Aus Steketee wird Lemken, aus Rot wird Blau – TreckerTalk von Dieter Dänzer


Sie können vielleicht nachvollziehen, dass mich das Lampenfieber derzeit nicht wirklich gut schlafen lässt: Schließlich läuft der Countdown für die Premiere von dem von unserem New Ideas Think Tank veranstalteten AGRITECH Economic Summit in Kombination mit der 4. Auflage des AGRITECH Supplier Summit am 13. und 14. September in Augsburg – von heute an gezählt in 5 Tagen werden sich über 300 Entscheider der Landtechnik- und Zuliefererindustrie sowie erfolgreiche Fachhändler und Branchen-Dienstleister im Hotel Maximilian´s in Augsburg treffen. Alle verfügbaren 41 Ausstellungsplätze sind mit zukunftsgewandeten Anbietern und Produkten gefüllt – unter anderem wird ein Erdbeer-Pflückroboter zu sehen sein. Die Teilnehmerzahl hat das Limit nahezu erreicht – nur noch 6 Plätze sind buchbar.

Und es ist ja nicht so, dass sonst nichts auf der großen, weiten Welt passiert wäre in der Branche. Was meine kleine Welt betrifft, so folgte ich am Montag einer Einladung von AGCO, präziser Fendt, die an die Jury-Mitglieder aus den 25 europäischen Ländern für die so genannten TOTY-Awards, sprich „Tractor of the Year“ gegangen war.
Leider wurde ein Veröffentlichungsembargo bis zum 26. September verhängt, weshalb man bis zu diesem Tag keine Bilder von den beiden Kandidaten „Fendt e100 Vario“ und „Fendt Middle Power Range“ in den Medien finden wird.

Die TOTY-Jury-Mitglieder aus den 25 europäischen Ländern hatten am Montag die Möglichkeit die beiden von Fendt ins Rennen geschickten Kandidaten für die Awards, „Tractor of the Year 2024“ exklusiv zu begutachten und Probe-zufahren: den „Fendt e100 Vario“ und den „Fendt Middle Power Range“. (Foto: Werkbild)

Wovon ich ebenfalls selbst betroffen war, ist die im letzten Trecker Talk angekündigte Freischaltung des Podcast mit Michael Horsch und Theo Leeb. Noch bevor ich gestern die dahingehenden Posts veröffentlichen hatte, bekam ich schon die ersten Anrufe – über Amazone, Spotify und Co. war die neue Folge des Trecker Talk Podcast bereits seit Dienstag abrufbar. Dass in den Aussagen jede Menge Zunder steckte, darüber war ich mir natürlich schon während der Aufzeichnung klar, schließlich machen Michael Horsch und Theo Leeb kein Hehl daraus, dass sie die beiden von anderen Herstellern gehypten Ansätze mit AgBots oder auch dem Controlled Traffic Farming nach ihren Erkenntnisgewinnen im eigenen Unternehmen selbst nicht weiterverfolgen werden. Was ausdrücklich nicht gelte für den Gantry, die autonome Robotersämaschine RO24G von Horsch, die derzeit in Brasilien im Testeinsatz laufe und in 2024 dort auch bereits geordert werden könne. So war mir bewusst, dass den Enthusiasten für diese beiden scheinbaren Zukunfts-Trends in der Landtechnik nach dem Anhören des Podcast die Ohren klingeln dürften. Er ist ab sofort über alle bekannten Podcast-Plattformen und auch die Homepage des New Ideas Think Tank abrufbar.

Michael Horsch (l.) und Theo Leeb (M.) machen in der neuen Folge des Trecker Talk Podcasts im Gespräch mit Dieter Dänzer (r.) kein Hehl daraus, dass sie die beiden von anderen Herstellern gehypten Ansätze mit AgBots oder auch dem Controlled Traffic Farming nach ihren Erkenntnisgewinnen im eigenen Unternehmen selbst nicht weiterverfolgen werden. Die neue Folge ist jetzt über alle bekannten Podcast-Plattformen und auch die Homepage des New Ideas Think Tank abrufbar sein. (Fotos: Werkbild, NITT)

Den Blick in die große, weite Welt verkörpern die Übernahme-Meldung von O´Connors in Australien durch Titan Machinery, die Übernahmen von Jost in Finnland und Brasilien, oder auch die Halbjahres-Zulassungszahlen für Traktoren in der Schweiz.


