen, aber ich habe mir irgendwann einen Grundsatz gemacht:
man kann von jedem Menschen auf dieser Welt etwas lernen.
Man kann sicherlich nicht einfach nach Hause fahren und 1:1 umsetzen, aber neugierig zu werden, genauer zu schauen, zu hinterfragen, zu beobachten und nicht mehr alles glauben, was uns an Wissen mit dem Trichter eingefüllt wird.
Da meine Freundin auch eine sehr realistische und bodenständige Persönlichkeit ist, denken wir, dass wir uns unsere eigene Meinung machen können.
Eine andere Freundin unterstützt Entwicklungshilfeprojekte in der Dritten Welt und besonders in Elendsvierteln, die von Landflüchtlingen aufgesucht werden.
Von ihr habe ich ziemlich ähnliche Aussagen gehört, obwohl sich beide sicher noch niemals im Leben getroffen haben.
Wenn Menschen entwurzelt werden, dann verlieren sie eben ihre Wurzeln.
Bäuerliche Kultur und Denkweise ist momentan auch bei uns in Gefahr.
Eines habe ich nicht nur von Holzer gelernt, sondern aus Lebenserfahrung,
man kann sich hinstellen und jammern, wie schlimm alles ist, dass man nichts machen kann-
oder suchen, wo seine eigenen Möglichkeiten und Stärken liegen.
Wenn man die vielen Hektars kaputten Fichtenwald von Holzers Grunstück aus sieht, dann zieht sich das Herz zusammen, denn bis wieder ein Baumbestand daher wächst, das dauert- und ich weiß als Waldbäuerin zur Genüge, wieviel Arbeit und Mühe reinzustecken ist, bis die Bäumchen wieder aus dem Ärgsten heraus sind.
Wenn nach Abzug der Arbeit, der Anpflanzungskosten und allem anderen-
sogut wie kein Ertrag mehr übrig bleibt,
dann fange ich einfach an, nachzudenken,
ob wirklich die uns vorgegebenen Wege und Pfade weiterhin so gegangen werden müssen.
herzl. Gr. von
regi, die sich nicht gerne für dumm verkaufen lässt.
14-06-2005 23:31 theres
Hofnachfolge
> Hallo Gartenfee,
alleine stehe ich nicht mehr da, aber es ist nur eine kleine Gruppe.
Aber immer besser als nichts allemal.
IN diesem Sinne
herzl. Grüsse
regi
> Hallo Gartenfee,
alleine stehe ich nicht mehr da, aber es ist nur eine kleine Gruppe.
Aber immer besser als nichts allemal.
IN diesem Sinne
herzl. Grüsse
regi
29-06-2005 21:34 Hillmaster
Hofnachfolge
Hallo!
Ich kenne dieses unangenehme Thema sehr gut Verpachten kann nämlich sehr schief gehen. Gehen sie das Thema ruhig an und besprechen sie es mit ihrer Familie ganz in Ruhe. Vor diesem Problem sitzen viele sie könnten vielleicht im Ernstfall über Anzeigen Leute mit Erfahrung suchen und sie dann eine weile auf ihren Hof arbeiten lassen und sie entscheiden ob sie denn Hof übernehmen. Vielleicht entdeckt wer aus der verwandschaft die liebe zum Land und übernimmt den Hof!
Viel Glück und gehen sie mit einer positiven Einstellung ins Gespräch.
Hillmaster
Hallo!
Ich kenne dieses unangenehme Thema sehr gut Verpachten kann nämlich sehr schief gehen. Gehen sie das Thema ruhig an und besprechen sie es mit ihrer Familie ganz in Ruhe. Vor diesem Problem sitzen viele sie könnten vielleicht im Ernstfall über Anzeigen Leute mit Erfahrung suchen und sie dann eine weile auf ihren Hof arbeiten lassen und sie entscheiden ob sie denn Hof übernehmen. Vielleicht entdeckt wer aus der verwandschaft die liebe zum Land und übernimmt den Hof!
Viel Glück und gehen sie mit einer positiven Einstellung ins Gespräch.
Hillmaster
14-07-2015 14:07 davidmatthias
Hofnachfolge
Hallo zusammen!
Ich denke, dass es immer wieder junge Menschen gibt, die gerne auch einen Bergbauernhof bewirtschaften möchten. (Ich selbst z.b) Aber unser Problem, ist es, dass wir keinen Kredit von 300.000-500.000€ aufnehmen können. Wie soll man so etwas zurück bezahlen? Ich würde es nicht einmal ausschließen, den Hof mit dem derzeitigen Hofbewirtschafter zusammen zu führen, ich denke von der Erfahrung kann man nur lernen aber auch das junge Blut muss seine Innovationen einbringen dürfen.
Hallo zusammen!
Ich denke, dass es immer wieder junge Menschen gibt, die gerne auch einen Bergbauernhof bewirtschaften möchten. (Ich selbst z.b) Aber unser Problem, ist es, dass wir keinen Kredit von 300.000-500.000€ aufnehmen können. Wie soll man so etwas zurück bezahlen? Ich würde es nicht einmal ausschließen, den Hof mit dem derzeitigen Hofbewirtschafter zusammen zu führen, ich denke von der Erfahrung kann man nur lernen aber auch das junge Blut muss seine Innovationen einbringen dürfen.
