feuchte mauern
Antworten: 8
19-12-2004 11:52 leop
feuchte mauern
hallo
Kann wer über Erfahrungen mit feuchten Mauern berichten?
Wie habt Ihr trockengelegt? (Ziegelmauerwerk )
Was taugen die Geräte die man nur aufstellt ohne Stromanschluss?
Hat jemand so ein Gerät erfolgreich im Einsatz?
mfg
leopold
hallo
Kann wer über Erfahrungen mit feuchten Mauern berichten?
Wie habt Ihr trockengelegt? (Ziegelmauerwerk )
Was taugen die Geräte die man nur aufstellt ohne Stromanschluss?
Hat jemand so ein Gerät erfolgreich im Einsatz?
mfg
leopold
19-12-2004 13:06 Annamaria
feuchte mauern
>
Unser Haus wurde durch Einschießen von Nirostaplatten zwischen Keller- und Erdgeschoß trockengelegt. War zwar sehr teuer, hat aber gut funktioniert, selbst bei Mauerstärke 60 cm. Vor allem war diese Arbeit in 2 Tagen fertig und es gab keine nachträglichen Setzungen.
Annamaria
>
Unser Haus wurde durch Einschießen von Nirostaplatten zwischen Keller- und Erdgeschoß trockengelegt. War zwar sehr teuer, hat aber gut funktioniert, selbst bei Mauerstärke 60 cm. Vor allem war diese Arbeit in 2 Tagen fertig und es gab keine nachträglichen Setzungen.
Annamaria
19-12-2004 14:18 Fritz41
feuchte mauern
>
Hallo leo
Wir haben unser Haus trokengelet, indem wir die Mauer stück für stück (ca. 1,5 m ) herrausgerissen und neu aufgemauert haben. Ist zwar harte Arbeit, dafür ist auch die Kellermauer (Fundament !) trocken. Gruß Fritz
>
Hallo leo
Wir haben unser Haus trokengelet, indem wir die Mauer stück für stück (ca. 1,5 m ) herrausgerissen und neu aufgemauert haben. Ist zwar harte Arbeit, dafür ist auch die Kellermauer (Fundament !) trocken. Gruß Fritz
19-12-2004 20:16 leop
feuchte mauern
> hallo Fritz 41
an diese Version hab ich auch schon gedacht Wie macht ihr das genau? Wie lange habt ihr gearbeitet?, welche Mauerstärke, wie habt ihr das Problem mit den Setzungen in den Griff bekommen? So kraftschlüssig kann man doch gar nicht ausmauern, dass sich keine Setzungsrisse bilden.
mfg
leopold
> hallo Fritz 41
an diese Version hab ich auch schon gedacht Wie macht ihr das genau? Wie lange habt ihr gearbeitet?, welche Mauerstärke, wie habt ihr das Problem mit den Setzungen in den Griff bekommen? So kraftschlüssig kann man doch gar nicht ausmauern, dass sich keine Setzungsrisse bilden.
mfg
leopold
23-12-2004 16:19 blonkel71
feuchte mauern
>
hallo leop,
handelt es sich um Kellermauerwerk?Die beste Methode hierfür ist erstmal,das komplette Mauerwerk freizulegen,mit Dickbeschichtung zu behandeln und dann Filtersteine oder Noppenfolie anzubringen.Drainage verlegen(tiefer als Kellersohle),mit Filterkiesabdecken(das ganze eingepackt in Filterflies)und dann ganz normal mit verdichtungsfähigen Boden verfüllen und verdichten.Wenn Du ganz auf Nummer sicher gehen willst dann komplett mit Filterkies auffüllen.
Habe dies schon öfter ausgeführt und bis jetzt gab es noch nie beschwerden.
MfG Markus
>
hallo leop,
handelt es sich um Kellermauerwerk?Die beste Methode hierfür ist erstmal,das komplette Mauerwerk freizulegen,mit Dickbeschichtung zu behandeln und dann Filtersteine oder Noppenfolie anzubringen.Drainage verlegen(tiefer als Kellersohle),mit Filterkiesabdecken(das ganze eingepackt in Filterflies)und dann ganz normal mit verdichtungsfähigen Boden verfüllen und verdichten.Wenn Du ganz auf Nummer sicher gehen willst dann komplett mit Filterkies auffüllen.
Habe dies schon öfter ausgeführt und bis jetzt gab es noch nie beschwerden.