Titan Machinery expandiert nach Australien

Der weltweit größte Case IH Händler, Titan Machinery, hat verlautbart, dass man die größte Case IH-Händlergruppe in Australien, O’Connors, mit Hauptsitz in Horsham, Victoria für 63 Millionen US-Dollar in bar übernommen habe. O’Connors wurde 1964 gegründet O’Connors und beschäftigt derzeit rund 380 Mitarbeiter an 16 Standorten im Südosten des Landes. Im so genannten Grain Belt in den Regionen Victoria, New South Wales und South Australia biete das Unternehmen neben der Kernproduktlinie von Case IH mehr als 25 andere führende Landtechnik-Marken – unter anderem Horsch – an, sowie diverse Servicedienstleistungen. 

Titan Machinery als weltweit größter Case IH Händler, betreibt ein Netzwerk von rund 100 Full-Service-Geschäften für Landwirtschafts- und Baumaschinen in 11 Staaten der USA. In Europa ist das Unternehmen mit über 40 Standorten in der Ukraine, Bulgarien, Rumänien und Deutschland vertreten. Die Europazentrale des Unternehmens befindet sich in Wien. 

O’Connors‘ erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023, das am 30. Juni 2023 endete, einen Umsatz von 258 Millionen US-Dollar, einen Vorsteuergewinn von 18,7 Millionen US-Dollar und ein EBITDA von 21,4 Millionen US-Dollar. Das kombinierte Unternehmen Titan Machinery – sprich einschließlich den Ergebnissen von O’Connors – komme auf einen Umsatz von etwa 2,9 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn von 5,20 US-Dollar pro Aktie auf Jahresbasis, basierend auf der Prognose von Titan für das gesamte Geschäftsjahr 2024 das im Januar 2024 endet.

Wir freuen uns, die Vereinbarung zur Übernahme von Australiens führender Case IH-Händlergruppe bekannt geben zu können, damit ist Titan Machinery neben Nordamerika und Europe nun auch auf einem dritten Kontinent tätig. Die stark fokussierte Service-Strategie sowie das Wertedenken von O’Connors stimmen mit der Strategie und den Werten von Titan Machinery überein und machen das Unternehmen zum perfekten Partner für den Markteintritt in Australien.“


Event-Premiere von Agritech Economic Summit in Kombination mit dem Agritech Supplier Summit wird neuen Benchmark in der B2B-Branche setzen

Zur Premiere des vom New Ideas Think Tank veranstalteten AGRITECH Economic Summit in Kombination mit der 4. Auflage des AGRITECH Supplier Summit am 13. und 14. September in Augsburg werden sich - von heute an gezählt - in 5 Tagen über 300 Entscheider der Landtechnik- und Zuliefererindustrie sowie erfolgreiche Fachhändler und Branchen-Dienstleister im Hotel Maximilian´s in Augsburg treffen. (Fotos: Werkbilder)

Bei der Programm-Zusammenstellung für den AGRITECH Economic Summit wurde ein Fokus auf die wirtschaftlichen ein anderer auf künftige technologische Aspekte gelegt. Beide Summits bringen rund 300 Experten und Entscheidungsträger aus der Branche zu einzigartigen Netzwerkveranstaltungen zusammen. Ein weiteres Highlight ist die Vergabe des vom New Ideas Think Tank verliehenen Awards „TOP RETAILER – Landtechnik – 2024“.

Im Retail-Talk wird beispielsweise die Zukunft der Landmaschinen-Fachbetriebe diskutiert, angefangen bei der Unternehmensnachfolge bis hin zur internationalen Ausrichtung. Auf der Bühne Platz nehmen werden:

