Die optimale Nährstoffversorgung der Sommerungen – Gerste, Hafer, Kartoffel und Zuckerrübe
Bei relativ kurzen Vegetationszeiten ist die rasche Jugendentwicklung von besonderer Bedeutung. Im Norden Europas, bei einer noch kürzeren und intensiven Vegetationszeit, wird daher auch bei Sommergetreide die Unterfußdüngung eingesetzt. Die ungebremste Jugendentwicklung wird durch Mehrnährstoffdünger (COMPLEX NPK) gefördert. Phosphat stimuliert ein starkes Wurzelwachstum und Kali erhöht die Stresstoleranz. Sowohl das Wurzelwachstum als auch die Stresstoleranz erhöhen die Resilienz bei Trockenheit. Um den unterschiedlichen Nährstoffbedarf jeder Kultur zu berücksichtigen, gibt es NPK-Dünger in verschiedener Zusammensetzung, mit Schwefel und Spurennährstoffen.

Bei der Auswahl der richtigen NPK-Formel, gilt es neben dem pflanzenspezifischen Nährstoffbedarf, auch die Bodenversorgung und gegebenenfalls organische Düngung zu berücksichtigen. Verbleiben Ernterückstände (Stroh) im Feld verringert das insbesondere den Entzug von Kalium.
Empfehlungen für Sommergetreide
Verbleibt das Stroh nach der Ernte im Feld, dann ist der Entzug von Kali moderat. Wird zum Anbau in etwa 60 % der Gesamt-N-Menge angedüngt, dann ist COMPLEX 20/10/8 +12SO3 bzw. COMPLEX 15/15/15 +8SO3+Zn die richtige Wahl. Werden Ernterückstände abgefahren, sorgt COMPLEX 14/10/20 +11SO₃ für eine ausgleichende Kaliumversorgung. In beiden Fällen sorgt die Andüngung für eine ausreichende Schwefelversorgung. Für die restliche Stickstoffversorgung zu Bestockungsende/Schossbeginn ist Kalkammonsalpeter (NAC 27 N) oder auf Standorten mit Schwefelmangel mit MYNITRAS® 24 N +16SO3 bzw. DusLAS 24 N +15SO3 ideal.
Hafer braucht etwas weniger Stickstoff als die Gerste, sollte jedoch nicht zu extensiv gedüngt werden, da dies neben einem geringeren Ertrag, auch zu einem schwächeren Hektoliter-Gewicht und somit deutlichen Abschlägen in der Vermarktung führen kann.
Chloridarmer NPK für den Kartoffelanbau
Bei Kartoffeln muss der Chloridgehalt in der NPK Formel berücksichtigt werden. Stärke- und Veredelungskartoffeln gelten als chloridempfindlich und Pflanz- und Speisekartoffel sind bedingt chloridverträglich. Als chloridfreier Dünger eignet sich COMPLEX SOP 15/5/18 +2,5MgO+24SO₃+B+Zn. Durch den reduzierten Chloridgehalt überzeugt COMPLEX SOP 12/12/17 +3,5MgO+13SO₃+B+Zn mit hervorragender Ertragsleistung und mit wirtschaftlichen Vorteilen gegenüber Formeln mit ausschließlich Kaliumsulfat (SOP). Beide Produkte enthalten Schwefel und wichtige Spurennährstoffe.
Für die weitere Stickstoffversorgung bewährt sich neben NAC 27 N ein Produkt mit Nitrifikations-Inhibitor. ENSIN®PLUS ist ein Ammonsulfatsalpeter. Die Inhibierung des Ammoniums verzögert die Umwandlung zu Nitrat und reduziert damit das Auswaschungsrisiko. Der hohe Schwefelgehalt und die pH-Absenkung im Bereich der Rhizosphäre erhöhen die Toleranz gegenüber Kartoffelschorf.
Zuckerrüben sind chloridliebend und haben einen hohen Kaliumbedarf.
Im Vergleich zu anderen Hackfrüchten, nehmen Zuckerrüben hohe Kalimengen (500 kg K2O /ha) auf. Daher wird die Grunddüngung oft auf eine reine Kalidüngung (MOP) im Herbst bzw. zeitigen Frühjahr und einer NPK-Gabe zur Saat aufgeteilt.
Auf mittleren und schweren Böden können mehr als 100 kg N/ha in einer Gabe gegeben werden, somit ist eine einmalige N-Düngung mit der geeigneten NPK-Formel (COMPLEX 14/10/20 +10SO3) vor dem Anbau oftmals ausreichend. Bei höheren Erträgen ist eine Gabenteilung in jedem Fall erforderlich, wobei etwa 60-70% der N-Menge vor dem Anbau mittels NPK-Dünger und die restliche N-Menge bis zum 4-Blattstadium mittels NAC 27 N appliziert werden.
Digitale Hilfe bei der Wahl der richtigen NPK Formel
Der Produktfinder auf der Webpage von LAT Nitrogen ist eine einfache Hilfe die nur auf Basis der Kultur und Ertragserwartung das passende NPK Produkt findet. Sollen bei der Produktwahl auch Bodeneigenschaften, Vorfrucht, Verbleib der Ernterückstände und organische Düngung berücksichtigt werden, dann ist NutriGuide® das ideale digitale Werkzeug. NutriGuide® geht sogar noch einen Schritt weiter indem er eine passende NPK Formel für die Fruchtfolge ermittelt. Diese eine NPK Formel sorgt für eine ausgeglichene Nährstoffbilanz für die unter Berücksichtigung aller Kulturen in der Fruchtfolge.