MfG Markus
30-12-2004 18:48 Fritz41
feuchte mauern
> Hallo leop
Hat etwas länger gedauert. Leider! ( Meine Festplatte hat sich verabschiedet)
Unsere Mauern waren zwischen 50 und 60 cm dick. Richtiges Abstützen ist UNBEDINGT notwendig. (Innen und Außen!) Setzungsrisse wird es bei diesen Arbeiten immer geben. War bei uns kein Thema, da wir auch die Fenster erneuert haben und die Außenfassade renoviert wurde.
Wir haben Betonschalsteine (40er), plus 25er - Ziegel verwendet(wegen Mauerstärke). Wie gesagt harte Arbeit, aber das Sicherste.Der Zeitaufwand ist "relativ" je nach Arbeitskräften.
Gruß Fritz
> Hallo leop
Hat etwas länger gedauert. Leider! ( Meine Festplatte hat sich verabschiedet)
Unsere Mauern waren zwischen 50 und 60 cm dick. Richtiges Abstützen ist UNBEDINGT notwendig. (Innen und Außen!) Setzungsrisse wird es bei diesen Arbeiten immer geben. War bei uns kein Thema, da wir auch die Fenster erneuert haben und die Außenfassade renoviert wurde.
Wir haben Betonschalsteine (40er), plus 25er - Ziegel verwendet(wegen Mauerstärke). Wie gesagt harte Arbeit, aber das Sicherste.Der Zeitaufwand ist "relativ" je nach Arbeitskräften.
Gruß Fritz
30-11-2005 10:09 Trockenleger
Feuchte Mauern
Mauer-nicht-entfeuchtung mittels elektropysikalischer Verfahren!
Wieder einmal stellt sich heraus wie diese Firmen vorgehen.
Vorab möchte ich einen aktuellen Fall schildern.
.
In nahezu betrügerischer Weise wird von einigen Herstellern versprochen, mit so genannten Erdstrahlablenkgeräten zum Teil primitivster Bauart eine Trockenlegung zu erwirken.
So wurde kürzlich einer älteren Hausbesitzerin in München mit 83 Jahren erklärt, dass durch das Aufstellen eines solchen "Entfeuchtungsgerät" die Trockenlegung ihrer Fassade und des Kellers erfolge. Dafür wurden dieser Frau "nur" 14.000 € in Rechnung gestellt.
Um es kurz zu machen: In der Praxis funktioniert dies alles nicht. Um so erstaunlicher ist es, wie viel "Fachleute" auf diesen Hokuspokus immer wieder hereinfallen.
Diese Rosstäuscher tauchen in der letzten Zeit wieder öfter auf.
Die Werbung verspricht eine sehr "umweltfreundliche und schonende" Sanierungsmethode ohne Lärm; ohne Aufgraben usw..
Viele Hausbesitzer haben Angst, dass bei einer Trockenlegung ihr Haus "Schaden" erleidet.
Deswegen haben es manche Firmen leicht, ihre "mauerwerksschonenden", jedoch auch fragwürdigen Verfahren anzubieten. Die Werbung sagt aus: ohne Schmutz; kein Lärm und auch das Aufgraben ist nicht notwendig.
Es fällt auf, dass insbesondere die Anbieter von elektrophysikalischen Verfahren mit zweifelhaften Argumenten sehr aggressiv im Wettbewerb auftreten. Diese sind sehr geschickt darin, die jeweils anderen Verfahren schlecht zu machen.
Man brauche sich nur die Prospekte und Homepages dieser Anbieter anzusehen, die die so genannte schonende Mauerwerkstrockenlegung verkaufen. Fast alle Anbieter haben Hinweise darauf, dass die jeweils andere "Seite" viele Fehler und Mängel hat und zu Schäden führt.
Sie scheuen sich nicht Vergleiche anzustellen, zum Teil werden Bilder gezeigt (z.B. Ziegelsteine die aus einem Sockel ausgebrochen sind etc.), die sehr spektakulär aussehen. Jedoch fehlt es immer an Fachargumenten.
Es handelt sich um eine Verfahrensvariante, die immer wieder in mehr oder weniger modifizierter Weise auftaucht, nämlich um die "Trockenlegungsart" mittels "Elektro-Osmose" oder anderer elektrophysikalischer Methoden. Dabei soll mittels elektrischer Energie das Wasser in das Erdreich zurückgedrängt werden.
Es sind viele Parameter entschlüsselt, die "Saugfähigkeit" der meisten Baustoffe ist gut erforscht. Diese Saugfähigkeit ergibt sich aus den Parametern:
• Anzahl und Verzweigung der Kapillaren
• Durchmesser, nach Größe und Häufigkeit eingeteilt
• Oberflächenbenetzung dieser Kapillaren
Weitere Fakten sind bekannt.