  • Christian Mitterdorfer, Vice President Titan Machinery Europe – wir sind alle schon gespannt, was er über die Übernahme in Deutschland der Marep-Standorte und in Australien zu erzählen weiß.
  • Christoph Kempkes, der CEO der RWZ Rhein-Main, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und Österreich sehr erfolgreich Landtechnik der AGCO- und CNH-Konzerne vertreibt.
  • Gero Schreiner, Inhaber von Schreiner Landtechnik – ein sehr erfolgreicher Vertriebspartner der Marken Deutz-Fahr und Krone bei dem die Übergabe an die nächste Generation im Laufen ist. 
  • Marcus Thiel, Geschäftsführer der Technik Center Grimma GmbH, einer Beteiligungsgesellschaft der BayWa, und ausgewiesener Gebrauchtmaschinen-Spezialist.
  • Die Zusammensetzung der Teilnehmer Talkrunde garantiert spannende und vielfältige Informationen. Sie wird von Thomas Mühlbacher moderiert – dem Geschäftsführer von Landwirt.com, der reichweitenstärksten Online-Plattform im deutschsprachigen Raum! 
  • Wenn Sie wissen möchten, wie sich Ihr Unternehmen fit für die Zukunft machen kann, sollten Sie sich mit der Anmeldung sputen! Alle verfügbaren Ausstellungsplätze sind mit zukunftsgewandeten Anbietern und Produkten gefüllt – und die Teilnehmerzahl nähert sich mit großen Schritten ihrem Limit. 

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Ich freue mich sehr, wenn wir uns in Augsburg treffen und uns über die Branchen-Entwicklungen austauschen können!


Lemken integriert Pflanzenschutzsparte – aus Steketee wird Lemken, aus Rot wird Blau

Im November 2023 soll nun für jedermann sichtbar die vollständige Integration der Pflanzenschutzsparte von Steketee vollzogen werden: Bislang wurden die in den Niederlanden gebauten Geräte weiterhin unter dem Markennamen Steketee und in der Hausfarbe Rot vertrieben. Künftig werden die Maschinen mit Lemken gelabelt und in der Lemken-Hausfarbe Blau ausgeliefert.  (Foto: Werkbild)

Dass der Landtechnikspezialist Lemken das niederländische Unternehmen Machinefabriek Steketee B.V. übernommen hat, liegt mittlerweile fünf Jahre zurück. Seinerzeit erweiterte das am Niederrhein beheimatete Familienunternehmen sein Produktportfolio im Bereich Pflanzenschutz um Geräte zur mechanischen Unkrautbekämpfung und für eine zukunftsorientierte kameragestützte Maschinenführung.

Vor drei Jahren überraschte Lemken dann die Branche mit der Bekanntgabe, dass man die Produktion von konventionellen Feldspritzen einstellen werde.

Geschäftsführer Anthony van der Ley wurde in der damals versendeten Pressemitteilung so zitiert: „Nach mehr als zehn Jahren haben wir keine marktrelevante Größe mit diesem Segment erreicht. Die gesetzlichen Vorschriften in den einzelnen Absatzmärkten steigen und sind zunehmend heterogen. Es gibt daher nicht den einen Lemken Feldspritzenstandard, mit dem wir unseren Qualitätsanspruch und die unterschiedlichen Wünsche der Kunden zu einer zufriedenstellenden Stückzahl bringen können. Außerdem sehen wir, dass die Begrenzungen für chemische Pflanzenschutzmittel auch durch die Verbraucher immer größer werden. Obgleich wir zur letzten Agritechnica sehr zukunftsfähige neue Modelle vorgestellt haben und unser Team durch den hohen Zuspruch voll motiviert ist, wählen wir diesen Zeitpunkt, um uns in verantwortungsvoller Weise von unserem Feldspritzenprogramm zu trennen.“

Im November 2023 soll nun für jedermann sichtbar die vollständige Integration der Pflanzenschutzsparte von Steketee vollzogen werden: Bislang wurden die in den Niederlanden gebauten Geräte weiterhin unter dem Markennamen Steketee und in der Hausfarbe Rot vertrieben. Künftig werden die Maschinen mit Lemken gelabelt und in der Lemken-Hausfarbe Blau ausgeliefert. 

Diese strategische Entscheidung markiere einen Meilenstein in der Entwicklung beider Unternehmen und biete vielversprechende Chancen für zukünftiges Wachstum und Innovation.

