Roboter in der Landwirtschaft
Die Herausforderungen für Österreichs kleinteilige Landwirtschaft sind vielfältig: Einerseits steigen die Anforderungen an Nachhaltigkeit, etwa durch den Verzicht auf Pestizide. Andererseits wird es immer schwieriger, ausreichend bezahlbare Saisonarbeitskräfte zu finden. Beide Trends treiben die Produktionskosten in die Höhe – besonders bei arbeitsintensiven Kulturen wie Gemüse oder Kräutern. Hier sind entweder aufwendige Handarbeit oder der Einsatz von Pestiziden erforderlich, was die Landwirte stark belastet.
Franz Tiefenbacher, ein engagierter Landwirt aus dem Weinviertel, kennt diese Probleme aus eigener Erfahrung. Jahr für Jahr wird es schwieriger, genügend Arbeitskräfte für seine Kräuterfelder zu finden. Um eine zukunftsfähige Lösung zu finden, beteiligt er sich an einem innovativen Forschungsprojekt der Fachhochschule Wiener Neustadt im Bereich Agrartechnologie und Digital Farming. Dort wird High-Tech mit Landwirtschaft kombiniert, um den Bauern von morgen neue Möglichkeiten zu eröffnen.
Kernstück des Projekts sind autonome Roboter, die mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet sind und eigenständig Felder bewirtschaften können. Auf Tiefenbachers Kräuterfeldern ist einer dieser Roboter, genannt Sankt Valentin, im Einsatz. Gemeinsam mit den Forschern und Studierenden der Fachhochschule wird der Roboter darauf trainiert, Koriander sicher zu identifizieren – in jedem Wachstumsstadium und unter verschiedensten Witterungsbedingungen.
Besondere Herausforderungen, wie starker Wind oder unerwartete Hindernisse wie ein Vogelnest, stellen Sankt Valentin auf die Probe. Doch Tiefenbacher ist optimistisch: Bereits jetzt leisten die Roboter auf seinen Schlüsselblumen- und Johanniskraut-Feldern beeindruckende Arbeit und kommen den menschlichen Helfern in Effizienz und Präzision immer näher. Die Koriander-Ernte im September verspricht ein Erfolg zu werden – und zeigt, wie Zukunftstechnologien die Landwirtschaft nachhaltig entlasten können.