Aus praktischen Versuchen lässt sich ermitteln, in welcher Zeiteinheit wie viel Liter Wasser "aufgesaugt" werden kann. All das sind klassische physikalische Werte.
Die Ergebnisse haben für jedermann Gültigkeit und sind nachvollziehbar. Praktische Versuche von Fachleuten bestätigen diese Ergebnisse eindeutig. Um diese Verfahren nicht weiter aufzuwerten, sollte vorab gesagt werden, dass diese in der Praxis nicht funktionieren.
Durch Versuche an den Hochschulen in Delft, (NL) sowie an der E.T.H. in Lausanne und Zürich (CH) wurde genau ermittelt, in welcher Zeit, wie viel Liter Wasser "aufgesaugt" werden, und außerdem, wie hoch dann diese Feuchtigkeit "aufsteigen" kann.
Wird nun diese Saugfähigkeit ermittelt, ergibt sich aus den vorgenannten Fakten rein rechnerisch eine Saugspannung von plus/minus 60 Volt. Jetzt kann man sich im Einzelfall darüber streiten, ob nun 30 oder besser 90 Volt richtig sind. Jedoch auch einem Laien wird klar, dass eine größere Kraft aufgewendet werden muss, als die der Saugfähigkeit.
Eine andere Untersuchung der Universität in Wien kommt zum Ergebnis, dass die Leistung des Saugens ca. fünfzehn Meter beträgt und bei Anlegen einer Feldstärke von zweihundert Volt pro Meter nur eine Beeinflussung von zehn Zentimetern möglich ist.
Es ist somit absoluter Nonsens, mit irgendeinem elektrophysikalischen Verfahren, dessen Spannung z.B. 5-10 Volt geringer ist als die der Saugfähigkeit, einen signifikanten Effekt erreichen zu wollen.
So gibt es noch andere bekannte Größen, die eine Funktion verhindern z. B. das Zetapotential. Es ist dies der Effekt, der dadurch entsteht, dass eine Ladungstrennung an den Kapillaroberflächen stattfindet, sobald Flüssigkeit in einer Kapillare transportiert wird. Dabei sind die Effekte des Saugens bei Ziegel und Kalkmörtel unterschiedlich zu bewerten, weil diese in einem umgekehrten Verhältnis (unterschiedliche Potentiale) zueinander stehen.
Eine weitere Problematik ergibt sich aus dem bekannten Effekt, dass Wasser bei Anlegen von Spannungen von über 1,3 Volt zersetzt wird. Dabei kommt es zu einer Aufspaltung: an der Anode entsteht nasszierender Sauerstoff (sehr aggressiv), deswegen kommt es auch sofort zu einer Korrosion der Elektroden und an der Kathode wird Wasserstoff ( ab 4% = Knallgas) erzeugt.
Nun gibt es einige Sicherheitsbestimmungen, die auch am Bau einzuhalten sind, weil bei der Zersetzung von Wasser auch Wasserstoff entsteht. Dieses Gas ist leichter als Luft. Es müsste dafür gesorgt werden, dass diese Räume ausreichend be - und entlüftet werden. Diese Anlagen unterliegen auch den Bestimmungen der VDE-Vorschriften.
All das sind klassische, physikalische Werte. Die Ergebnisse sind verbindlich und nachvollziehbar. Von anerkannten Fachleuten durchgeführte Kontrolltests bestätigen diese Ergebnisse eindeutig.
Die "Saugfähigkeit" muss immer erst überwunden werden!
Von keinem der Anbieter die sich mit irgendwelchen "Zauberkästchen" auf dem Markt tummeln, die Frage beantwortet: nämlich welche Vorgänge und Phänomene oder welche Naturgesetze für die beschriebene Funktion verantwortlich sind.
Es ist falsch, eine wissenschaftliche Versuchsanordnung von Reuss (einem anerkannten Physiker der vor 200 Jahren experimentierte) für einen Beweis der Funktionsfähigkeit dafür herzunehmen. Dieser hat Wasser, im Labor in einem Glasrohr (und einiger Besonderheiten) durch Anlegen einer bestimmten Spannung und Elektroden, von a (Anode) nach b (Kathode) transportiert.
Es ist zwar richtig, dass dieses Experiment funktioniert.
Es ist jedoch falsch, daraus abzuleiten, dass bei einem anderen Material als dem im Experiment erwähnten, oder bei unterschiedlichen Baustoffen (zum Teil auch versalzen) und mit unterschiedlich elektrischer Leitfähigkeit, dieses Experiment in die Praxis der Mauertrockenlegung zu übertragen ist.