Die vollständige Integration von Steketee sei ein bedeutender Schritt, der die Position von Lemken in der Branche stärke und die Grundlage für zukünftiges Wachstum lege. Man werde in 2024 den Fokus auf die Erschließung neuer Märkte in Europa und der Überseemärkte legen. Die Voraussetzungen dafür würden durch die Erweiterung der Produktionskapazitäten geschaffen. Im November soll in Dinteloord, rund 30 Kilometer vom bisherigen Standort entfernt, die Produktion in einem für 18 Millionen Euro neu erbauten Werk starten. Damit lasse sich die steigende Nachfrage decken – in den vergangenen Jahren habe man den Umsatz bereits verdreifachen können. Das Team von aktuell 60 Mitarbeitern soll dazu in den kommenden Jahren verdoppelt und Dinteloord zum Kompetenzzentrum CropCare von Lemken ausgebaut werden.

Bei dem Striegel Thulit von Lemken sind die Zinken in einem Strichabstand von 31,25 mm an vier Balken in acht Reihen angeordnet. Mit 6 und 9 m Arbeitsbreite seien die Striegel in begrenzter Stückzahl zur Saison 2024 verfügbar. (Foto: Werkbild)

Erweitertes Produktportfolio

Die Anzahl an Maschinen zur mechanischen Unkrautbekämpfung und für den chemischen Pflanzenschutz soll kontinuierlich erweitert werden. Kamerasteuerung IC-Light +, SprayHub und SprayKit zur Bandspritzung im Bereich des chemischen Pflanzenschutzes und der Striegel Thulit für die mechanische Unkrautbekämpfung seien die Neuheiten, die Steketee und Lemken bereits 2023 vorgestellt haben – und die man auf der Agritechnica in der Hausfarbe Blau präsentieren werde.

Eine Konzeptstudie des Thulit wurde bereits auf der letzten SIMA in Paris gezeigt. Bei dem Striegel sind die Zinken in einem Strichabstand von 31,25 mm an vier Balken in acht Reihen angeordnet. Es kommt eine hydraulische Zinkendruckeinstellung zum Einsatz, die für einen gleichmäßigen Druck der Zinken über die gesamte Arbeitsfläche sorgt. Der Druck kann während der Fahrt stufenlos auf bis zu 5 kg reguliert werden. Das hydraulische System ermöglicht zudem eine Teilbreitenschaltung, um Doppelbearbeitungen zu vermeiden. Das Gerät sei in begrenzter Stückzahl zur Saison 2024 mit 6 und 9 m Arbeitsbreite verfügbar.

Damit seien die strategischen Planungen aber noch nicht abgeschlossen. Man wolle Landwirten und Lohnunternehmern als der „Partner for Next Level Farming“ und anerkannter Player für modernen und innovativen Pflanzenschutz im Acker- und Gemüsebau sowie bei Sonderkulturen zur Seite stehen.


In der Schweiz wurden im 1. Halbjahr 2023 mit 1.086 Traktoren 7,1 % mehr neu zugelassen

Angeführt wird die Halbjahres-Zulassungs-Hitliste in der Schweiz in 2023 von Fendt. (Quelle: SLV)

Aus der veröffentlichten Statistik des Schweizerischen Landmaschinen-Verbandes (SLV) wurden in den ersten sechs Monaten 2023 (Januar einschließlich Juni) 1086 Traktoren neu in Verkehr gebracht. Das sind 72 Traktoren oder 7,1 % mehr als in der gleichen Vergleichsperiode des Vorjahres. Der Traktorenmarkt hat sich somit gegenüber dem letzten Jahr stabilisiert. 2022 waren die Zulassungszahlen im ersten Halbjahr um 393 Traktoren, respektive 27,9 % auf 1015 Einheiten zurückgegangen. 

Und auch im Juli 2023 hat sich der Trend fortgesetzt: mit 164 Einheiten wurden 23 mehr Traktoren neu zugelassen als im Vorjahresmonat. Damit hat sich das Plus in den ersten 7 Monaten des laufenden Jahres auf 8 % erhöht – in Zahlen ausgedrückt von 1.155 auf 1.247 Traktoren.


