10-10-2008 07:21 apfel11
Eber als Überträger von Krankheiten
Hallo Forumsteilnehmer!
Ich habe eine Frage an unsere Veterinär-Experten. Welche Krankheitserreger (z.B. Parvo, Chlamydien usw.) können durch einen Eber im Natursprung von einer Sau auf die nächste übertragen werden?? Meistens werden ja gerade die Umrauscher im Natursprung nachbelegt und ich könnt mir vorstellen, dass der Eber dann der Zwischen- bzw. Hauptwirt für verschiedenste Bakterien/Viren ist und die Erreger auf andere Sauen übertragen kann.
Es ist also wichtig, dass die Zuchtsauen entsprechende Schutzimpfungen bekommen und würde auch eine strikte künstliche Besamung/Hofabsamung die Herdengesundheit fördern?
Zweite Frage: Tötet der Antibiotikazusatz in den Spermaverdünnern auch Bakterien/Viren im Sperma ab, oder dient dieser nur zur Stabilisierung der Verdünnerlösung
Vielen Dank für Ihre Antwort!
LG Werner Fetta
Hallo Forumsteilnehmer!
Ich habe eine Frage an unsere Veterinär-Experten. Welche Krankheitserreger (z.B. Parvo, Chlamydien usw.) können durch einen Eber im Natursprung von einer Sau auf die nächste übertragen werden?? Meistens werden ja gerade die Umrauscher im Natursprung nachbelegt und ich könnt mir vorstellen, dass der Eber dann der Zwischen- bzw. Hauptwirt für verschiedenste Bakterien/Viren ist und die Erreger auf andere Sauen übertragen kann.
Es ist also wichtig, dass die Zuchtsauen entsprechende Schutzimpfungen bekommen und würde auch eine strikte künstliche Besamung/Hofabsamung die Herdengesundheit fördern?
Zweite Frage: Tötet der Antibiotikazusatz in den Spermaverdünnern auch Bakterien/Viren im Sperma ab, oder dient dieser nur zur Stabilisierung der Verdünnerlösung
Vielen Dank für Ihre Antwort!
LG Werner Fetta
10-10-2008 07:38 ANDERSgesehn
Eber als Überträger von Krankheiten
ein antwort von mir kommt sicher, aber ich habe jetzt sehr viel zu tun!
lg
ANDERSgesehn.
ps: übertragungen gibts auf viele wege. mit diesen problem habe ich mich genau auseinandergesetzt!
ein antwort von mir kommt sicher, aber ich habe jetzt sehr viel zu tun!
lg
ANDERSgesehn.
ps: übertragungen gibts auf viele wege. mit diesen problem habe ich mich genau auseinandergesetzt!
14-10-2008 15:52 Thomas_Voglmayr
Eber als Überträger von Krankheiten
Grundsätzlich kann der Eber so ziemlich alle fruchtbarkeitsrelevanten Errreger übertragen. Damit sind vor allem Erreger wie etwa PRRS, Parvovirus, Streptokokken, Chlamydien, Leptospiren u.v.a. gemeint (auch tierseuenrelevante Erreger wie etwa Schweinepest, Brucellose,...).
Man muss meiner Meinung nach zwischen 2 Dingen unterscheiden.
1. Die direkte mechanische Ãœbertragung
Wird der Eber im Natursprung v.a. bei Umrauschern oder Sauen mit Ausfluß eingesetzt, kann jeder verstehen, dass Keime die an der Schleimhautoberfläche der Sau sitzen danach auch auf der Schleimhautoberfläche des Penis sitzen. Nichts funktioniert leichter wie Erreger auf diesem Weg von Sau zu Sau auf mechanischem Weg zu übertragen. Fazit: Wer Probleme mit Umrauschern oder Ausfluß hat - Finger weg vom Natursprung!
2. Die Ãœbertragung von Erregern im Samen
Hier spielt weniger die mechanische Übertragung eine Rolle, sondern die Tatsache, dass sich Erreger im Geschlechtstrakt (Hoden, Nebenhoden, Gerschlechtsanhangsorgane,..) vermehren und im Samen ausgeschieden werden. Hier gibt es tolle Untersuchungen mit Erkrankungen wie etwa PRRS, Parvovirus oder aktuell auch Circovirus. Bei PRRS konnte man eine Ausscheidung im Samen von über 90 Tagen nachweisen.
Die mögliche Ausscheidung der Erreger und der Nachweis im Samen ist die eine Sache. Ob die vorgefundene Erregermenge auch ausreicht, um Sauen damit anzustecken ist die andere Frage. Bei PRRS und Parvovirus ist das eindeutig gelungen. Bei Circovirus stellt sich die Sache etwas anders dar: Hier konnte zwar eine Ausscheidung nachgewiesen werden, aber es ist bisher (!) noch nie gelungen mit einem PCV2 hältigem Ejaktulat eine Sau anzustecken oder Fruchtbarkeitsstörungen (Umrauscher, Aborte) auszulösen. Alle Untersuchungen im Bezug auf Circovirus, Samenübertragung und daraus resultierenden Fruchtbarkeitsstörungen passieren auf Basis von Infektionsversuchen, bei denen Virus von außen mit der Spritze in den ungeborenen Fötus verabreicht wurde. Ob dieser Übertagungsweg in der Praxis Relevanz hat, muss man kritisch hinterfragen.