Neue Forschungsergebnisse liegen vor
Sehr interessante Ergebnisse wurden von der Akademie Esslingen in Zusammenarbeit mit der *WTA. - Wissenschaftlich- Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege im Dezember 1999 vorgestellt.
Eine Zusammenfassung ist in der Buchreihe "*Werkstoffwissenschaften und Bauwerkinstandsetzen, Band V, erschienen. Insbesondere die Forschungsergebnisse der Professoren Schaubke und Schneider, beide TU Wien, sollten endlich den unsachlichen Behauptungen ein Ende bereiten. Diese Arbeiten schließen nahtlos an die Versuche und die Ergebnisse der ETH. in Zürich und der Hochschule in Delft an.
Es gibt keinen Anbieter, der wissenschaftlich beschreibt, wie sein System funktioniert.
Papier ist sehr geduldig! Was diese Vertreiber besonders gut können, ist immer darauf zu verweisen, dass viele Objekte, meist wird von Tausenden gesprochen "erfolgreich" saniert wurden. Kein Mensch macht sich die Mühe zu prüfen, ob all diese Angaben auch stimmen.
Fachleute werden oft zitiert, die zwar nie behauptet haben, dass elektrophysikalische Verfahren funktionieren, jedoch, dass die CM- Methode, nämlich das Überprüfen von Feuchte in einem Baustoff ein anerkanntes System ist. Damit soll suggeriert werden, "wir" scheuen uns nicht auch anerkannte Fachleute mit einzubeziehen.
Feuchtemessungen sind zwar wichtig, jedoch sollte auch "richtig" bewertet werden.
Auch einem Laien ist klar, dass zu unterschiedlichen Zeiten eine unterschiedliche Feuchte gemessen werden kann. Sowohl die Jahreszeit wie auch die Luftfeuchte sind, neben vielen anderen Faktoren entscheidend.
Eine Feuchteangabe sagt jedoch nichts über deren Ursache aus. Handelt es sich dabei um Kondenswasser oder kapillare Saugfähigkeit?
Außerdem fehlen meist Angaben über den Istzustand ( in der Regel wird keine vernünftige und aussagekräftige Bauzustandsanalyse erstellt) bevor eine Instandsetzung durchgeführt wurde. Womit sollte also verglichen werden?
Was hilft eine Patentanmeldung?
Völlig falsch ist es natürlich, wenn behauptet wird, dass ein Verfahren nur deswegen funktioniert, weil es zum Patent angemeldet wurde. Auch wenn eine Patenterteilung erfolgte, so ist damit nicht ausdrücklich bewertet, ob ein Verfahren auch zum Erfolg führt, sondern nur, dass es sich um etwas Neues (noch nicht auf dem Markt) handelt.
Das Vorgenannte ist nur deshalb ausführlicher beschrieben,
damit auch der auf dem Gebiet der Elektrophysik weniger Versierte versteht, dass nicht jeder, der sich als Spezialist ausgibt, auch wirklich sein Handwerk versteht.
All dies interessiert die Vertreiber solcher Anlagen offenbar nicht. Sie verweisen stets auf bisher so Erfolg versprechende praktische Ergebnisse. Jedoch keine Patentanmeldung, auch keine goldene Erfindermedaille von der Messegesellschaft "X" und erst recht kein Referenzschreiben des Herrn Pfarrer "Y" aus "Z" kann diese Fakten aus der Welt schaffen. Ebenso wenig hilft eine schöne Urkunde mit einer sehr langen Gewährleistungszeit.
Viele Firmen sind sich ihrer unlauteren Machenschaften sehr wohl bewusst und profitieren nur von der mangelnden Sachkenntnis der meisten Hausbesitzer.
Resümee
Fakt ist, dass es einige Phänomene gibt, die sehr komplex sind und dadurch von der Wissenschaft nicht immer und exakt im Zusammenwirken vorhersehbar sind.
Fest steht jedoch, dass die Baustoffe und die daraus resultierenden Gesetzmäßigkeiten, insbesondere die Saugfähigkeit; Oberflächenbenetzungen und die kapillaren Kräfte, sehr gut erforscht sind. Und nur wenn es gelingt, dieses Saugverhalten zu unterbinden, kann man von einem brauchbaren und für die Praxis tauglichem Verfahren sprechen.
Fachleute diskutieren nicht kontrovers, sondern sie sind sich einig, dass es sich bei den elektrophysikalischen Verfahren um ungeeignete Verfahren für die Praxis der Mauertrockenlegung handelt.