Angeführt wird die Halbjahres-Zulassungs-Hitliste in 2023 von Fendt (Quelle: SLV)

1. Fendt 235 (+58 Traktoren)
2. John Deere 200 (+41)
3. Deutz-Fahr 124 (+20)
4. Massey Ferguson 90 (+6)
5. New Holland 81 (-50)
6. Valtra 73 (+9)
7. Steyr 55 (+19)
8. Hürlimann 46 (+11)
9. Case IH 36 (+2)

10. Lindner 34 (-12)
11. Claas 32 (-39)
12. Same 20 (+9)
13. Kubota 19 (-11)
14. Landini 17 (+6)
15. Rigitrac 14 (+5)
16. McCormick 7 (+6)
17. JCB 2 (+2)
18. Lamborghini 1 (-2)

Auch die Zulassungen von Transportern und Zweiachsmähern sind gestiegen 

Im ersten Halbjahr 2023 stiegen laut der aktuellen Statistik des Schweizerischen Landmaschinen Verbandes SLV die Zulassungen bei den Transportern um 5,1 Prozent (5 Transporter) auf 103 Einheiten und bei den Zweiachsmähern um 32,8 Prozent auf 128 Einheiten.

An der Spitze der Transporter-Zulassungen steht Reform mit 44 (+6) vor Aebi mit 35 (-2) Transportern. Es folgen Lindner mit 19 (+1) und Schiltrac mit fünf Transportern (+/-0).

Die Zulassungen bei den Zweiachsmähern. stiegen im ersten Halbjahr bis einschließlich Juni im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 32,8 % auf 170 in diesem Jahr (+42). Reform führt die Statistik mit 70 Zweiachsmähern (+21) vor Aebi mit 65 Fahrzeugen (+10) an. Von A. Carraro wurden 29 (+10), von Sauerburger 4 (+/-0) und von BCS 2 Zweiachsmäher (+1) zugelassen. 


Jost übernimmt finnisches Unternehmen LH Lift Oy und Crenlo do Brasil

Der kombinierte Kaufpreis für die beiden Unternehmen liege bei 56 Mio. Euro und werde vollständig mit Barmitteln und bestehenden Kreditlinien finanziert. (Fotos: Werkbilder)

Die seit 2017 börsennotierte Jost Werke SE mit Sitz in Neu-Isenburg ergänzen das eigene Produktportfolio durch weitere Übernahmen. LH Lift mit Hauptsitz in Laukaa, Finnland, wurde 1975 gegründet und beschäftigt in Produktionsstätten in Finnland und China aktuell 88 Mitarbeiter. Die von LH Lift hergestellten Komponenten gehen an OEM-Traktorenhersteller in Europa, Asien und Südamerika. Das Portfolio umfasst Dreipunkt- und Zugvorrichtungen sowie Fronthubwerke für Traktoren. Die neue Produktpalette erweitert das Portfolio der Jost Business Line Agriculture, mit den Marken Quicke und Rockinger.

Jost gilt als ein weltweit führender Hersteller und Lieferant von sicherheitsrelevanten Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie. Mit 3.602 Beschäftigten wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Umsatz von 1,265 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die bereinigte EBIT-Markge betrug 9,8 %. Unter der Dachmarke Jost gliedert sich das umfangreiche Produktportfolio in Systeme für die Straße und die Landwirtschaft auf:

Unter der Marke Jost werden Sattelkupplungen, Stützwinden, Kugellenkkränze, Königszapfen, Containerverriegelungen und Bauteile für Wechselsysteme sowie Trailer- und Truckachsen hergestellt und vertrieben. Unter der Marke Tridec werden Lenksysteme und Achsaufhängungen für Trailer angeboten. Die Kernprodukte der im Jahr 2001 übernommenen Traditionsmarke Rockinger sind mit Anhängekupplungen, Zugösen und Zuggabeln im Nutzfahrzeug-Bereich aber auch im Landtechnik-Bereich stark vertreten. Der Hersteller Alö mit der Marke Quicke – er gehört seit Februar 2020 zu Jost – ist auf die Herstellung landwirtschaftlicher Frontlader und Arbeitsgeräte spezialisiert.