Fazit: Der Eber muss unabhängig der Samengewinnung in einem Betrieb in die entsprechenden Impfkonzepte mit eingebunden werden. Auf der einen Seite alle Sauen gegen einen Erreger mittels Schutzimpfung zu schützen und auf der anderen Seite einen Erregerstreuer zu akzeptieren, paßt nicht zusammen.
Zu den Samenverdünnern:
Samenverdünnern beinhalten Nähr- und Konservierungssubstanzen, um den Samen am Leben zu halten und Schutzkolloide, um negative Auswirkungen von Temperaturschwankungen abzupuffern. Das Ejakulat selbst kann nicht keimfrei gewonnen werden. Daher werden dem Verdünner Antibiotika (z. B. Neomycin, Penicillin, Streptomycin, Lincomycin, Spectinomycin oder Gentamicin) zugesetzt. Noch im Sperma vorhandene Keime werden abgetötet bzw. ihre Vermehrung wird unterbunden.
Weitere Details und Informationen zu all diesen Themen sind in unserem neuen Schweinebuch aus dem Stocker-Verlag zu entnehmen. Wir haben versucht all diese praxisbezogenen Aspekte wie sie hier im Schweineforum gestellt werden aufzugreifen und übersichtlich und leicht verständlich darzubringen
lg
Thomas Voglmayr
Grundsätzlich kann der Eber so ziemlich alle fruchtbarkeitsrelevanten Errreger übertragen. Damit sind vor allem Erreger wie etwa PRRS, Parvovirus, Streptokokken, Chlamydien, Leptospiren u.v.a. gemeint (auch tierseuenrelevante Erreger wie etwa Schweinepest, Brucellose,...).
Man muss meiner Meinung nach zwischen 2 Dingen unterscheiden.
1. Die direkte mechanische Ãœbertragung
Wird der Eber im Natursprung v.a. bei Umrauschern oder Sauen mit Ausfluß eingesetzt, kann jeder verstehen, dass Keime die an der Schleimhautoberfläche der Sau sitzen danach auch auf der Schleimhautoberfläche des Penis sitzen. Nichts funktioniert leichter wie Erreger auf diesem Weg von Sau zu Sau auf mechanischem Weg zu übertragen. Fazit: Wer Probleme mit Umrauschern oder Ausfluß hat - Finger weg vom Natursprung!
2. Die Ãœbertragung von Erregern im Samen
Hier spielt weniger die mechanische Übertragung eine Rolle, sondern die Tatsache, dass sich Erreger im Geschlechtstrakt (Hoden, Nebenhoden, Gerschlechtsanhangsorgane,..) vermehren und im Samen ausgeschieden werden. Hier gibt es tolle Untersuchungen mit Erkrankungen wie etwa PRRS, Parvovirus oder aktuell auch Circovirus. Bei PRRS konnte man eine Ausscheidung im Samen von über 90 Tagen nachweisen.
Die mögliche Ausscheidung der Erreger und der Nachweis im Samen ist die eine Sache. Ob die vorgefundene Erregermenge auch ausreicht, um Sauen damit anzustecken ist die andere Frage. Bei PRRS und Parvovirus ist das eindeutig gelungen. Bei Circovirus stellt sich die Sache etwas anders dar: Hier konnte zwar eine Ausscheidung nachgewiesen werden, aber es ist bisher (!) noch nie gelungen mit einem PCV2 hältigem Ejaktulat eine Sau anzustecken oder Fruchtbarkeitsstörungen (Umrauscher, Aborte) auszulösen. Alle Untersuchungen im Bezug auf Circovirus, Samenübertragung und daraus resultierenden Fruchtbarkeitsstörungen passieren auf Basis von Infektionsversuchen, bei denen Virus von außen mit der Spritze in den ungeborenen Fötus verabreicht wurde. Ob dieser Übertagungsweg in der Praxis Relevanz hat, muss man kritisch hinterfragen.
Fazit: Der Eber muss unabhängig der Samengewinnung in einem Betrieb in die entsprechenden Impfkonzepte mit eingebunden werden. Auf der einen Seite alle Sauen gegen einen Erreger mittels Schutzimpfung zu schützen und auf der anderen Seite einen Erregerstreuer zu akzeptieren, paßt nicht zusammen.
Zu den Samenverdünnern:
Samenverdünnern beinhalten Nähr- und Konservierungssubstanzen, um den Samen am Leben zu halten und Schutzkolloide, um negative Auswirkungen von Temperaturschwankungen abzupuffern. Das Ejakulat selbst kann nicht keimfrei gewonnen werden. Daher werden dem Verdünner Antibiotika (z. B. Neomycin, Penicillin, Streptomycin, Lincomycin, Spectinomycin oder Gentamicin) zugesetzt. Noch im Sperma vorhandene Keime werden abgetötet bzw. ihre Vermehrung wird unterbunden.
Weitere Details und Informationen zu all diesen Themen sind in unserem neuen Schweinebuch aus dem Stocker-Verlag zu entnehmen. Wir haben versucht all diese praxisbezogenen Aspekte wie sie hier im Schweineforum gestellt werden aufzugreifen und übersichtlich und leicht verständlich darzubringen
lg
Thomas Voglmayr
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