Es hat mich viel Zeit, Kraft und Geld gekostet herauszufinden, welche Ursachen dies hat.
Weitere Info zum Thema: www.mauer-trockenlegung.de
Wenn ein Gebäude nach einer Instandsetzung z. B. mit Sanierputz neu verputzt wird, dauert es viele Jahre, um den Erfolg - oder den Misserfolg zu entdecken.
* Werkstoffwissenschaften und Bauwerkinstandsetzen, Band V, ist erschienen Aedificatio Verlag
Wintererstr. 78
79104 Freiburg i. Br.
Mauer-nicht-entfeuchtung mittels elektropysikalischer Verfahren!
Wieder einmal stellt sich heraus wie diese Firmen vorgehen.
Vorab möchte ich einen aktuellen Fall schildern.
.
In nahezu betrügerischer Weise wird von einigen Herstellern versprochen, mit so genannten Erdstrahlablenkgeräten zum Teil primitivster Bauart eine Trockenlegung zu erwirken.
So wurde kürzlich einer älteren Hausbesitzerin in München mit 83 Jahren erklärt, dass durch das Aufstellen eines solchen "Entfeuchtungsgerät" die Trockenlegung ihrer Fassade und des Kellers erfolge. Dafür wurden dieser Frau "nur" 14.000 € in Rechnung gestellt.
Um es kurz zu machen: In der Praxis funktioniert dies alles nicht. Um so erstaunlicher ist es, wie viel "Fachleute" auf diesen Hokuspokus immer wieder hereinfallen.
Diese Rosstäuscher tauchen in der letzten Zeit wieder öfter auf.
Die Werbung verspricht eine sehr "umweltfreundliche und schonende" Sanierungsmethode ohne Lärm; ohne Aufgraben usw..
Viele Hausbesitzer haben Angst, dass bei einer Trockenlegung ihr Haus "Schaden" erleidet.
Deswegen haben es manche Firmen leicht, ihre "mauerwerksschonenden", jedoch auch fragwürdigen Verfahren anzubieten. Die Werbung sagt aus: ohne Schmutz; kein Lärm und auch das Aufgraben ist nicht notwendig.
Es fällt auf, dass insbesondere die Anbieter von elektrophysikalischen Verfahren mit zweifelhaften Argumenten sehr aggressiv im Wettbewerb auftreten. Diese sind sehr geschickt darin, die jeweils anderen Verfahren schlecht zu machen.
Man brauche sich nur die Prospekte und Homepages dieser Anbieter anzusehen, die die so genannte schonende Mauerwerkstrockenlegung verkaufen. Fast alle Anbieter haben Hinweise darauf, dass die jeweils andere "Seite" viele Fehler und Mängel hat und zu Schäden führt.
Sie scheuen sich nicht Vergleiche anzustellen, zum Teil werden Bilder gezeigt (z.B. Ziegelsteine die aus einem Sockel ausgebrochen sind etc.), die sehr spektakulär aussehen. Jedoch fehlt es immer an Fachargumenten.
Es handelt sich um eine Verfahrensvariante, die immer wieder in mehr oder weniger modifizierter Weise auftaucht, nämlich um die "Trockenlegungsart" mittels "Elektro-Osmose" oder anderer elektrophysikalischer Methoden. Dabei soll mittels elektrischer Energie das Wasser in das Erdreich zurückgedrängt werden.
Es sind viele Parameter entschlüsselt, die "Saugfähigkeit" der meisten Baustoffe ist gut erforscht. Diese Saugfähigkeit ergibt sich aus den Parametern:
• Anzahl und Verzweigung der Kapillaren
• Durchmesser, nach Größe und Häufigkeit eingeteilt
• Oberflächenbenetzung dieser Kapillaren
Weitere Fakten sind bekannt.
Aus praktischen Versuchen lässt sich ermitteln, in welcher Zeiteinheit wie viel Liter Wasser "aufgesaugt" werden kann. All das sind klassische physikalische Werte.
Die Ergebnisse haben für jedermann Gültigkeit und sind nachvollziehbar. Praktische Versuche von Fachleuten bestätigen diese Ergebnisse eindeutig. Um diese Verfahren nicht weiter aufzuwerten, sollte vorab gesagt werden, dass diese in der Praxis nicht funktionieren.
Durch Versuche an den Hochschulen in Delft, (NL) sowie an der E.T.H. in Lausanne und Zürich (CH) wurde genau ermittelt, in welcher Zeit, wie viel Liter Wasser "aufgesaugt" werden, und außerdem, wie hoch dann diese Feuchtigkeit "aufsteigen" kann.