Zeitgleich hat Jost das brasilianische Unternehmen Crenlo do Brasil erworben und damit Zugang zur brasilianischen Industrie für Off-Highway-Nutzfahrzeuge und Landwirtschaftsmaschinen erhalten, einem der größten Agrarmärkte der Welt. Crenlo do Brasil hat seinen Hauptsitz in Guaranésia, Brasilien, und fertigt seit über 23 Jahren Produkte für die Landwirtschafts-, Bergbau-, Bau- und Forstmaschinenindustrie in Brasilien. So gilt Crenlo als einer der führenden Hersteller von hochentwickelten Kabinengehäusen mit Stahlrahmen und Überrollstrukturen für große OEMs im Baugewerbe, in der Landwirtschaft und auf dem Markt für kommerzielle Geräte. Mit über 60 Jahren Erfahrung sei Crenlo als einer der größten, kompetentesten und vollständigsten Blechverarbeiter des Landes bekannt.

Die neue Produktpalette erweitert das Portfolio der Jost Business Line Agriculture, mit den Marken Quicke und Rockinger. (Fotos: Werkbilder)

Joachim Dürr (Vorstandsvorsitzender der Jost Werke SE) wird in der Pressemitteilung zitiert: „Die Akquisitionen von Crenlo do Brasil und LH Lift sind entscheidende Schritte für die strategische Expansion von JOST im Landmaschinenmarkt. Mit diesen Übernahmen und unseren Investitionen in ein neues Werk in Indien bauen wir unsere globale Präsenz in Südamerika und Asien deutlich aus und stärken unsere Marktposition in Europa zusätzlich. Gleichzeitig erweitern wir unser Leistungsangebot um neue Produkte mit einem signifikanten Wachstumspotenzial weltweit. Die zwei Übernahmen erhöhen den Konzernumsatz von JOST sofort um rund 100 Mio. EUR und bringen darüber hinaus zusätzliche Chancen, unser Off-Highway-Geschäft mit neu entstehenden Cross-Selling-Möglichkeiten schnell zu steigern. Gemeinsam werden wir JOST zu einem noch attraktiveren Partner für landwirtschaftliche OEMs machen, indem wir unsere Kunden mit einer breiten Palette innovativer Produkte und Systeme weltweit versorgen. Außerdem können wir damit die Komplexität der Lieferketten für unsere globalen Kunden reduzieren.“ 


Kverneland hat BC Technique S.A.S. integriert und präsentiert Reihenhacke Onyx mit Verschieberahmen Lnyx

Nach der Übernahme von BC Technique S.A.S. am 31. Januar hat Kverneland das Unternehmen und dessen Programm für die mechanische Beikrautregulierung in das eigene Produktportfolio integriert. Auf der internationalen Pressekonferenz vor kurzem in Soest wurden die Reihenhacke Onyx und der Verschieberahmen Lynx vorgestellt.

Ausgestattet mit dem doppelten H-Rahmen zeichne sich der Kverneland Onyx durch hohe Stabilität in der Reihe und durch die Anpassungsfähigkeit bis hin zu 12,5 Zentimetern Reihenbreite aus. Eine konstante Tiefenführung über die gesamte Arbeitsbreite sorge für beste Ergebnisse in Reihenkulturen und Getreide. Eine breite Palette von Scharen in Hardox- und Hartmetallqualität sowie ein komplettes Sortiment an Zubehör wie Häufel-Scheiben, Pflanzenschutzscheiben und Fingerstriegel stehen zur Verfügung. 

Die flache Bodenbearbeitung von zwei Zentimetern durch Onyx soll, so Kverneland, die Durchlüftung des Bodens als Voraussetzung für die physikalisch-chemischen Reaktionen (Humifizierung, Mineralisierung von organischem Stickstoff) verbessern. Die Pflanzen sollen von dem Plus an verfügbaren Nährstoffen profitieren, was sich positiv auf den Ertrag auswirken könne.

Verschieberahmen Lynx

„Für höchste Genauigkeit auch bei breiteren Geräten und bei der Arbeit in schwierigem Gelände am Hang“ könne die Reihenhacke Onyx mit dem Verschieberahmen Lynx kombiniert werden. Durch die seitliche Bewegung von bis zu 25 Zentimeter auf jeder Seite sei eine präzise Beikrautregulierung gewährleistet. 