14-07-2015 14:51 eklips
Hofnachfolge
1. Ich denke, dieser letzte Beitrag ist rekordverdächtig in Hinblick auf zeitlichen Abstand zum vorhergehenden Beitrag.
2. Wenn ich meiner Nase vertrauen darf und ich Infos aus einem anderen Forum hier nicht fälschlicherweise gedanklich hereinbeziehe, dann hat sich dieser konkrete Fall inzwischen in Wohlgefallen aufgelöst..
1. Ich denke, dieser letzte Beitrag ist rekordverdächtig in Hinblick auf zeitlichen Abstand zum vorhergehenden Beitrag.
2. Wenn ich meiner Nase vertrauen darf und ich Infos aus einem anderen Forum hier nicht fälschlicherweise gedanklich hereinbeziehe, dann hat sich dieser konkrete Fall inzwischen in Wohlgefallen aufgelöst..
14-07-2015 16:05 kraftwerk81
Hofnachfolge
@ davidmatthias,
ein Hobby kostet eben Geld und wenn man nicht den nötigen Knödel hat dann bleibt's halt eine Träumerei.
@ davidmatthias,
ein Hobby kostet eben Geld und wenn man nicht den nötigen Knödel hat dann bleibt's halt eine Träumerei.
21-10-2017 14:59 verena.s(c6w7)
Hofnachfolge
Hallo, der Beitrag ist schon etwas älter und ich weiß nicht, ob meine Mail noch ankommt aber ich versuche es mal. Wir sind eine kleine Familie, Mitte 30 und haben beide eine landwirtschaftliche Ausbildung. Seit einiger Zeit suchen wir nach einem Betrieb, welcher im Nebenerwerb (Hobby) geführt werden kann oder einer kleinen Hofgemeinschaft gerne mit weiteren Kindern. Wir würden beide gerne reduziert weiter arbeiten (Zuchtwart und Rinderzuchtberaterin), daher wäre diese Betriebsart perfekt für uns. Die finanziellen Mittel einen Hof zu kaufen haben wir nicht. Wir haben einfach Lust nebenher zu ackern und unsere eigenen Lebensmittel herzustellen. Erfahrung haben wir beide primär mit Rindviechern und etwas mit Schafen und Ziegen. Jeweils auch mit Käseherstellung. Wir könnten uns auch vorstellen mit der Landwirtsfamilie auf einem Hof zu leben, wenn man versucht, sich gegenseitig zu unterstützen und entsprechend Freiräume, zu lassen. Da wir, wie gesagt keinen Hof kaufen können und erst mal auch nicht pachten wollen, haben wir uns überlegt ob wir Arbeit gegen eine kostengünstige Unterkunft tauschen könnten oder einen Stellplatz für ein Mobil Home. Alles ist denkbar, wir sind für vieles offen. Von einem Bergbauernhof haben wir immer geträumt. Beruflich sind wir an das württembergische Allgäu , Oberschwaben gebunden. Wäre der Hof aber perfekt, könnten wir uns auch vorstellen uns umzuorientieren. Wichtig wäre für uns eine längerfristige Vereinbarung zwecks der Kinder. Falls Jemand Interesse hat, freue ich mich auf eine Antwort. Vielleicht ist es mal an der Zeit etwas unkonventioneller an das Problem heranzugehen.
Hallo, der Beitrag ist schon etwas älter und ich weiß nicht, ob meine Mail noch ankommt aber ich versuche es mal. Wir sind eine kleine Familie, Mitte 30 und haben beide eine landwirtschaftliche Ausbildung. Seit einiger Zeit suchen wir nach einem Betrieb, welcher im Nebenerwerb (Hobby) geführt werden kann oder einer kleinen Hofgemeinschaft gerne mit weiteren Kindern. Wir würden beide gerne reduziert weiter arbeiten (Zuchtwart und Rinderzuchtberaterin), daher wäre diese Betriebsart perfekt für uns. Die finanziellen Mittel einen Hof zu kaufen haben wir nicht. Wir haben einfach Lust nebenher zu ackern und unsere eigenen Lebensmittel herzustellen. Erfahrung haben wir beide primär mit Rindviechern und etwas mit Schafen und Ziegen. Jeweils auch mit Käseherstellung. Wir könnten uns auch vorstellen mit der Landwirtsfamilie auf einem Hof zu leben, wenn man versucht, sich gegenseitig zu unterstützen und entsprechend Freiräume, zu lassen. Da wir, wie gesagt keinen Hof kaufen können und erst mal auch nicht pachten wollen, haben wir uns überlegt ob wir Arbeit gegen eine kostengünstige Unterkunft tauschen könnten oder einen Stellplatz für ein Mobil Home. Alles ist denkbar, wir sind für vieles offen. Von einem Bergbauernhof haben wir immer geträumt. Beruflich sind wir an das württembergische Allgäu , Oberschwaben gebunden. Wäre der Hof aber perfekt, könnten wir uns auch vorstellen uns umzuorientieren. Wichtig wäre für uns eine längerfristige Vereinbarung zwecks der Kinder. Falls Jemand Interesse hat, freue ich mich auf eine Antwort. Vielleicht ist es mal an der Zeit etwas unkonventioneller an das Problem heranzugehen.
Das Forum wurde am 21.01.2021 geschlossen und ist für unsere User als Archiv einsehbar.
Wir bitten um Ihr Verständnis!
Das neue Forum der Fachzeitschrift LANDWIRT finden sie hier!
Wir bitten um Ihr Verständnis!
Fehlende Hofnachfolge? Betriebsaufgabe?
Familie sucht Betrieb zur Weiterführung im Bezirk Freistadt, Perg, Urfahr-Umgeb...