Wird nun diese Saugfähigkeit ermittelt, ergibt sich aus den vorgenannten Fakten rein rechnerisch eine Saugspannung von plus/minus 60 Volt. Jetzt kann man sich im Einzelfall darüber streiten, ob nun 30 oder besser 90 Volt richtig sind. Jedoch auch einem Laien wird klar, dass eine größere Kraft aufgewendet werden muss, als die der Saugfähigkeit.
Eine andere Untersuchung der Universität in Wien kommt zum Ergebnis, dass die Leistung des Saugens ca. fünfzehn Meter beträgt und bei Anlegen einer Feldstärke von zweihundert Volt pro Meter nur eine Beeinflussung von zehn Zentimetern möglich ist.
Es ist somit absoluter Nonsens, mit irgendeinem elektrophysikalischen Verfahren, dessen Spannung z.B. 5-10 Volt geringer ist als die der Saugfähigkeit, einen signifikanten Effekt erreichen zu wollen.
So gibt es noch andere bekannte Größen, die eine Funktion verhindern z. B. das Zetapotential. Es ist dies der Effekt, der dadurch entsteht, dass eine Ladungstrennung an den Kapillaroberflächen stattfindet, sobald Flüssigkeit in einer Kapillare transportiert wird. Dabei sind die Effekte des Saugens bei Ziegel und Kalkmörtel unterschiedlich zu bewerten, weil diese in einem umgekehrten Verhältnis (unterschiedliche Potentiale) zueinander stehen.
Eine weitere Problematik ergibt sich aus dem bekannten Effekt, dass Wasser bei Anlegen von Spannungen von über 1,3 Volt zersetzt wird. Dabei kommt es zu einer Aufspaltung: an der Anode entsteht nasszierender Sauerstoff (sehr aggressiv), deswegen kommt es auch sofort zu einer Korrosion der Elektroden und an der Kathode wird Wasserstoff ( ab 4% = Knallgas) erzeugt.
Nun gibt es einige Sicherheitsbestimmungen, die auch am Bau einzuhalten sind, weil bei der Zersetzung von Wasser auch Wasserstoff entsteht. Dieses Gas ist leichter als Luft. Es müsste dafür gesorgt werden, dass diese Räume ausreichend be - und entlüftet werden. Diese Anlagen unterliegen auch den Bestimmungen der VDE-Vorschriften.
All das sind klassische, physikalische Werte. Die Ergebnisse sind verbindlich und nachvollziehbar. Von anerkannten Fachleuten durchgeführte Kontrolltests bestätigen diese Ergebnisse eindeutig.
Die "Saugfähigkeit" muss immer erst überwunden werden!
Von keinem der Anbieter die sich mit irgendwelchen "Zauberkästchen" auf dem Markt tummeln, die Frage beantwortet: nämlich welche Vorgänge und Phänomene oder welche Naturgesetze für die beschriebene Funktion verantwortlich sind.
Es ist falsch, eine wissenschaftliche Versuchsanordnung von Reuss (einem anerkannten Physiker der vor 200 Jahren experimentierte) für einen Beweis der Funktionsfähigkeit dafür herzunehmen. Dieser hat Wasser, im Labor in einem Glasrohr (und einiger Besonderheiten) durch Anlegen einer bestimmten Spannung und Elektroden, von a (Anode) nach b (Kathode) transportiert.
Es ist zwar richtig, dass dieses Experiment funktioniert.
Es ist jedoch falsch, daraus abzuleiten, dass bei einem anderen Material als dem im Experiment erwähnten, oder bei unterschiedlichen Baustoffen (zum Teil auch versalzen) und mit unterschiedlich elektrischer Leitfähigkeit, dieses Experiment in die Praxis der Mauertrockenlegung zu übertragen ist.
Neue Forschungsergebnisse liegen vor
Sehr interessante Ergebnisse wurden von der Akademie Esslingen in Zusammenarbeit mit der *WTA. - Wissenschaftlich- Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege im Dezember 1999 vorgestellt.
Eine Zusammenfassung ist in der Buchreihe "*Werkstoffwissenschaften und Bauwerkinstandsetzen, Band V, erschienen. Insbesondere die Forschungsergebnisse der Professoren Schaubke und Schneider, beide TU Wien, sollten endlich den unsachlichen Behauptungen ein Ende bereiten. Diese Arbeiten schließen nahtlos an die Versuche und die Ergebnisse der ETH. in Zürich und der Hochschule in Delft an.