Lynx ist mit einer kolorimetrischen HR-Analysekamera, mit Tillett & Hague-Technologie, ausgestattet. Eine optionale zweite Kamera könne hinzugefügt werden, um die Pflanzen zu schützen, indem die Maschine auch unter hügeligen Bedingungen oder auf ungeraden Vorgewendeflächen in der Spur gehalten werde. Für die Arbeit in gewachsenen Beständen könne optional ein Pflanzentaster geordert werden. LED-Leuchten ermöglichen gute Arbeitsergebnisse auch bei Dunkelheit. 

Die ersten Geräte seien in dieser Saison in ganz Europa im Einsatz gewesem. Der Onyx und der Lynx werden ab dem 1. September 2023 in vollem Umfang verfügbar sein, ebenso die Rollhacke Helios. 

Um die Einsatzmöglichkeiten zu erweitern, bietet Kverneland kombinierte Systeme aus der mechanischen Beikrautregulierung mit der Ausbringung von Pflanzenschutz- und Düngemittel an. So könne der Onyx zum einen mit dem Kverneland iXtra LiFe für die Bandspritzung oder die Ausbringung von Flüssigdünger kombiniert werden. Zum anderen ermögliche die Kombination mit der Kverneland a-drill und f-drill die gleichzeitige Ausbringung von Feststoffdünger oder Begleitfrüchten in einem Arbeitsgang mit der mechanischen Beikrautregulierung.  Diese Entwicklungen laufen derzeit – ab 2024 soll eine 0-Serie erhältlich sein.

Vicon wird Vertrieb der ROC Bandschwader übernehmen

Kverneland ist seit mittlerweile über zehn Jahren Teil von Kubota. Zur Gruppe gehört auch der italienische Bandschwader-Spezialist ROC, dessen Geräte werden nun unter der Marke Vicon vertrieben. Der Verkaufsstart erfolgt im November mit der Agritechnica. Zeitgleich werden mit RS 380, RS 730 und RS 1000 neue Modelle eingeführt.

Weitere Kverneland-Neuheiten:

  • TwinFill – ein automatisches Befüll-Programm für die Front- und Heckanbauspritzen-Kombination iXtra mit iXter B. Es ermögliche dem Fahrer das Pflanzenschutzmittel für beide Tanks in einem Arbeitsgang einzufüllen. Die Software sorge dafür, dass die hoch konzentrierte Spritzbrühe des Hecktanks aufgeteilt und mit dem richtigen Volumen und der gleichen Konzentration in den vorderen und hinteren Tank befüllt wird. Diese Spritzkombination biete darüber hinaus dank des Multi-Tank-Managements die Möglichkeit einer 2-Tank-Strategie: Zwei verschiedene Spritzmischungen im Front- und Hecktank für unterschiedliche Anwendungen oder das Mitführen von Klarwasser für den späteren Gebrauch.
  • Rotago F – eine neue Kreiseleggengeneration bei der sich die Arbeitstiefe während der Fahrt verstellen lasse: Bei der Basisversion mit der Traktorhydraulik durch den Fahrer oder bei der Isobus-Variante per Knopfdruck am Terminal. In Kombination mit GPS und Geocontrol lasse sich die Arbeitstiefe standortspezifisch automatisiert steuern. Zudem ermögliche diese patentierte Arbeitstiefeneinstellung mit geschobener Kreiseleggenwanne die Einstellung aller vordefinierten Parameter, ohne die 3-Punkt-Hydraulik des Traktors oder der hinteren Walze neu zu justieren. Eine Parallelogramm-Aufhängung sorge dafür, dass die Wanne parallel zum Boden bleibe. Alle Einstellungen würden durch eine speziell elektronische Sensorik überwacht, die vor Überlastung oder Fehlbedienung schütze.
  • Pudama – punktgenaue Düngerapplikation bei der Maisaussaat. Das 2017 entwickelte System befinde sich ist seit einigen Jahren im Feldeinsatz. Zur Agritechnica werde man die Produktpalette um die Drille Optima F erweitern. Bisher kam das Pudama-System nur bei der gezogenen Optima-Variante TFprofi zum Einsatz. Durch die präzise Platzierung des Düngedepots unter und neben dem Maissaatkorn verspricht der Hersteller eine Düngerersparnis von mindestens 25 % bei gleichem Ertrag. Dabei stützt sich Kverneland auf wissenschaftliche Untersuchungen des Institutes für Bau- und Landmaschinentechnik der TH Köln.

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