Es gibt keinen Anbieter, der wissenschaftlich beschreibt, wie sein System funktioniert.
Papier ist sehr geduldig! Was diese Vertreiber besonders gut können, ist immer darauf zu verweisen, dass viele Objekte, meist wird von Tausenden gesprochen "erfolgreich" saniert wurden. Kein Mensch macht sich die Mühe zu prüfen, ob all diese Angaben auch stimmen.
Fachleute werden oft zitiert, die zwar nie behauptet haben, dass elektrophysikalische Verfahren funktionieren, jedoch, dass die CM- Methode, nämlich das Überprüfen von Feuchte in einem Baustoff ein anerkanntes System ist. Damit soll suggeriert werden, "wir" scheuen uns nicht auch anerkannte Fachleute mit einzubeziehen.
Feuchtemessungen sind zwar wichtig, jedoch sollte auch "richtig" bewertet werden.
Auch einem Laien ist klar, dass zu unterschiedlichen Zeiten eine unterschiedliche Feuchte gemessen werden kann. Sowohl die Jahreszeit wie auch die Luftfeuchte sind, neben vielen anderen Faktoren entscheidend.
Eine Feuchteangabe sagt jedoch nichts über deren Ursache aus. Handelt es sich dabei um Kondenswasser oder kapillare Saugfähigkeit?
Außerdem fehlen meist Angaben über den Istzustand ( in der Regel wird keine vernünftige und aussagekräftige Bauzustandsanalyse erstellt) bevor eine Instandsetzung durchgeführt wurde. Womit sollte also verglichen werden?
Was hilft eine Patentanmeldung?
Völlig falsch ist es natürlich, wenn behauptet wird, dass ein Verfahren nur deswegen funktioniert, weil es zum Patent angemeldet wurde. Auch wenn eine Patenterteilung erfolgte, so ist damit nicht ausdrücklich bewertet, ob ein Verfahren auch zum Erfolg führt, sondern nur, dass es sich um etwas Neues (noch nicht auf dem Markt) handelt.
Das Vorgenannte ist nur deshalb ausführlicher beschrieben,
damit auch der auf dem Gebiet der Elektrophysik weniger Versierte versteht, dass nicht jeder, der sich als Spezialist ausgibt, auch wirklich sein Handwerk versteht.
All dies interessiert die Vertreiber solcher Anlagen offenbar nicht. Sie verweisen stets auf bisher so Erfolg versprechende praktische Ergebnisse. Jedoch keine Patentanmeldung, auch keine goldene Erfindermedaille von der Messegesellschaft "X" und erst recht kein Referenzschreiben des Herrn Pfarrer "Y" aus "Z" kann diese Fakten aus der Welt schaffen. Ebenso wenig hilft eine schöne Urkunde mit einer sehr langen Gewährleistungszeit.
Viele Firmen sind sich ihrer unlauteren Machenschaften sehr wohl bewusst und profitieren nur von der mangelnden Sachkenntnis der meisten Hausbesitzer.
Resümee
Fakt ist, dass es einige Phänomene gibt, die sehr komplex sind und dadurch von der Wissenschaft nicht immer und exakt im Zusammenwirken vorhersehbar sind.
Fest steht jedoch, dass die Baustoffe und die daraus resultierenden Gesetzmäßigkeiten, insbesondere die Saugfähigkeit; Oberflächenbenetzungen und die kapillaren Kräfte, sehr gut erforscht sind. Und nur wenn es gelingt, dieses Saugverhalten zu unterbinden, kann man von einem brauchbaren und für die Praxis tauglichem Verfahren sprechen.
Fachleute diskutieren nicht kontrovers, sondern sie sind sich einig, dass es sich bei den elektrophysikalischen Verfahren um ungeeignete Verfahren für die Praxis der Mauertrockenlegung handelt.
Es hat mich viel Zeit, Kraft und Geld gekostet herauszufinden, welche Ursachen dies hat.
Weitere Info zum Thema: www.mauer-trockenlegung.de
Wenn ein Gebäude nach einer Instandsetzung z. B. mit Sanierputz neu verputzt wird, dauert es viele Jahre, um den Erfolg - oder den Misserfolg zu entdecken.
* Werkstoffwissenschaften und Bauwerkinstandsetzen, Band V, ist erschienen Aedificatio Verlag
Wintererstr. 78
79104 Freiburg i. Br.
30-11-2005 12:31 FrankFrei
Feuchte Mauern @Trockenleger 2. Versuch
@ Trockenlleger: Ich habe gerade in einem anderen Thread zu den "Wundergeräten" stellung bezogen und lese jetzt diesen deinen Beitrag. Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen stelle ich meine laienhafte Ansicht auch hier rein!
Wie gesagt, ohne zuvor diesen Beitrag gesehen zu haben, man könnte sonst meinen ich sei ein "Gnostiker"! :-)
DANKE für die fundierten Beiträge!!!!
*****************************************
Fast monatlich flattert einem doch ein Prospekt eines "Wundergerätes" ins Haus, dass Mauertrockenlegung ohne Aufwand verspricht, abgesehen der irrsinnigen Kosten für das Ding selbst.
Dabei soll sogar über "Strahlen" und "Antennen" ohne direkte Anlegung einer Spannung am Mauerwerk eine Trocknung derselben erfolgen. Bauernfängerei ersten ranges.
Die Geräte sin "TÜV-Gepüft", was nichts anderes heißt als dass man sich damit nicht verletzen kann (Kunststück bei enem wirkungslosen Gerät).
Geworben wird mit einem Haus, einer Kirche und einem Schloss, das Saniert wurde. Wer sich die Mühe macht zB. bei der Pfarre mit der Kirche anzurufen erfährt, dass an der Kirche eine Drainage angelegt wurde, der Verputz erneuert wurde und der "nette Herr mit dem Gerät" den Pfarrgemeinderat so lange beschwatzt hat, bis die Laien weich wurden. Es zeigen sich aber bereits am neuen Verputz die ersten großer werdenden Feuchtestellen, Die Gerätefirme sagt "Restfeuchtigkeit" dazu und das sei normal! Sagt doch alles.
Auf jeder Gesundheits- Energeispar- und Häuselbauermesse wird großartig damit geworben, und viele fallen scheinbar darauf rein, sonst gäbe es diese Scharlatane nicht mehr.
Das Perfide daran ist, dass es das Prinzip der Osmose tatsächlich gibt, auch die Elektroosmose, dass aber der elektroosmotische Druck zur Überwindung der Kapillarwirkung inR. nicht ohne großtechnischen Aufwand eingesetzt werden kann (Chemische Reaktionen wie oa.). Und schon gar nicht mit wirkungslosen "Wundergeräten"!
MfG FF
@ Trockenlleger: Ich habe gerade in einem anderen Thread zu den "Wundergeräten" stellung bezogen und lese jetzt diesen deinen Beitrag. Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen stelle ich meine laienhafte Ansicht auch hier rein!
Wie gesagt, ohne zuvor diesen Beitrag gesehen zu haben, man könnte sonst meinen ich sei ein "Gnostiker"! :-)
DANKE für die fundierten Beiträge!!!!
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Fast monatlich flattert einem doch ein Prospekt eines "Wundergerätes" ins Haus, dass Mauertrockenlegung ohne Aufwand verspricht, abgesehen der irrsinnigen Kosten für das Ding selbst.
Dabei soll sogar über "Strahlen" und "Antennen" ohne direkte Anlegung einer Spannung am Mauerwerk eine Trocknung derselben erfolgen. Bauernfängerei ersten ranges.
Die Geräte sin "TÜV-Gepüft", was nichts anderes heißt als dass man sich damit nicht verletzen kann (Kunststück bei enem wirkungslosen Gerät).
Geworben wird mit einem Haus, einer Kirche und einem Schloss, das Saniert wurde. Wer sich die Mühe macht zB. bei der Pfarre mit der Kirche anzurufen erfährt, dass an der Kirche eine Drainage angelegt wurde, der Verputz erneuert wurde und der "nette Herr mit dem Gerät" den Pfarrgemeinderat so lange beschwatzt hat, bis die Laien weich wurden. Es zeigen sich aber bereits am neuen Verputz die ersten großer werdenden Feuchtestellen, Die Gerätefirme sagt "Restfeuchtigkeit" dazu und das sei normal! Sagt doch alles.
Auf jeder Gesundheits- Energeispar- und Häuselbauermesse wird großartig damit geworben, und viele fallen scheinbar darauf rein, sonst gäbe es diese Scharlatane nicht mehr.
Das Perfide daran ist, dass es das Prinzip der Osmose tatsächlich gibt, auch die Elektroosmose, dass aber der elektroosmotische Druck zur Überwindung der Kapillarwirkung inR. nicht ohne großtechnischen Aufwand eingesetzt werden kann (Chemische Reaktionen wie oa.). Und schon gar nicht mit wirkungslosen "Wundergeräten"!
MfG FF
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